Flotte Sprüche, verfehlte Ziele

1993
1994


Klaus Toppmöller und
Co-Trainer Karl-Heinz Körbel

Einmal Vierter, zweimal Dritter – in der Spielzeit 93/94 soll es nun endlich klappen mit dem Meistertitel. Dafür wird kräftig investiert: Aus Hamburg kommt der polnische Nationalspieler Jan Furtok, vom VfB Stuttgart Maurizio Gaudino und von Hessen Kassel das Nachwuchstalent Mirko Dickhaut. Als Trainer wird Klaus Toppmöller präsentiert, der an der Zielsetzung keine Zweifel lässt: „Her mit dem Titel“. Den Verein verlassen Axel Kruse, Stefan Studer, Michael Klein und Edgar Schmitt.

Ähnlich wie schon 92/93 gelingt in der Liga ein Bilderbuchstart, nach elf Spieltagen stehen 20:2 Punkte zu Buche. Um den Ausfall von Yeboah zu kompensieren, der sich im Spiel gegen Dresden (3:2) verletzt hatte, wird im Oktober nochmals auf dem Transfermarkt zugeschlagen und der Angreifer Radmilo Mihajlović verpflichtet. Zu diesem Zeitpunkt ist man freilich nach einem 3:5 nach Verlängerung beim FC Freiburg bereits aus dem DFB-Pokal ausgeschieden.



Maurizio Gaudino im Zweikampf mit
Herzog (Eintracht - Werder Bremen 2:2)

Bereits am 15. Spieltag steht die Herbstmeisterschaft fest, was Toppmöller zu einem nassforschen „Bye bye Bayern“ verleitet. Doch dann bricht die Eintracht ein: In den folgenden fünf Spielen gibt es vier Niederlagen, lediglich in Kaiserslautern wird beim 1:1 gepunktet. So überwintert die Eintracht punktgleich mit dem neuen Spitzenreiter Leverkusen lediglich auf dem zweiten Tabellenplatz, will aber das Ziel Meisterschaft nach der Pause mit Verve weiterverfolgen. Auch im UEFA-Cup ist man noch vertreten, nacheinander wurden Dynamo Moskau (6:0 und 1:2), Dnipro Dnipropetrowsk (2:0 und 0:1) sowie Deportivo La Coruña (1:0 und 1:0) ausgeschaltet.


Augustine ‚Jay-Jay‘ Okocha

Zwar wird noch im Winter Thomas Doll von Lazio Rom als Verstärkung eingekauft, dennoch dauert es bis zum 24. Spieltag, ehe die Eintracht mit einem 3:1-Sieg in Freiburg wieder einen doppelten Punktgewinn einfährt. Der Trainerstuhl von Toppmöller wackelt zu diesem Zeitpunkt bereits bedenklich, zumal im UEFA-Cup das unnötige Aus nach Elfmeterschießen gegen Austria Salzburg (0:1, 1:0) erfolgt. Auch in der Liga präsentiert sich die Eintracht wenig erfolgreich, und nach drei Niederlagen innerhalb einer Woche beim Tabellenletzten VfB Leipzig (0:1), zu Hause gegen den MSV Duisburg (1:2) und bei Bayern München (1:2) eskaliert die Situation: Als Uli Stein, der das Eintracht-Präsidium kritisiert und seine Kapitänsbinde zurückgegeben hatte, fristlos entlassen wird, räumt Toppmöller seinen Trainerstuhl, da er laut Präsident Ohms „seine Position mit der Uli Steins verknüpft“ hatte.

Das Training übernimmt Karl-Heinz Körbel, der in den verbleibenden vier Spielen 5:3 Punkte einfährt und so mit dem fünften Tabellenplatz die UEFA-Cup-Teilnahme für die nächste Saison sichert. Zudem kann Yeboah den bereits im Vorjahr errungenen Titel des Torschützenkönigs verteidigen: Dieses Mal reichen 18 Tore in 22 Pflichtspielen zu Platz eins gemeinsam mit Stefan Kuntz.

 

 

 
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© text by fg