FC Luzern - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1980/1981
0:4 (0:3)
Termin: 29.07.1980
Zuschauer: 1.100
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rahmen (4., Eigentor), 0:2 Rigobert Gruber (26.), 0:3 Bum-Kun Cha (44.), 0:4 Fred Schaub (59.)
FC Luzern | Eintracht Frankfurt |
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Buchmanns neue Eintracht: Nur ein Stürmer, aber ganz offensiv! „Die Spieler kapieren schnell" / Angriffswirbel in Luzern / Grubers große Fortschritte Unter Lothar Buchmann spielt in der kommenden Saison eine andere Eintracht als in der Vergangenheit. „Ich muß der Mannschaft ein Gesicht geben", sagt der neue Trainer, „einen neuen Stil prägen." Durch Kargers Verletzung gezwungen, nur mit einer echten Sturmspitze (Bum Kun Cha) zu spielen, versucht Buchmann, die Offensivkraft durch stürmende Abwehr- und Mittelfeldspieler zu erzeugen. „Obwohl nur Cha ganz vorne steht, spielen wir grundsätzlich offensiv. Die Mannschaft hat meine Vorstellungen auch schon ganz gut kapiert", freute sich der Trainer nach dem glatten 4:0-(3:0-)Sieg beim Schweizer Erstligisten FC Luzern. Den neuen Eintracht-Stil, eine verfeinerte Variante von Gyula Lorants so erfolgreicher Raumdeckung, will Buchmann grundsätzlich beibehalten und sich nicht mehr so oft und so gravierend nach den Gegnern richten, wie das noch in der letzten Saison unter Friedel Rausch der Fall war. Buchmann: „Die Mannschaft muß an das System glauben, nur dann kann sie damit erfolgreich spielen." Cha vorne als Anspielstation, von rechts kamen Norbert Nachtweih, Stefan Lottermann und Bernd Hölzenbein, von links Willi Neuberger, Werner Lorant und Ronald Borchers — so wirbelte die Eintracht den FC Luzern durcheinander. „Und dabei fehlte noch der Mann am Schaltpult", wies Buchmann auf Nickels Verletzungen hin, „aber die anderen haben sich hervorragend auf die neue Situation eingestellt." Stürmende Abwehrspieler — das war schon immer eine Stärke der Eintracht, die Probleme lagen und liegen in der Deckungsarbeit. Um die Mängel in diesem Bereich abzustellen, verlangt der Trainer von den Spielern, daß sie sich gegenseitig anfeuern, daß auf dem Platz viel und laut gesprochen wird. Buchmann: „Wer hinten drinsteht, hat den besten überblick und muß die anderen dirigieren. Es ist völlig egal, wer das gerade ist. Da verlange ich einfach, daß zum Beispiel Rigobert Gruber Bernd Hölzenbein zurückruft und der sich dann auch dranhält. Unsere Spielweise ist lautlos nicht durchzuziehen, wir brauchen das Schreien." Die Stammformation fürs neue System steht bereits fest: Pahl im Tor, Pezzey Libero, Sziedat und Körbel deckungstreue Spieler, Neuberger Offensivverteidiger, Lottermann oder Borchers und Lorant „die Männer der weiten Wege", Bernd Hölzenbein und Norbert Nachtweih mit besonderen Freiheiten und der Anweisung, Cha in der Spitze zu unterstützen, Bernd Nickel Dirigent und Ballverteiler und Bum Kun Cha vorderster Keil im Abwehrfleisch des Gegners. Als bester Auswechselspieler hat sich Rigobert Gruber in Luzern mit einer glänzenden Leistung durchgesetzt. Buchmann: „Ringo hat mit seinem guten Spiel Karl-Heinz Körbel nicht gleich verdrängt, aber er hat bewiesen, daß er ohne Risiko eingesetzt werden kann. Gruber hat große Fortschritte gemacht." Buchmanns Ziel: „Ein bißchen von Weise, ein bißchen von Knefler und ein bißchen von Lorant, das wäre für die Eintracht das Beste. Ganz werden wir das nicht schaffen, aber vielleicht kommen wir unter Buchmann diesem Ideal etwas näher." ('Abendpost-Nachtausgabe')
Rigo schoß flach ins Netz - Torschützenkönig raus Der Schweizer Torschützenkönig Peter Risi vom FC Luzern ließ sich in der Pause auswechseln. Vorstopper Rigobert Gruber hatte ihm den Schneid abgekauft. Rotzfrech die Bälle vor der Nase weggeschlagen und dann selbst ein Tor erzielt. An der Mittellinie schnappte der schwarze Rigo sich den Ball, lief mit Gazellenschritten an drei Schweizern vorbei und schoß flach ins Netz. Schon vor einem Jahr war Rigo als Senkrechtstarter ins Bundesligarampenlicht getreten. Beim 1:0 in Kaiserslautern. Dann wurde es wieder still um ihn. Warum? Das wollte auch Präsident von Thümen wissen. Der 18jährige Rigo klagte ihm sein Leid: „Bei den großen Alten darf Ich nicht so spielen wie ich will. Da sagen Hölzenbein oder Nickel: Gib mir den Ball, wenn ich selbst schießen möchte." Jetzt darf Rigo wieder. Bei Buchmann gibfs keine Privilegien. Seine Devise: „Nur Konkurrenz belebt das Geschäft." ('Bild')
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