![]() |
1. FC Köln - Eintracht Frankfurt |
![]() |
Bundesliga 1981/1982 - 4. Spieltag
2:0 (0:0)
Termin: Mi 26.08.1981, 20:00 Uhr
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Josef Hontheim (Trier)
Tore: 1:0 Tony Woodcock (65.), 2:0 Rainer Bonhof (79., Foulelfmeter)
1. FC Köln | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Glücklos Die Frankfurter Eintracht ist am Sicherheitsspiel der Kölner Stars gescheitert. Vor 35.000 Zuschauern verlor sie beim 1. FC Köln in einem über eine Stunde lang völlig ausgeglichenen Spiel mit 0:2 (0:0) Toren. Die Kölner machten hinten dicht, und die Eintracht, obwohl Auswärtsmannschaft, hatte keine Chance zum Kontern. Das Taktieren hatte jegliches Temperament erstickt, bis die Kölner ihrerseits eine glückliche Lücke im Raumdeckungssystem der Eintracht fanden. Tony Woodcock, der funkelndste unter den sonst matten Kölner Stars, sorgte für das 1:0 in der 65. Minute. Von da an kam Temperament ins Spiel. So einer führte auch zur endgültigen Entscheidung, als Bruno Pezzey im Strafraum Littbarski zu Fall brachte, Schiedsrichter Hontheim Elfmeter pfiff und Bonhof in der 79. Minute den Strafr stoß sicher verwandelte. Drei Minuten vor Schluß hatte auch die Eintracht einen Elfmeter, als Verteidiger Konopka den Ball vor Lorant mit der Hand von der Linie aus dem Tor schlug. Bernd Nickel, der als Spielregisseur nicht seinen glücklichsten Tag hatte, scheiterte mit seinem knallharten Schuß an Nationaltorwart Toni Schumacher. Das Fehlen von Cha und Neuberger machte sich schlußendlich doch stark bemerkbar. Jürgen Grabowski sagte zum Spiel: „Wenn die
Eintracht anfangs mehr Initiative gezeigt und ein größeres
Risiko eingegangen wäre, wäre sie vielleicht zum Erfolg gekommen“.
Bernd Hölzenbein, Gast auf der Tribüne: „Ich bin vom amerikanischen
Fußball vielleicht nicht mehr Nach der Kölner Führung bekam das Spiel in der Tat Niveau. Von Anfang an hatten die Frankfurter den Raum eng gemacht, die Kölner deckten ihren Gegner hauteng. Denn Rinus Michels bekannte: „Wir hatten Respekt vor der Eintracht“. Jede Mannschaft zog sich sofort mit allen Mann in die eigene Hälfte zurück, wenn die andere im Ballbesitz war. Wer fand zuerst die Lücke im anderen System? Klare Torchancen und turbulente Torszenen blieben dadurch lange rar. Die Eintracht hatte dennoch in den ersten 45 Minuten die besseren Torgelegenheiten. In der 7. Min. verfehlte Körbel nach einem Nickel-Freistoß das Tor nur knapp, und in der 38. Min. hatten Lorant, Falkenmayer und Nickel die Kölner glänzend ausgespielt, die große Lücke gerissen, doch der Eintracht-Spielmacher zog den Ball über das Tor. Auffallend war, wie frech, forsch und flink Falkenmayer als Vertreter Willi Neubergers spielte und sich immer wieder nach vorne anbot. Bernd Hölzenbein: „Ralf hat in der ersten Halbzeit eine Superpartie geliefert.“ Chancen hatten die Kölner, als in der 26. Min. Fischer einen knallharten Hinterhaltschuß von Willmer abfälschte, Pahl mit einer phantastischen Reaktion den Ball noch abfing und in der 41. Min., als Strack völlig frei neben das Tor schoß. Die Eintracht spielte aggressiver und die Kölner verdankten es Schumacher, daß sie nicht in Rückstand gerieten, als er Borchers den Ball vom Fuß nahm und anschließend einen Schuß von Falkenmayer im Flug prächtig abwehrte. Dann kam das Kölner Führungstor und das Spiel kippte um. Woodcock, mit Flanke von Botteron mit einer Drehung dem Rücken zum Tor, hatte nach einer aus spitzem Winkel Erfolg. Pahl und Pezzey kamen zu spät. Frankfurts Trainer Buchmann wechselte nun seine beiden Sturmspitzen Anthes und Low gegen Karger und Görts aus. Doch gefährlicher waren die Kölner Angriffe, die durch Botteron und Woodcock weitere klare Tonchancen hatte, bis der Elfmeter dann die endgültige Entscheidung brachte. Trainerstimmen Rinus Michels (1. FC Köln): „Es war ein sehr gutes Spiel, denn beide Teams haben taktisch sehr diszipliniert gespielt. Das Publikum will zwar Spektakel sehen, aber so einfach ist das für die Spieler nicht. Frankfurt hat eine hervorragende Mannschaft und versuchte, uns ins offene Messer laufen zu lassen. Glücklicherweise waren meine Spieler dann geduldiger als ich. Nach dem ersten Tor mußte Frankfurt mehr auf Risiko gehen, und dann wurde die Partie auch besser.“ Lothar Buchmann (Eintracht Frankfurt): „Jeder hat
gesehen, daß wir die Ausfälle von Cha und Neuberger gut verkraftet
haben. Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, was fehlte, war
lediglich ein Tor, denn die Kölner waren sehr unsicher. Die Endphase
hat mir dann recht gegeben, denn meine Mannschaft konnte noch zusetzen
und hatte auch die Möglichkeit zu einigen Toren.“ (Abendpost-Nachtausgabe) Schumacher ließ die Eintracht verzweifeln Beide Mannschaften, die das gegenseitige „Abtasten“ zu sehr übertrieben, verzeichneten bis zur Halbzeit nur je eine gute Tormöglichkeit. Frankfurts Keeper Pahl war es, der die Chance der Kölner bei einem 25-m-Freistoß von Bonhof glänzend vereitelte; bei den Frankfurtern, die ohne den verletzten Neuberger (Knieprellung) antraten, vergab Vorstopper Körbel nach einem Freistoß von Nickel. Ansonsten wenig Dramatik, wenig Druck, Ballgeschiebe im Mittelfeld, wo sich zunächst keine Mannschaft auch nur ein optisches Übergewicht erarbeiten konnte. In der zweiten Hälfte erhielten die Gastgeber mehr Raum, setzten sich auch prompt besser in Szene. In der 65. Minute folgte die Belohnung: Woodcock nahm ein Zuspiel Botteron im Gewühl kurzentschlossen: 1:0 aus etwa acht Meter Entfernung. Doch gleich danach mußte der FC zweimal tüchtig zittern — doch Schumacher rettete beide Male hervorragend gegen Borchers und einen satten Weitschuß Ralf Falkenmayers aus gut 25 Metern. Elf Minuten vor Schluß dann die Entscheidung. Pezzey,
der Minuten zuvor auf der Linie einen Kopfball Woodcock hatte abblocken
können, wurde zum Pechvogel, foulte den agilen, überzeugenden
Littbarski, und Bonhof verwandelte den Foulelfmeter eiskalt zum 2:0. Endlich
Farbe im Spiel. Die Frankfurter kamen nun mächtig, doch auch ihre
klarste Möglichkeit — Elfmeter, nachdem Konopka Hand gespielt
hatte — machte Teufelskerl Schumacher zunichte. Er hielt Nickels
Geschoß. (Kicker)
|