Werder Bremen - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1981/1982 - 31. Spieltag
2:1 (0:0)
Termin: Sa 08.05.1982, 15:30 Uhr
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter:Volker Huster (Lahnstein)
Tore: 0:1 Bum-Kun Cha (49.), 1:1 Norbert Siegmann (51.), 2:1 Pasi Rautiainen (83.)
Werder Bremen | Eintracht Frankfurt |
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Ade UEFA-Cup Das war nun wohl der endgültige Abschied vom UEFA-Pokal. Vor den Augen ihres künftigen Trainers Helmut Senekowitsch verlor die Frankfurter Eintracht im Weserstadion von Bremen gegen Werder unglücklich und unnötig mit 1:2 (0:0) Toren. Vor 17.000 Zuschauern waren die Frankfurter durch Cha sogar in der 49. Min. in Führung gegangen, mußten aber postwendend den Ausgleich durch Siegmann hinnehmen. Aber sie hielt dennoch das Spiel danach weiterhin offen, bot kämpferisch und spielerisch eine gute Leistung, hatte Chancen, selbst das 2:1 zu erzielen, ehe sie sieben Minuten vor Schluß durch ein unnötiges Tor des eingewechselten Finnen Rautiainen doch noch die Niederlage hinnehmen mußte. Bei der Eintracht überragte Bernd Nickel als Mittelfeldregisseur, bei Bremen war der ehemalige Frankfurter Gruber der überragende Spieler. Die Eintracht spielte in der ersten Halbzeit zwar mit dem starken Wind im Rücken, kämpfte aber dennoch von Anfang an mit dem Rücken zur Wand. Aber sie verteidigte sich vielbeinig, sehr geschickt und voll konzentriert. Der gefährliche Reinders von Sziedat und der immer noch trickreiche Kostedde von Körbel wurden mit knochenharter Manndeckung genommen. Auf der ungewohnten rechten Seite verteidigte Falkenmayer gegen den pfeilschnellen Meier, und dahinter spielte Pezzey den resoluten Ausputzer alter Schule. So sprangen für Werder trotz unentwegten Anrennens in der ersten Halbzeit zwar ein gutes Dutzend Eckbälle, auch einige gute Torchancen, aber eben kein Tor heraus. Für den meisten Druck im Mittelfeld sorgte dabei ein ehemaliger Frankfurter, Rigobert Gruber, der nach einem Doppelpaß mit Meier in der 8. Min. auch die erste große Chance hatte. Doch sein direkter Schuß flog ganz knapp am Pfosten vorbei. Die Eintracht suchte ihr Glück und Entlastung mit Kontern, doch nicht oft genug und nicht druckvoll genug, so sehr Nickel auch herrliche Pässe nach vorn schlug. So in der 20. Minute, als er mit einem Superpaß Neuberger bediente. Doch Neuberger scheiterte mit seinem Heber an dem herausstürzenden Burdenski. Das war die größte und klarste Chance der Eintracht vor der Pause. Der Druck der Bremer wurde vor allem in den letzten 15 Minuten vor der Pause ungemein stark. So tanzte in der 31. Min. der Ball nach einem Kopfstoß von Kostedde auf dem Lattenkreuz. In der 35. Min. rettete Falkenmayer im Strafraum in letzter Sekunde mit der Zehenspitze vor dem einschußbereiten Meier, und in der 38. Min. hätte Nachtweih mit dem Kopf fast ein Eigentor fabriziert. Die Gegenstöße liefen oft über die rechte Seite über Lottermann, der daraus jedoch viel zu wenig machte und im entscheidenden Augenblick die Übersicht verlor und damit manch gute Angriffsgelegenheit vertat. Seine enorme Gefährlichkeit unterstrich Bremens pfeilschneller Linksaußen Meier dann in der 46. Minute, als er sich allein durchwühlte, den Ball zwar über den herausstürzenden Pahl, aber zum Glück für die Eintracht auch über das Tor hob. Die Eintracht konterte nun herzhafter, zeigte mehr Initiative, wurde energischer. Und das wurde bereits in der 49. Minute mit dem Führungstor durch Bum Kun Cha belohnt. Bernd Nickel hatte einen herrlichen 30-Meter-Paß über die Haarspitzen von Werders Libero Fichtel auf die Stiefelspitzen des Koreaners gehoben, der Burdenski keine Chance ließ. Doch schon postwendend, zwei Minuten später, fiel der Ausgleich. Nach einer Ecke von Bracht stieß Siegmann den Ball mit dem Kopf ins Netz. Doch danach blieb der Generalangriff der Bremer aus, die Eintracht hielt das Spiel weiterhin offen. Denn in gleichem Maße, wie die Eintracht energischer wurde, spielte Bremen, gewarnt durch den Konter, vorsichtiger. So hatte Bum Kun Cha noch zwei riesige Chancen, das 2:1 zu schießen. In der 59. Minute strich sein Schuß aus der Drehung haarscharf am Pfosten vorbei, und in der 61. Minute, abermals herrlich von Nickel freigespielt, jagte er den Ball aus vollem Lauf überhastet über das Tor. Dazwischen hatte Möhlmann eine Chance vergeben. In der 73. Min. verlor Werder seinen besten und gefährlichsten Stürmer Meier durch Verletzung. Für ihn kam der Finne Rautiainen. Auf der anderen Seite lieferten sich Sziedat und Reinders knochenharte Duelle, wobei der Bremer den Frankfurter immer wieder provozierte. Sziedat erhielt prompt die gelbe Karte. In den letzten zehn Minuten wurde es vor beiden Toren brenzlig und mulmig. In der 82. Minute retteten zwei Bremer auf der Linie, im Gegenzug rettete Pahl. Und dann war es in der 83. Minute passiert. Bracht durfte sich ungehindert auf der rechten Seite durchspielen, seinen Schuß aus spitzem Winkel wehrte Pahl ab, doch der Rautiainen war zur Stelle und schoß den abgeprallten Ball ins Tor. Die Eintracht warf nun alles nach vorne, Trainer Buchmann brachte seinen Joker Künast für Lottermann. Und fast hätte Künast abermals den Ausgleich geschafft, doch sein Kopfball tanzte nur auf der Querlatte. Aber auch die Bremer hatten im Gegenzug noch eine Chance, als Gruber nur den Pfosten traf. (Abendpost-Nachtausgabe)
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