5:1 gegen den OFC:

Eintracht schoß sich auf die Kölner ein

Frankfurt. — Das 115. Derby erfüllte seinen Zweck. Die Frankfurter Eintracht konnte sich für den Knüller gegen den 1. FC Köln am kommenden Samstag einspielen, die Offenbacher Kickers ließen sich Bundesliga-Luft um die Nase wehen, ohne weggeblasen zu werden. Der Klassenunterschied wurde doch deutlich. Wenn am Schluß von 90 flotten, aber nicht sonderlich ernst zu nehmenden Minuten vor 5000 Zuschauern dennoch mit 5:1 ein klarer Eintracht-Sieg heraussprang, lag das in erster Linie daran, daß — wie Franz Brungs es formulierte — "in der Bundesliga die Chancen eben besser genutzt werden". Erfreulich bei der Eintracht: Beim zweifachen Torschützen Bum Kun Cha erinnerte nicht nur der kurze koreanische Haarschnitt an seine alte Gefährlichkeit. Eintracht-Trainer Lothar Buchmann: "Das Spiel hat seinen Sinn erfüllt, auch wenn man natürlich gemerkt hat, daß es nur ein Freundschaftsspiel war. Schwächen in unserer Abwehr habe ich nicht übersehen."

Die Kickers wurden kalt erwischt. Kurz vor dem Anpfiff erlitt Walter Krause beim Warmlaufen eine Zerrung an der rechten Wade und konnte nicht spielen. Zwei Minuten nach dem Anpfiff stand es 1:0 für die Eintracht durch Bum Kun Cha.

Warm wurden die Kickers erst, als sie nach 19 Minuten schon 0:2 hinten lagen. Falkenmayer hatte Nickel mit einem Traumpaß, wie ihn der Eintracht- Spielmacher selbst schlägt, herrlich in Szene gesetzt.

Wie zuletzt gegen Dortmund war es aber auffällig, wie anfällig die Eintracht gegen schnelle Konter von der rechten Seite war. Nur ein toller Reflex von Pahl hatte in der 11. Minute den Kickers-Ausgleich verhindert. Völlig frei hatte Grünewald eine Flanke von Geinzer aus vollem Lauf mit dem Kopf aufs Tor gewuchtet.

Eine ähnliche Szene führte dann in der 25. Minute zum Anschlußtreffer der Kickers, Wieder kam die Flanke von. rechts, wieder war Bein völlig frei und ließ mit seinem Schuß Pahl keine Chance. Bein vergab acht Minuten später nach einem Superpaß von Geinzer allein vor Pahl völlig unkonzentriert die große Chance zum 2:2. Nach einem Nickel-Freistoß an die Querlatte stellte Cha nach einem Doppelpaß mit Lorant in der 44. Minute den alten Torabstand wieder her.

Das Spiel wurde zu Beginn der zweiten Halbzeit endgültig entschieden. Zunächst, als Uwe Bein im Eintracht-Strafraum von Falkenmayer und Pahl elfmeterreif zu Fall gebracht wurde und dann, als Karl-Heinz Körbel nach einer Ecke in der 53. Minute das 4:1 erzielte.

Als nach einer guten Stunde auf beiden Seiten die große Auswechselei begann, war die Luft aus dem Spiel raus. Nickel stellte in der 82. Minute das 5:1-Endresultat her. ('Abendpost-Nachtausgabe')

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