Borussia Dortmund - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1981/1982 - 2. Spieltag

0:2 (0:1)

Termin: Sa 15.08.1981, 15:30 Uhr
Zuschauer: 28.000
Schiedsrichter: Wilfried Heitmann (Drentwede)
Tore: 0:1 Ronald Borchers (18.), 0:2 Norbert Nachtweih (47.)

 

 

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Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt

  • Eike Immel
  • Meinolf Koch
  • Rolf Rüssmann
  • Herbert Hein
  • Lothar Huber
  • Jupp Tenhagen
  • Manfred Burgsmüller
  • Mirko Votava
  • Rüdiger Abramczik
  • Peter Geyer
  • Bernd Klotz

 


 

Wechsel
  • Werner Schneider für Herbert Hein (50.)
  • Atli Edvaldsson für Rüdiger Abramczik (75.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Ein gemütlicher Samstagnachmittag

Das 2:2 gegen Kaiserslautern zum Saisonauftakt im Waldstadion hat die Kritiker auf den Plan gerufen, die der Frankfurter Eintracht vorhalten, die 2:0-Führung nicht über die Zeit gebracht zu haben. Kapitän Bruno Pezzey bringen die Vorwürfe fast auf die Palme. „Alle Welt beklagt den destruktiven defensiven Fußball und fordert mehr Mut zur Offensive. Und dann spielen wir jenen Fußball, den das Publikum sehen will so hervorragend wie am Samstag, dennoch aber ist man nicht zufrieden. Ich kann das nicht begreifen“, sagt Pezzey, der auch nicht versteht, dass „es immer wieder Leute gibt, die die Beurteilung eines Spiels zuallererst vom Ergebnis abhängig machen.“

„Natürlich müssen auch Punkte her. Doch eine Mannschaft, die das Publikum mit attraktivem Offensivfußball unterhält, spielt nun einmal mit einem größeren Risiko“, fügt der Kapitän erklärend hinzu und moniert: „Die Tendenz einiger Berichte wird nur von den beiden Gegentoren beherrscht anstatt von den vielen herrlichen Spielzügen und den großartig herausgespielten Chancen. Ich halte es jedenfalls für maßlos übertrieben, unser Spiel schon wieder mit Begriffen wie Diva, Überheblichkeit oder Launenhaftigkeit in Verbindung zu bringen.“ „Wir haben keine Veranlassung, unsere Spielweise zu verändern“, stellt Pezzey klar: „Angriffsfußball ist nun einmal unser Stil. Und so unglücklich wie gegen Kaiserslautern läuft es nicht immer.“ Er wehrt sich insbesondere gegen den Vorwurf, seine Libero-Rolle gegen Lautern zu offensiv angelegt zu haben: „In der ersten Halbzeit war ich viel offensiver als im zweiten Spielabschnitt, als ich fast nur noch bei Eckbällen und Freistößen nach vorne ging. Doch in der Pause hat sich keiner darüber aufgeregt. Schließlich haben wir ja geführt. Doch ich lasse mich nicht beirren und spiele weiter mein Spiel, aus und fertig.“

„Die Panik wird in den meisten Fällen immer von außen an die Mannschaft heran getragen“, diktiert er dem „kicker“ weiter und appelliert an seine Mitspieler: „Wir dürfen den Kopf nicht hängenlassen. Sicherlich darf man die individuellen Fehler, die zu den Gegentoren führten und gegen die man machtlos ist, nicht unter den Tisch fallenlassen. Doch wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir 70 Minuten sehr gut gespielt haben. Daran müssen wir uns am Samstag in Dortmund erinnern.“ „Die Sache ziehen wir durch. Nur weil Bruno und ich mal nicht hinten sind, geht‘s bei uns ja nicht drunter und drüber“, meint auch Vorstopper Körbel, der von Trainer Buchmann die Bestätigung erhält: „Charly stürmt weiter. Nur weil es einmal nicht ganz geklappt hat, breche ich das Experiment nicht ab. Die Spielweise liegt uns. Wir spielen attraktiver fürs Publikum und auf Dauer werden wir damit Erfolg haben. Gegen Lautern lief‘s 70 Minuten hervorragend. Gegen schwächere Gegner hätte das schon gereicht.“

