Victoria und Kickers |
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1900 |
Bereits eine Woche später treffen die beiden Kontrahenten erneut aufeinander, dieses Mal im Rahmen der Süddeutschen Meisterschaft. 14 Minuten vor Schluss führt die Victoria mit 1:0, als das Spiel wegen der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen wird. Die Partie wird daraufhin neu angesetzt, aber nach Protest der Victoria letztlich doch mit 1:0 gewertet. So kann der FFC Victoria im Februar 1901 zur nächsten Runde antreten. Doch der Darmstädter FC erweist sich als zu stark für die Frankfurter, das Spiel geht mit 1:5 verloren. Zu diesem Zeitpunkt hat sich mit dem 'Frankfurter Fußball-Club 1899 - Kickers' ein neuer Fußballverein in Frankfurt etabliert, der aus der Fusion der beiden Clubs FFC 1899 und Frankfurter Kickers am 28. November 1900 hervorgeht und dessen Vorsitz zunächst Philipp Wolff und im Februar 1901 Ludwig Gatzert übernimmt. Die Frankfurter Kickers hatten sich nach einem Bericht der Zeitschrift 'Sport und Wort' im Juni 1900 gegründet und weisen zahlreiche aktive Mitglieder auf. So sind unter anderem Spiele gegen den FC Frankfurt 1880 am 23. September 1900 (1:1) und bei Viktoria 94 Hanau am 14. Oktober (2:1) belegt.
Der neue Verein 1899-Kickers stellt drei Association- sowie zwei Rugbyteams auf und kann seine Stärke schon bald auf dem Platz belegen. So wird zum Beispiel eine Mannheimer Auswahl mit 6:1 besiegt, und auch der 1. Hanauer FC 93 auf dessen Platz mit 2:0 geschlagen. Unter den Spielern und der Kickers findet sich mit Walther Bensemann zudem ein echter Fußballpionier und 'spiritus rector' der Vereinsgründung. Der gebürtige Berliner - der 1920 das Fußballmagazin 'Kicker' aufbauen wird - war bereits an der Gründung zahlreicher Clubs in Süddeutschland beteiligt - darunter des Karlsruher FV - und hatte auch den DFB mit ins Leben gerufen. Im März 1933 emigrierte Bensemann in die Schweiz, wo er im November 1934 verstarb.
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© text by fg