• Jürgen Pahl
• Willi Neuberger
• Karl-Heinz Körbel
• Werner Lorant
• Michael Sziedat
• Stefan Lottermann
• Bernd Nickel
• Ralf Falkenmayer
• Norbert Nachtweih
• Bum-Kun Cha
• Ronald Borchers

• Oliver Bücher
• Josef Weikl
• Amand Theis
• Günter Kuczinski
• Gerd Zewe
• Ralf Dusend
• Rudolf Bommer
• Holger Fach
• Rüdiger Wenzel
• Günter Thiele
• Thomas Allofs

• Holger Anthes für Norbert Nachtweih (70.)

• Atli Edvaldsson für Josef Weikl (70.)

• Lothar Buchmann

• Jörg Berger

4:0 gegen eine schwache Fortuna

4:0 (0:0) gegen Fortuna Düsseldorf, die Frankfurter Eintracht feierte in ihrem vorletzten Heimspiel dieser Saison ihren höchsten Sieg des Jahres. Der Gegner vom Rhein präsentierte sich vor 8000 Zuschauern allerdings als lustlos und ohne Kampfgeist, gar nicht so, wie man es von einem Abstiegskandidaten erwarten konnte. Eine Halbzeit plätscherte die Partie bei großer Hitze müde vor sich hin, dann brach Düsseldorfs Verteidiger Dusend mit einem Eigentor den Bann und die Moral seiner Mannschaft. Zweimal Ronald Borchers und Bernd Nickel mit einem direkt verwandelten Eckball schraubten das Ergebnis auf 4:0, ein Resultat, mit dem die Düsseldorfer noch gut bedient waren. Nicht unter den Torschützen war Frankfurts bester Spieler Ralf Falkenmayer, der auf der linken Seite zum Liebling des Publikums wurde. Sicher in der Abwehr, fleißig im Aufbau, gefährlich in der Vorbereitung.

Das interessanteste Ereignis der ersten 45 Minuten passierte schon unmittelbar vor dem Anpfiff. Eintracht Frankfurts Trainer Lothar Buchmann und sein Düsseldorfer Kollege Jörg Berger, seit einiger Zeit verfeindet, reichten sich die Hände zur Versöhnung. Ähnlich versöhnlich ging es dann auch auf dem Rasen zu. Beide Teams schonten sich weitgehend. Zweikämpfe wurden tunlichst vermieden. Dem Gegner bloß nicht wehtun, war das allgemeine Motto.

Die große Hitze im Kessel des Waldstadions tat ein übriges, daß die treuesten der treuen Zuschauer auf der Tribüne fast einschliefen. Beide Teams erspielten sich vor der Pause lediglich eine echte Tormöglichkeit, beide vergaben sie kläglich. Düsseldorfs Mittelstürmer Thiele stand in der 19. Minute nach einem Fehler von Bernd Nickel und einer Flanke von Rudi Bommer mutterseelenallein vor Jürgen Pahl. Thiele nahm den Ball volley aus der Luft und knallte ihn genau auf die Stelle, wo Frankfurts Schlußmann stand. In der 35. Minute machte es Werner Lorant noch schlechter. Falkenmayer hatte die Fortuna-Abseitsfalle geschickt umgangen und präzise nach innen geflankt. Werner Lorant kam völlig frei an den Ball, schoß aber aus fünf Metern vier Meter über das Tor.

Der Eintracht muß man zugute halten, daß sie sich wenigstens bemühte, etwas Linie ins Spiel zu bringen. Bernd Nickel produzierte einige gescheite Pässe, Ronald Borchers startete drei vielversprechende Dribblings, aber schon vor dem Strafraum war regelmäßig Endstation. Das Fehlen von Bruno Pezzey in der Abwehr machte sich kaum bemerkbar, denn Vertreter Willi Neuberger wurde kaum gefordert. Jürgen Pahl im Tor konnte sich in aller Ruhe bräunen.

Direkt nach der Pause kam der Eintracht das Glück zu Hilfe. In der 49. Minute verlängerte Dusend eine Vorlage von Bum Kun Cha ins eigene Tor zur Führung der Frankfurter. Mit diesem Führungstreffer war der Bann gebrochen. Düsseldorf lockerte nun die Deckung, die Eintracht hatte Chancen zum Kontern, und schon wurde die Partie ansehnlicher.

Überhaupt keine Probleme mit der Hitze schien der Jüngste im Frankfurter Team, Ralf Falkenmayer, zu haben. Er rannte an der Außenlinie rauf und runter, nutzte den Platz weidlich aus und bereitete schließlich auch das zweite Frankfurter Tor vor. Aus zwölf Metern schoß Falkenmayer, der Ball blieb in der Fortuna-Deckung hängen, Ronny Borchers schob aus der Drehung aufs Tor, vom Innenpfosten prallte der Ball ins Netz. 58 Minuten waren gespielt, die Partie bereits entschieden. Denn der Fortuna fehlte die Kraft und die Entschlossenheit vor dem Frankfurter Tor, um noch eine Wende zu erzwingen. Chancen waren da für die Düsseldorfer, aber sie wurden nicht genutzt. Rüdiger Wenzel ließ sich in letzter Sekunde von Werner Lorant abdrängen, der eingewechselte Edvaldson traf mit einem Kopfball nur die Latte.

Dann war wieder die Eintracht dran. Unter tätiger Mithilfe von Düsseldorfs unerfahrenem Torhüter Oliver Bücher fielen das 3:0 und das 4:0. In der 75. Min. spielten sich Bernd Nickel und Bum Kun Cha mit einem Doppelpaß durch die Deckung, Bücher griff nicht energisch genug ein, und Ronald Borchers hatte wenig Mühe, aus drei Metern einzudrücken. Nur zwei Minuten später drehte Bernd Nickel einen Eckball von der rechten Seite mit dem linken Fuß direkt ins Tor. Bücher hatte ebenso wie Ralf Falkenmayer den Ball verfehlt.

Danach versuchte die Eintracht das Ergebnis weiter auszubauen, die Gegenwehr der Fortuna war nun völlig erloschen. Vor allem der eingewechselte Nachwuchsstürmer Holger Anthes bereitete mit geschickten Flanken weitere Möglichkeiten vor und unterstrich damit, daß mit ihm wieder zu rechnen sein wird. (Abendpost-Nachtausgabe)

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