Die Frage ist, was für ein Gegner Borussia Dortmund ist. Die Westfalen haben zum Rundenstart beim 1. FC Köln mit 0:1 verloren, was die Öffentlichkeit noch genauer auf den neuen Trainer Branko Zebec schauen lässt. Dessen Verpflichtung ist umstritten, weil der Fußballfachmann ein Alkoholproblem hat, das ihn im letzten Dezember beim HSV trotz Tabellenführung den Job kostete. Dabei hat Zebec die unmittelbar zuvor mittelmäßig platzierten Hamburger 1979 zur ersten Meisterschaft seit fast 20 Jahren und 1980 nach einem grandiosen 5:1-Sieg gegen Real Madrid ins Finale des Europapokals der Landesmeister geführt.

Doch nach der 0:1-Niederlage gegen Nottingham Forest verweigerten ihm erstmals Spieler die Gefolgschaft, als er sie aus der Hotelbar in die Betten abkommandieren wollte. „Mit Betrunkenen trainiere ich nicht“, sagte Zebec am nächsten Morgen dem „kicker“ beim Frühstück, was Manfred Kaltz erbost retournierte: „Was? Wir und Betrunkene? Ich kann dazu nur sagen, wenn wir jedes Mal nicht trainiert hätten, wenn Herr Zebec gerade wieder mal voll war, dann wären wir im letzten Jahr so gut wie nie zum Arbeiten gekommen.“ Nun wurden auch die Stimmen lauter, die den Grund für die vergeigte Titelverteidigung und das verlorene Endspiel in dem für den Saisonendspurt zu harten Training sahen und diese Übungseinheiten Zebecs Versuch zuschrieben, dem wegen seiner Alkoholsucht beginnenden Autoritätsverlust zu begegnen.

Die Überlegungen des Eintracht-Trainers drehen sich aber nicht um die persönlichen Probleme seines Kollegen, sondern um dessen Vorliebe für die Raumdeckung, auf die sich die Dortmunder Elf noch um- und einstellen muss: „Es dauert Zeit, bis eine Mannschaft das System beherrscht. Da stimmt vielleicht einiges noch nicht beim Übergeben. Es gibt Lücken für unsere Stürmer. Im Hinterkopf haben wir dazu noch die 0:4-Heimniederlage der letzten Saison. Das wollen wir ausradieren. Der Punkt, der gegen Lautern verloren ging, ist drin.“ „Die werden uns hinten reindrücken“, mahnt Buchmann gleichwohl und fordert: „Wir müssen deshalb jede sich bietende Gelegenheit zu Gegenangriffen nutzen, um die Borussia zu beschäftigen.“

Spielmacher Bernd Nickel ist sich indes sicher, dass die Eintracht in Dortmund gewinnen wird. Und auch Buchmann, der am Spieltag seinen 45. Geburtstag feiert, ist ungewöhnlich entspannt: „Die Dortmunder lassen uns bei jeder Gelegenheit beobachten“, lacht er: „Nur in Hofgeismar habe ich den Borussen-Spion vermisst.“ Beim 19:1 dort erzielte neben Nickel und Cha auch Norbert Nachtweih vier Tore, was Buchmann bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel bei dem unbeständigen Techniker in Erinnerung ruft: „Spiel‘ heute wieder so frech wie die ganze Woche im Training. Aber 90 Minuten lang. Und denk an Hofgeismar.“


Körbel geht k.o.

Vor 28.000 Zuschauern im Westfalenstadion denkt aber erst einmal keiner an Hofgeismar, denn schon in der vierten Minute hat Manfred Burgsmüller gleich zwei Mal hintereinander Gelegenheit, den BVB in Führung zu bringen. Doch für den bereits geschlagenen Keeper Jürgen Pahl steht Körbel auf der Torlinie und wehrt den ersten Versuch wie auch den Nachschuss mit dem Kopf ab, bevor er benommen zu Boden geht. Nach kurzer Verletzungspause, in der er am Spielfeldrand von Mannschaftsarzt Dr. Runzheimer und Masseur Schmidt behandelt werden muss, kehrt der Vorstopper zurück und ist sich sicher: „Wer das übersteht, kann einfach nicht verlieren.“

Schon gar nicht, wenn er Mitspieler wie den heute – gemeinsam mit Borchers – laufstärksten Akteur Werner Lorant in den eigenen Reihen hat. Lorant schafft nicht nur nach vorne Räume, sondern ist auch hinten am Platz, wenn er gebraucht wird. Und als Burgsmüller in der 12. Minute nach einem Querpass von Rüdiger Abramczik erneut den Führungstreffer für die Hausherren vor Augen hat, wischt „Eisenfuß“ Lorant diese Vision entschlossen beiseite, in dem er den Ball vor dem einschussbereiten Torjäger zur Ecke schlägt.

