EC der
Pokalsieger

Sammelalbum 'Stars im Stadion 81/82'
des Bergmann-Verlags

Eintracht Frankfurt

Im Pokal erfolgreich — in der Bundesliga enttäuschend

In der langen Liste Deutscher Fußballmeister taucht Eintracht Frankfurt einmal auf, nur 1959 gelang der große Wurf. Ältere Fußballfreunde erinnern sich des Endspiels um den Europa-Pokal der Landesmeister, das Eintracht Frankfurt am 18. Mai 1960 in Glasgow gegen Real Madrid mit 3:7 Toren verlor. Es war die Zeit der Stein und Kreß, die Aera der Hoefer, Lutz und Pfaff. Die Weltmeister von 1974, Grabowski, der jetzt zum Frankfurter Management gehört, und Bernd Hölzenbein, der nach Amerika auswanderte, haben die jüngeren Eintracht-Erfolgskapitel maßgebend mitgeschrieben, die Pokalsiege von 1974 (gegen HSV) und 1975 (gegen MSV Duisburg). Nach dem Pokaltriumph 1981 (gegen Kaiserslautern) zog auch Bernd Hölzenbein das traditionsreiche Trikot mit dem Eintrachtadler aus, das viele bekannte Spieler unterschiedlich lange und mit wechselndem Erfolg getragen haben, Dr. Kunter, Körbel, Neuberger (der Bundesligarekordspieler), Nickel, Trinklein, um nur einige zu nennen. Zahlreiche Ausländer haben bei einem Club, der international einen guten Ruf genießt, gedient; einst Sztani, Jusufi und Horvat, jetzt der Österreicher Pezzey und der Koreaner Bum Kun Cha. Trainer von Rang und Namen, Ribbeck, Weise, Lorant (†), Cramer u.a. haben bei Eintracht Frankfurt gewechselt, geblieben ist die Launenhaftigkeit einer Mannschaft, die 1980 unter dem dann scheidenden Trainer Rausch im bundesdeutschen Finale gegen Borussia Mönchengladbach den UEFA-Cup gewann und sich 1981 nach dem Gewinn des DFB-Pokals in der Bundesliga kein Bein mehr ausriß. Die Bundesliga-Zugehörigkeit wurde seit August 1963 ohne Unterbrechung behauptet, über den dritten Rang sind die Frankfurter nie hinausgekommen. Die Frankfurter Fans haben es mit ihren Eintrachtlern, die an guten Tagen die Größten sein können, nicht immer leicht gehabt. Wird unter dem neuen Präsidium alles besser; wird das Verhältnis zum erfolgreichen, aber eigenwilligen Trainer Buchmann inniger? Eintracht Frankfurt ist gezwungen, Klasse zu sein, um Kasse zu machen! Der Gewinn des UEFA-Cups 1980 und der Sieg im DFB-Pokal 1981 gerieten zu einem riesigen Minusgeschäft. Der Gürtel muß ausgerechnet zu einem Zeitpunkt enger geschnallt werden, an dem es darauf ankommt, die von Grabowski und Hölzenbein hinterlassenen Lücken zu füllen. Nur wenn das gelingt, zählt Eintracht Frankfurt, wie schon häufiger, wieder zum Kreis der Meisterschaftsanwärter.

Lizenzspieler-Abteilung 1981/82:
Hintere Reihe (vom links): Nickel, Nachtweih, Müller, Sziedat, Lorant, Trapp, Karger, Pezzey;
mittlere Reihe: Trainer Buchmann, Betreuer Hübler, Borchers, Cha, Körbel, Neuberger, Lottermann, Masseur Schmitt, Co-Trainer Meyer;
vorne: Künast, Anthes, Falkenmayer, Jüriens, Pahl, Eufinger, Görtz, Löw.

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