Fortuna Düsseldorf - Eintracht
Frankfurt |
DFB-Pokal 1981/1982 - 2. Hauptrunde
3:1 (1:1)
Termin: 10.10.1981
Zuschauer: 15.000
Schiedsrichter: Volker Roth (Salzgitter)
Tore: 1:0 Thomas Allofs (6.), 1:1 Stefan Lottermann (25.), 2:1 Manfred Bockenfeld (72.), 3:1 Rudolf Bommer (85.)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Trainer | Trainer |
Abwehrschwächen Der Pokalverteidiger 1981 ist bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Die Frankfurter Eintracht unterlag beim Pokalsieger 1979 Fortuna Düsseldorf völlig verdient mit 1:3 (1:1) und muß nun ihre Chancen im Europacup suchen. 12.000 Zuschauer sahen ein kämpferisch starkes Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten. Die Abwehrreihen hatten nicht ihren besten Tag. Es waren noch wesentlich mehr Tore als die Treffer von Allofs, Bockenfeld und Bommer für Düsseldorf und Lottermann für Frankfurt möglich. Die Fortuna gewann deshalb, weil sie konsequenter und energischer spielte und mit dem wieselflinken Thomas Allofs und dem kopfballstarken Atli Edvaldsson gefährlichere Stürmer hatte als auf der Gegenseite der harmlose Bum Kun Cha und der zwar fleißige, aber ängstliche Joachim Löw. Zuerst sah es aus wie in der Bundesliga, dann wurde es doch ein Pokalspiel. Die Frankfurter Eintracht begann im Rheinstadion wie bei den letzten Auswärtsspielen ängstlich, lasch, unkonzentriert und vor allem immer wieder mit Spiel in die Breite. Die Fortuna übernahm schnell das Kommando und ging auch bereits in der sechsten Minute in Führung. Dusend schoß aus zehn Metern einen Roller aufs Tor, Jürgen Pahl hatte den Ball falsch berechnet, klatschte ihn gegen den Pfosten und konnte auch den ersten Nachschuß von Thomas Allofs nicht festhalten. Danach hatte der Bruder des Nationalspielers Klaus Allofs keine Mühe, um aus zwei Metern ins verlassene Tor abzustauben. 1:0 für die Fortuna, und die Frankfurter Eintracht schien bereits wieder geschlagen. Doch dann endlich erwachte so etwas wie Pokalkampfgeist, die Gäste erinnerten sich daran, daß sie ja immerhin Titelverteidiger sind. Und ab der elften Minute hatte dann die Eintracht die besseren Möglichkeiten und drückte auf den Ausgleich. Bum Kun Cha mit einem herrlichen Flugkopfball nach Flanke von Bruno Pezzey vergab die erste Möglichkeit, Ralf Falkenmayer nach einem schönen Flankenlauf von Willy Neuberger die zweite. Die Begegnung war nun offen, ein Schlagabtausch. Beide Teams ließen jegliche taktischen Fesseln fallen und stürmten drauflos. Die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, es wurde ein interessantes, ein flottes Spiel. Der nächste Höhepunkt in der 19. Minute. Theis hatte Bum Kun Cha gefoult, und Wolfgang Trapp donnerte aus 25 Metern den Freistoß an die Querlatte. Torwart Dreher hätte keine Abwehrchance gehabt. In der 23. Minute war wieder einmal Bruno Pezzey mit nach vorne gegangen, hatte sich durchgespielt und Stefan Lottermann dann eingesetzt. Doch der ehemalige Offenbacher zog knapp über das Tor. Zwei Minuten später machte es der laufstarke Lottermann besser. Aus dem Mittelfeld heraus kam er nach vorne, spielte einen Doppelbaß mit Willi Neuberger, bekam den Ball exakt zurück und überwand Torhüter Dreher mit einem harten Schrägschuß. Ein herrlich herausgespieltes Tor, der verdiente Ausgleich. Die beste Eintracht-Phase war nun nach dem Ausgleich kurioserweise vorüber, die Fortuna spielte danach wieder überlegen. Und bis zur Pause hatte der Titelverteidiger aus Frankfurt dann dreimal riesiges Glück. In der 27. Minute war Theis mit nach vorne gegangen, vergab aber aus drei Metern freistehend, als er über Pahls Tor schoß. Schon zu dieser Chance hatte der lange Isländer Edvaldsson mit dem Kopf die Vorarbeit geleistet. In der 40. Minute war es wieder Edvaldsson, der sich gegen Körbel und Pezzey durchsetzte, und Bockenfeld konnte den Ball frei vor Pahl aufnehmen, aber der Düsseldorfer schon am langen Eck vorbei. Glück für die Eintracht, aller guten Dinge drei, in der 44. Minute war es wieder Edvaldsson, der den Ball verlängerte, und Bommer köpfte direkt aufs Tor, Pahl rettete mit einer Glanzparade das Unentschiedenen die Pause. Die Schwierigkeiten der Frankfurter sind damit genannt, besonders bei hohen Bällen hatten sie große Probleme. Der Isländer Edvaldsson und der lange Bommer waren den Frankfurtern im Kopfballspiel überlegen, zumal Torhüter Jürgen Pahl nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Nach 20 Minuten war Trainer Lothar Buchmann erregt von seiner Bank aufgestanden und hatte sich ein Wortgefecht mit Pahl geliefert. Auch nach dem Wechsel ging das Offensivspiel beider Mannschaften weiter, und wieder hatte die Fortuna die besseren Möglichkeiten. In der 51. Minute trennte Thomas Allofs den lässigen Bruno Pezzey vom Ball, setzte sich gegen Karl-Heinz Körbel durch, schoß dann aber aus spitzem Winkel knapp über das Tor. Drei Minuten später war es Bockenfeld, der mit einem Kopfball Jürgen Pahl bereits überwunden hatte, doch Michael Sziedat schlug den Ball von der Linie. In der 65. Minute endlich die längst überfällige gelbe Karte für Düsseldorfs Vorstopper Theis, der ein ums andere Mal den allerdings harmlosen Stürmer Cha gefoult hatte. Willi Neuberger trat den Freistoß nach innen, Bum Kun Cha köpfte und Dreher wehrte mit einer Glanzparade ab. In der 72. Minute die Führung für Fortuna Düsseldorf. Wolfgang Seel hatte sich am linken Flügel einen Ball erlaufen, hoch nach innen geflankt, und wieder einmal setzte sich die Düsseldorfer Kopfballstärke durch. Bockenfeld köpfte aus fünf Metern ein, Jürgen Pahl stand, wie schon in der ersten Halbzeit einige Male, regungslos auf der Torlinie. Eintracht-Trainer Lothar Buchmann reagierte sofort und brachte Norbert Otto und Bernd Nickel für Wolfgang Trapp und Joachim Löw. Die Eintracht spielte nun volles Risiko und war damit natürlich noch offener für Konter. In der 78. Min. dann die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich, doch Werner Lorant, Norbert Otto und Bernd Nickel vergaben hintereinander in einer Situation aus ganz kurzer Distanz. Die Düsseldorfer konnten nun nach Herzenslust kontern,
und vier Minuten vor dem Ende brachte einer dieser gefährlichen Gegenstöße
über Bommer und Dusend das 3:1. Bommer schob Dusends Rückpaß
flach und unhaltbar ins „Netz. Die Entscheidung war gefallen. Die
Düsseldorfer drehten eine Ehrenrunde und wurden von ihren Fans fast
südländisch gefeiert. (Abendpost-Nachtausgabe)
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