Der von den Dortmundern ersehnte erste Treffer dieser Saison will nicht fallen. Wie es geht, zeigt den Westfalen der heute torgefährlichste Spieler auf dem Platz, Ronald Borchers. Von Nickel steil geschickt ist er schneller als Herbert Hein, spielt Meinolf Koch aus und zieht kurz vor dem Strafraum mit links aus vollem Lauf ab – unhaltbar für Eike Immel schlägt die Kugel im Tor ein und die Eintracht führt mit 1:0. Borchers habe „in jedem Bein eine mächtige Keule“, hatte der ehemalige Eintracht-Trainer Otto Knefler gesagt, heute hat Borchers das auch unter Beweis gestellt.

Dieses Gegentor ist Gift für die ohnehin nicht sonderlich selbstbewusst auftretenden Dortmunder. Es ist zudem kein Vergnügen, einem Rückstand hinterherzulaufen, wenn die Sonne derart erbarmungslos auf den Rasen knallt. Die Eintracht kontrolliert die Partie nun im Stile einer Klassemannschaft, wobei ihr zugutekommt, dass Nickel im Mittelfeld nach Belieben schalten und walten kann.

Kaltblütig lassen die Frankfurter den Gegner kommen, der sich an der Defensive der Eintracht die Zähne ausbeißt. Der souveräne Michael Sziedat scheint unüberwindlich, Willi Neuberger hält mit seiner Routine die Räume gegen Abramczik und Lothar Huber eng und sauber, während Körbel Bernd Klotz, den Dortmunder Neuzugang vom VfB Stuttgart, ausschaltet. Und an Pezzey kommt sowieso keiner vorbei. Er konzentriert sich in erster Linie auf seine Abwehrarbeit und erledigt diese vortrefflich.

Als Pezzey nach fast 20 Minuten erstmals über die Mittellinie geht, weil die Eintracht einen Eckball erhält, kann man zudem die von Buchmann neue eingeteilte Absicherung für Libero und Vorstopper erkennen. Während Pezzey und Körbel im gegnerischen Strafraum auf den Eckball warten, stehen Neuberger als Libero und Lorant als Vorstopper parat sowie Nachtweih als linker Verteidiger. Zum zweiten Male schaltet sich Pezzey in der 28. Minute in die Offensive ein und legt dabei Borchers fast die Chance zum 2:0 auf, doch sein Rückpass gerät dem Nationalspieler Österreichs etwas zu kurz.

Erstaunlicherweise ist Pezzeys Pendant auf Dortmunder Seite noch defensiver orientiert. Der vom VfL Bochum gekommene Franz-Josef Tenhagen, der für den verletzten Hans-Joachim Wagner letzter Mann spielt, interpretiert die Rolle wie ein Ausputzer alter Schule und wagt sich nach einer halben Stunde zum ersten und einzigen Mal in der ersten Halbzeit vor das Frankfurter Tor. Die Zaghaftigkeit der Gastgeber, die weit davon entfernt sind auch Herr im eigenen Hause zu sein, enttäuscht die schwarz-gelbe Anhängerschar. Wie von Buchmann vermutet, hat Zebecs Elf Probleme mit der Systemumstellung, was im Spiel des BVB zu einigen Missverständnissen und Fehlpässen führt.

