FC St. Gallen - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1981/1982

0:1 (0:1)

Termin: 22.07.1981
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Paggiola (Appenzell)
Tore: 0:1 Joachim Löw (17.)


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FC St. Gallen Eintracht Frankfurt

 

 


 

Wechsel
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Trainer
  • Helmut Johannsen
Trainer

 

 

Buchmann knallhart: ,Cha muß endlich Tore machen!'

Der Eintracht-Trainer wird langsam ungeduldig mit dem Koreaner

„Ich bin absolut zufrieden", sagte Eintracht-Trainer Lothar Buchmann nach dem 1:0-(1:0-)Erfolg seiner Mannschaft am Dienstagabend beim FC St. Gallen, „was die Mannschaftsleistung betrifft, sogar hochzufrieden". Ein gro ßes Problem hatte Buchmann dennoch nicht übersehen und gab es auch knallhart an. „Bum Kun Cha muß endlich wieder Tore machen", forderte der Trainer nach den ersten zehn Tagen Training und vier Testspielen in der neuen Saison.

Einmal erst traf der Koreaner, gegen die Amateure von St. Margrethen, im Vergleich dazu überzeugte Neuling Joachim Löw mit sechs Treffern. Lothar Buchmann: „Es genügt nicht, wenn Cha vieles gut macht und dann im entscheidenden Moment versagt", beginnt Buchmann mit dem Koreaner langsam die Geduld zu verlieren.

Schon beim Turnier in Paris verschleuderte Cha die besten Chancen, und auch gegen den Schweizer Erstligisten St. Gallen verpaßte er bei zwei dicken Möglichkeiten eine frühe Entscheidung. Eine Erklärung für die Ladehemmung ist schwer zu finden, denn körperlich befindet sich Cha in Höchstform. was er täglich beim Training, speziell bei den schweren Läufen am Berg, beweist. „Er muß sich einfach wieder mehr konzentrieren, dann wird es bald wieder klappen", ermahnt der Trainer seinen Starstürmer.

Cha selbst klagt über Schmerzen am linken Fuß. „Ich kann nur rechts schießen", sagt der Koreaner, der allerdings hofft, bald wieder zu treffen. „Noch ein, zwei Wochen, dann habe ich die Form wieder gefunden", ist sein Selbstbewußtsein ungebrochen.

Im Hinblick auf die nahe Zukunft im allgemeinen und die Arbeit im Trainingslager im besonderen war Buchmann über den zu knapp ausgefallenen Sieg nicht einmal böse. „Wir waren durch das Resultat gezwungen, bis zum Schluß durchzuziehen", stellte der Trainer erfreut fest, „hätte es früh 3:0 oder 4:0 gestanden, wäre leicht der Schlendrian eingerissen."

Besonderes Lob heimste der Jüngste der Mannschaft, Ralf Falkenmayer, ein. „Ralf ist auch in der zweiten Halbzeit nach vorne gestoßen. So stelle ich mir das vor", war Trainer Lothar Buchmann mit dem Junioren-Europameister zufrieden.

Beeindruckt von der Eintracht zeigte sich auch St. Gallens Trainer Helmut Johannsen, der in der letzten Saison noch den Bundesligisten VfL Bochum betreut hatte. „Die Eintracht hat glänzend gespielt", sagte Johannsen, „ich habe sie selten vorher so beweglich gesehen wie diesmal".

 

 


 

 

Lob von St. Gallens Trainer Johannsen für die Frankfurter

Helmut Johannsen, in der vorigen Saison noch Bundesliga-Trainer beim VfL Bochum, machte Eintracht nach dem 1:0-Sieg über den von ihm betreuten St. Gallen (9. der Nationalliga A) das größte Kompliment: „Ich habe die Frankfurter selten so beweglich spielen sehen. Schwer auszurechnen mit ihrem unermüdlichen Offensivfußball und ihren vielen Spielerpersönlichkeiten. Da gibt es mehrere Leute, die das Spiel tragen und das Tempo forcieren."

Zum Beispiel Bruno Pezzey! Über weite Strecken nicht mehr Libero, sondern ständig im Angriff. Seine Vorstöße reichten von Strafraum zu Strafraum. Unglaublich sein Laufpensum. Trainer Buchmann: „An ihm, dem Superstar, können sich alle ein Beispiel nehmen."

Absolut neu die Variante über den linken Flügel. Der lange Pezzey und der kleine, schmalbrüstige Ralf Falkenmayer (18) bildeten ein unwiderstehliches Tandem, schickten sich gegenseitig und brachten die Schweizer Abwehr an den Rand der Verzweiflung. Nur Tore fielen, wie so oft bei Eintracht, wieder einmal viel zu wenig. Die besten Chancen ließen Tscha Bum (41.) und Löw (83.) aus.

Immerhin gelang dem neuen Bomber Löw auch in St. Gallen wieder das einzige Tor (17.). Es war allerdings ein Kinderspiel, die butterweiche Flanke Pezzeys von der Grundlinie aus einzuköpfen. Pezzey hatte mit schnellem Antritt nach Doppelpaß mit Tscha die ganze Schweizer Abwehr ausgespielt und den Ball über den starken Torwart Böckli hinweggehoben.

Die Eintracht 1981/82 ist sicher die offensivste, die es je gab.

 

 


 

 

Viele Chancen, aber nur der Ex-Stuttgarter traf ins Schwarze - Falkenmayer super

Falkenmayer erobert sich Stammplatz

St Gallen- Eintracht Frankfurt 0:1 (0:1)

 

Allein die Torausbeute stimmte noch nicht, spielerisch aber sind die Frankfurter schon glänzend in Schuß. Allen voran Regisseur Bernd Nickel, Libero Bruno Pezzey und der umsichtige Werner Lorant. Noch größere Komplimente aber für Junioren-Europameister Ralf Falkenmayer, der den Routiniers um nichts nachstand und einen Stammplatz schon erkämpft haben dürfte. Neuzugang Joachim Löw konnte sich nicht so gut wie zuletzt in Szene setzen, aber er stand erneut goldrichtig nach einer tollen Kombination für Nickel und Pezzey, um mit Kopfball in das verlassene Tor den entscheidenden Treffer gegen den Schweizer Erstligisten zu erzielen. Rätselraten um den Koreaner Cha, der weiter auf der Suche nach seiner Form ist. „Ich habe die Eintracht selten so beweglich wie heute gesehen. Sie ist ausgeglichener besetzt als früher", lobte St Gallens Trainer Helmut Johannsen. Frankfurts Coach Lothar Buchmann meinte:„Es war ein sehr gutes Testspiel." Und er vergaß nicht, Falkenmayer hervorzuheben.


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