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Fortuna Düsseldorf - Eintracht
Frankfurt |
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Bundesliga 1981/1982 - 15. Spieltag
2:2 (0:0)
Termin: Sa 28.11.1981, 15:30 Uhr
Zuschauer: 9.500
Schiedsrichter: Walter Engel (Reimsbach)
Tore: 1:0 Atli Edvaldsson (67.), 2:0 Thomas Allofs (73.), 2:1 Michael Künast (82.), 2:2 Michael Künast (85.)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Trainer | Trainer |
Lothar Buchmanns „Joker“ stach In der Halbzeit brachte Eintracht Frankfurt Trainer völlig überraschend den Amateur Michael Künast für den verletzten Werner Lorant und hatte damit eine gute Nase. Zwar ging Fortuna Düsseldorf gegen Eintracht Frankfurt zunächst durch Tore von Edvaldsson und Allofs 2:0 in Führung, doch dann egalisierte in den letzten sieben Minuten Michael Künast mit einem Kopfball-Doppelschlag zum 2:2. Buchmann hatte sicherlich Glück mit dieser Auswechslung, denn der Amateur wurde zunächst im Mittelfeld und sogar in der Abwehr eingesetzt, bevor er beim Endspurt der Frankfurter in die Sturmmitte wechselte. Das Unentschieden im Rheinstadion war ein insgesamt gerechtes Resultat, denn Fortuna Düsseldorf hatte sich in der ersten Halbzeit „versteckt“ und zu viel Respekt vor der Eintracht gezeigt. In der zweiten Halbzeit spielten die Düsseldorfer etwas offensiver und kamen durch zwei Fehler in der Frankfurter Abwehr zur glücklichen Führung. Als die Eintracht in der Schlußphase um alles oder nichts fightete, kippte das Spiel noch einmal um. Für die Frankfurter sind die Aussichten nun rosig, die kleine Erfolgsserie hielt (7:1 Punkte in Folge), und beim nächsten Heimspiel stellt sich der Karlsruher SC mit Merkel im Frankfurter Waldstadion vor. Dann hat die vor einigen Wochen noch abgeschriebene Eintracht sogar die Chance, ganz mit an die Spitze vorzustoßen. Taktik hieß das Zauberwort der beiden Trainer Lothar Buchmann und Jörg Berger. Was dabei herauskam, war ein für die Zuschauer katastrophales Spiel, das sich dem strömenden Regen in Düsseldorf würdig anpaßte. Gegenüber der Eintracht muß man fairerweise sagen, daß die Hauptschuld an dem insgesamt niedrigen Niveau die Gastgeber trugen. Jörg Berger hatte seine Mannschaft stur defensiv eingestellt, acht Mann hielten sich ständig am eigenen Strafraum auf, etwas vorgeschoben spielten lediglich Thomas Allofs und Atli Edvaldsson. Die Eintracht war also gezwungen, anzugreifen, was ihrem Trainer Lothar Buchmann überhaupt nicht ins Konzept paßte. „Den Düsseldorfern nur nicht ins offene Messer laufen“, hatte er vor dem Spiel gefordert. So hielt sich auch die Eintracht merklich zurück, spielte eine Art kontrollierte Offensive. Chancen gab es so auf beiden Seiten recht wenig, kurioserweise sogar noch die besseren für die Fortuna. In der 10. Minute unterlief dem früh angeschlagenen Werner Lorant ein Fehlpaß, Bruno Pezzey rutschte aus und Thomas Allofs kam frei zum Schuß. Der Ball strich knapp an Jürgen Pahls Tor vorbei. Die beste Möglichkeit vergab dann der Düsseldorfer Mittelstürmer Edvaldsson. Nach einer Flanke von Bommer sprang er höher als Karl-Heinz Körbel, kam mit dem Kopf an den Ball, doch Jürgen Pahl reagierte glänzend. Das war's auch schon, was der Frankfurter Torhüter auf seinen Kasten bekam. Sein Gegenüber Horst Dreher mußte noch weniger halten. Die vereinzelten Frankfurter Chancen verpufften im Nichts, da Bum Kun Cha auf sich alleine gestellt wenig Chancen hatte, sich durchzusetzen. Einmal nur sah es nach einem Tor aus. Ralf Falkenmayer hatte Bruno Pezzey in der 27. Minute halbhoch angespielt, der Libero wagte einen Fallrückzieher, doch Dreher stand goldrichtig und konnte abfangen. Die zweite Halbzeit machte dann vieles wieder gut. Beide Mannschaften spielten nun stärker auf Angriff, vor allem die Düsseldorfer lockerten etwas die Abwehr. Es begann bereits mit einem Paukenschlag in der 46. Minute. Vorstopper Theis war mit nach vorne gegangen, doch sein harter Flachschuß wurde von Jürgen Pahl gerade noch gehalten. In der 59. Minute die zweite Möglichkeit für die Düsseldorfer. Eine Ecke von Weikl köpfte Edvaldsson ganz knapp vorbei. In der 67. Minute die Führung für die Fortuna. Einen Moment war die Eintracht-Abwehr unaufmerksam. Dusend spielte einen flachen Paß in den Frankfurter Strafraum, Edvaldsson kam mit der Fußspitze eher an den Ball als Torhüter Pahl und Bruno Pezzey, und die Fortuna führte 1:0. Glücklich zu diesem Zeitpunkt, doch die Eintracht halte zu wenig getan, um ihre spielerische Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Nun wurde es sogar ein gutes, ein interessantes Spiel. Die Eintracht lockerte die Deckung, ging mehr in die Offensive, um den Rückstand aufzuholen, und Düsseldorf hatte so Konterchancen. Zunächst verfehlte Bruno Pezzey mit einem Kopfball nur ganz knapp, und in der 73. Minute schien die Entscheidung bereits gefallen. Ein herrlicher Konter, wieder von Ralf Dusend vorbereitet, verwertete Thomas Allofs zur 2:0-Führung. Nun, als keiner mehr damit rechnete, fightete die Eintracht zurück. Kurios; Michael Künast, in der Halbzeit für den verletzten Werner Lorant gekommen und zunächst im Mittelfeld eingesetzt, wurde nun zum Joker im Strafraum der Gastgeber. In der 83. Minute köpfte Künast den Anschlußtreffer. Rüdiger Wenzel hatte den Torschützen vorher gefoult, Ralf Falkenmayer den Freistoß nach innen geschlagen. Und nur zwei Minuten später war es wieder der Amateur, der sich in der letzten Woche auf der Reise nach Dubai und Kuwait eine Chance verdient hatte, der traf. Wieder ein Freistoß, diesmal von der anderen Seite, Ronnie Borchers trat nach innen, Künast stieg am höchsten und köpfte aus acht Metern unhaltbar ein. Riesenfreude natürlich bei dem Youngster. Danach beschränkte sich die Eintracht darauf, diesen Punkt zu, halten. Die Fortuna konnte wohl nicht mehr und war am Ende froh, wenigstens den einen Punkt behalten zu haben. (Abendpost-Nachtausgabe)
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