Bei der Eintracht dagegen ist die Raumaufteilung nahezu perfekt. Nickel schwingt im Zentrum das Zepter und verteilt die Bälle so klug wie ungehindert, während ihm sein mit viel Übersicht zur Seite stehender Adlatus Nachtweih die Wege abnimmt. Und Borchers teilt sich seine Sprints heute genau ein, was sie so wirkungsvoll wie selten werden lässt. Auch die nächste Eintrachtchance gehört ihm, nachdem er sich auf der linken Seite durchgespielt hat. Der nicht immer sicher wirkende Immel hat in dieser Szene Probleme, aber am Ende Glück, dass er Borchers‘ Schuss im Nachfassen unter Kontrolle bekommt.

Von den 28.000 Zuschauern sind zur Halbzeit nur die zufrieden, die es mit der Eintracht halten. So tun es nicht wenige Fans des BVB dem als Schiedsrichter fungierenden Heitmann gleich, als der zur Pause pfeift. Und der Unmut des Anhangs der Gastgeber wird nach Wiederanpfiff nicht geringer, denn die nun sicher erwarteten Attacken ihrer enttäuschenden Lieblinge bleiben weiterhin aus. Das wiederum machen sich die Hessen sofort zunutze. Lorant spielt Nachtweih an, der sodann von der linken Seite nach innen zieht und aus 25 Metern einen Flachschuss auf Immels Kasten vom Stapel lässt. Der Versuch ist gut gemeint und Immel sieht den Ball wohl auch etwas spät, doch unhaltbar ist der Ball nicht, der in der 47. Minute zur Freude der Gäste zum 0:2 im Netz des BVB zappelt.

Kurz darauf können die Dortmunder von Glück sagen, dass es nicht Strafstoß für die Frankfurter gibt. Joachim Löw, der von Koch bewacht wird, setzt zu einem Solo an, wird aber im Strafraum zu Fall gebracht, ohne dass Heitmann eingreift. Die Westfalen sind dennoch völlig von der Rolle und erhalten von ihrem Trainer kein Signal, ihr Heil im bedingungslosen Angriff zu suchen. Im Gegenteil: Zebec wechselt in der 50. Minute Werner Schneider für Verteidiger Herbert Hein ein. Schneider, den der damalige BVB-Trainer Otto Rehhagel 1978 für 800.000 Mark vom MSV Duisburg holte und ihn für seine Mannschaft zu „einem zweiten Johan Neeskens“ machen wollte, ist unter Zebec kein Stammspieler mehr und alles andere als der Stürmer, auf den die Zuschauer aufgrund des 0:2-Rückstandes gehofft haben. Möglicherweise hat Zebec aber auch genau erkannt, dass seiner heute mit nur bescheidenen spielerischen Mitteln ausgestatteten Elf ein weiterer Angreifer nichts nutzen wird. Doch in der Defensive der Dortmunder geht es zuweilen ebenfalls drunter und drüber, wobei sich Rolf Rüssmann im direkten Duell mit Bum-Kun Cha noch am besten aus der Affäre zieht.

Nickel hat nach 55 Minuten das dritte Tor auf dem Fuß, doch Immel ist bei „Dr. Hammers“ Volleyschuss aufmerksam und entschärft das Geschoss. Pezzey, der in der 65. Minute nach einem Rempler gegen Peter Geyer die Gelbe Karte gesehen hat, hält sich mit Vorstößen weiterhin zurück, doch wenn er den Strafraum des Gegners ins Visier nimmt, kommt es dort zu brenzligen Situationen. So auch nach 68 Minuten, als die Kombination von Pezzey, Nickel und Borchers einer Vorführung des Gegners gleichkommt und zu allem Überfluss für die gebeutelten Gastgeber von den Rängen auch noch mit Gelächter quittiert wird.

In den letzten 20 Minuten könnte die Eintracht das Ergebnis in die Höhe schrauben, doch entweder scheitern die Frankfurter wie Borchers mit einem prachtvollen Schuss in der 70. Minute am glänzend parierenden Immel oder an der eigenen Abschlussschwäche. Ein Beispiel dafür liefert der eine gute Viertelstunde vor dem Ende für den entkräfteten Löw aufs Feld gekommene Stefan Lottermann gleich nach seiner Einwechslung. Nach einem Steilpass von Sziedat sprintet er allein auf Immel zu und das Einzige, was ihm außer dem Torwart noch im Weg steht, ist wohl sein Kopf, denn er gerät ins Stolpern und fällt Immel mitsamt Ball entgegen.

Auf der anderen Seite wird kurz darauf zum zweiten Mal ausgewechselt, doch Atli Edvaldsson fällt nicht mehr auf als zuvor der enttäuschende Abramczik, der für ihn das Feld vorzeitig räumen muss. Ein besseres, wenn auch kein glücklicheres Händchen hat Buchmann mit seinen Wechseln. Wie Lottermann hat der für Cha nach 78 Minuten in die Partie gekommene Bundesligadebütant Armin Görtz gleichfalls die Gelegenheit, endlich das längst überfällige 3:0 zu erzielen, doch seine Direktabnahme kann abgewehrt werden. Was soll’s – so oder so gehen beide Punkte nach Frankfurt.

„Eintracht hat uns mit einer überzeugenden Leistung deutlich geschlagen. Dem Gegner ist diesmal fast alles gelungen“, gratuliert Branko Zebec fair: „Wir hätten nur eine Chance gehabt, wenn Burgsmüllers Schüsse in den ersten Minuten getroffen hätten.“ „Die Unsicherheit und Hektik in meiner Mannschaft hat mich überrascht“, gesteht Zebec. „Ich bin absolut zufrieden mit dem Sieg und der Gesamtleistung“, sagt Lothar Buchmann: „Vor den nächsten schweren Spielen können wir diese Punkte gut gebrauchen.“

„Im Gegensatz zu unserem Auftaktspiel gegen Kaiserslautern haben wir heute nachgewiesen, dass wir führen können und eine Führung auch auszubauen verstehen“, stellt Buchmann zufrieden fest und wird von Pezzey bestätigt: „Wir haben nicht nachgelassen und konzentriert bis zum Schluss gespielt. Insofern haben wir Lehren aus dem Spiel gegen die Lauterer gezogen. Die Unruhe, die nach dem ersten Spiel von außen geschürt wurde, haben wir weggesteckt und uns nicht verrückt machen lassen.“ Nur über eines ist sich der Libero noch nicht klar geworden: „Waren die Dortmunder nun so schwach, weil wir so gut waren, oder wir so gut, weil die Dortmunder so schwach waren?“

„Die Frankfurter waren eindeutig Chef im Ring“, lobt der ehemalige Eintracht-Kapitän Jürgen Grabowski und entwirft damit das richtige Bild für Körbel, den Burgsmüller zu Beginn des Spiels mit zwei Kopftreffern zu Boden geschickt hatte: „Den ersten Schuss habe ich noch gesehen, vom zweiten weiß ich nichts mehr“, sagt der Vorstopper, den Schmerzen im Genick plagen und der vom Eintracht-Präsidenten Axel Schander scherzhaft aufgefordert wird, zwei zusammenhängende Sätze zu formulieren. „Ich bin okay“, entgegnet Körbel, der die Wichtigkeit seiner Rettungstat herausstellt: „So früh schon in Rückstand zu geraten, wäre bei dieser Hitze schlimm gewesen. Wir hätten von Anfang an dem Tor nachlaufen und den Bruno wieder als Mittelstürmer opfern müssen.“ „Dafür haben wir den Dortmundern und der Bundesliga gezeigt, dass man zur Not auch mal ohne Torwart gewinnen kann“, flachst der Vorstopper: „Die einzige Arbeit, die in unserem Strafraum zu erledigen war, habe ich unserem Torwart abgenommen.“ „Noch nie hatte ich auswärts einen so gemütlichen Samstagnachmittag“, bestätigt Pahl.

„Die Borussia hat kaum Gegenwehr geboten, wirkte nicht so aggressiv und bissig wie sonst im Westfalenstadion“, fährt Körbel fort: „Wir hatten kaum Probleme.“ Grabowski beneidet die Freiheiten und den Raum, den der Gegner Bernd Nickel gelassen hat: „Davon träumte ich nur.“ „Früher war Grabi Anspielstation Nummer eins, jetzt bin ich es, habe ständig Ballkontakt und komme dadurch richtig in Spiellaune“, weiß Nickel noch einen weiteren Grund für seine gute Form: „Wir nähern uns in unserer Spielweise immer mehr der der Bayern. Wenn wir nur 80 Prozent unseres Leistungsvermögens bringen, haben wir eine ganz große Saison.“ (rs)


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