Eintracht Frankfurt - Karlsruher
SC |
Freundschaftsspiel 1981/1982
5:7 (2:2)
Termin: 01.08.1981 in Mömlingen
Zuschauer: 2.500
Schiedsrichter: Jupe (Darmstadt)
Tore: 1:0 Ronald Borchers (5.), 1:1 Schüler (19.), 1:2 Schüler (29.), 2:2 Karl-Heinz Körbel (35.), 3:2 Ronald Borchers (50.), 3:3 Günther (52.), 4:3 Bernd Nickel (53.), 4:4 Günther (65.), 4:5 Trenkel (69.), 4:6 Günther (73.), 4:7 Schüler (79.), 5:7 Werner Lorant (82.)
Eintracht Frankfurt | Karlsruher SC |
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Trainer | Trainer
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5:7-Niederlage im letzten Test gegen den KarIsruher SC Jüriens schwacher Pahl-Vertreter Fußballfest in Mömlingen! 2500 Zuschauer sahen in dem kleinen Odenwaldstädtchen eine echte Werbung für den Bundesliga-Fußball, ein Dutzend Tore, einen 7:5-(2:3-)Erfolg des Karlsruher Sportclubs über die Frankfurter Eintracht. „Wir haben uns nach vorn ausgetobt", nahm Eintracht-Trainer Lothar Buchmann die Pleite mit Galgenhumor. Die Eintracht war fast während der gesamten 90 Minuten feldüberlegen, spielte auch besser, vergaß dabei aber völlig die eigene Abwehr. Nach dem Wechsel kamen dann noch zwei klare Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns dazu und eine sehr schwache Leistung von Ersatztorhüter Joachim Jüriens. In der ersten Halbzeit wirkten die Frankfurter wesentlich spritziger als ihr Gegner und schienen in der Vorbereitung viel weiter. In der 5. Minute reizte Karlsruhes Kapitän Bold die Eintracht mit einem schweren Foul an Sziedat. Die Antwort kam prompt. Ronald Borchers schloß einen herrlichen Alleingang mit einem ebenso schönen Schuß genau in den Torwinkel zur Führung für die Eintracht ab. Danach wirbelten die Frankfurter die Karlsruher durcheinander und kassierten selbst die Gegentore. Und das kam so: Zunächst ließ Jürgen Pahl einen Flachschuß von Günther fallen, und Schüler drückte aus wenigen Metern ein. Das war in der 20. Minute. Zehn Minuten später der zweite klare Abwehrschnitzer der Eintracht. Diesmal wollte Bruno Pezzey ganz lässig einen Ball zu seinem Torhüter zurückspielen. Schüler spritzte dazwischen und staubte erneut ab. Die Karlsruher führten 2:1. Nun, die Eintracht hatte vor der Pause noch Kraft genug, um das Ergebnis wieder auszugleichen. In der 35. Min. war Karlheinz Körbel mit einem herrlichen Flugkopfball zum 2:2 erfolgreich. Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer dann eine Mischung zwischen Handball und Fußball, zumindest, was die Torausbeute anbelangt. Wieder sah es so aus, als ob die Eintracht klar auf die Siegerstraße käme, als in der 49. Minute Ronald Borchers einen Freistoß von Bernd Nickel in den Torwinkel köpfte. Doch nur zwei Minuten später war Günther ebenfalls mit einem Kopfball zum 3:3 erfolgreich. Die Eintracht reklamierte vergeblich eine Abseitsstellung, die aber Linienrichter Boos aus Kronberg nicht angezeigt hatte. Die beiden neu eingewechselten Torhüter, auf Frankfurter Seite Jüriens, bei Karlsruhe Fuhr, mußten dann schnell erkennen, daß es in der Bundesliga sehr hart zugeht. Fuhr unterlief nach einem Nickel-Schuß ein böser Fehler, die Eintracht führte 4:3. Doch nur für acht Minuten, denn in der 65. Minute schaffte wiederum Günther den Ausgleich für den KSC. 15 Minuten lang verlor die Frankfurter Abwehr nun völlig die Übersicht, und die Karlsruher zogen durch Trenkel, Günther und Schüler auf 7:4 davon. Zweimal sah dabei Joachim Jüriens, der Frankfurter Ersatztorwart, ganz schlecht aus. Den Abschluß unter das Torefestival besorgte Werner Lorant elf Minuten vor dem Abpfiff mit dem 5:7. Lothar Buchmann war nun natürlich nicht mehr so zufrieden. „Das war ein bißchen happig, aber wenn die Linienrichter nicht Abseits winken und unser Torwart nicht in Form ist, kann so was schon mal passieren." ('Abendpost-Nachtausgabe')
Fröhliches Schützenfest Eintracht Frankfurt — Karlsruher SC 5:7 (2:2) Der erwartete Härtetest unter Bundesligabedingungen wurde für beide Mannschaften zu einem fröhlichen Scheibenschießen. Totale Angriffslust und bedenkliche Abwehrlücken sorgten im unterfränkischen Mömlingen für ein Schützenfest, bei dem 3000 Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. In der ersten Halbzeit demonstrierten die Frankfurter viel spielerischen Glanz. Da sorgten vor allem Borchers, Pezzey und Körbel für hohes Tempo und starken Druck. Nach der Pause hatte sich Karlsruhe dann besser auf das Frankfurter Spiel eingestellt Vor allem die beiden Stürmer Schüler und Emanuel Günther nutzten mit je drei Toren die Schwächen der viel zu offenen Eintracht-Abwehr. Begünstigt wurde die KSC-Toreflut durch, gravierende Torwartfehler von Ersatzkeeper Jüriens.
5:7 - Der neue Trick wird zum Bumerang Gerade noch rechtzeitig, eine Woche vor dem Bundesligastart gegen den 1. FC Kaiserslautern, wurde die Frankfurter Eintracht auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Im Odenwaldstädtchen Mömlingen gab es gegen den Karlsruher SC eine blamable 5:7-(2:2)-Niederlage, die trotz teilweise guter spielerischer Leistungen fünf ganz große Schwächen der Eintracht offenlegte. Die gilt es nun innerhalb von einer Woche abzustellen, „Nur keine Panik.! Die ganze Zeit haben wir gut gespielt, diesmal waren wir auf dem Tiefpunkt in der Vorbereitung", beruhigte Kapitän Bruno Pezzey die Fans, „wir werden allerdings in den nächsten Tagen über einige Dinge reden müssen." Und darüber müssen sich Spieler und Trainer unterhalten: ERSTENS: Der neue Trick mit Vorstopper Karl-Heinz Körbel und Libero Pezzey im Angriffszentrum bei Eckbällen und Freistößen wurde gegen die cleveren Karlsruher zum Bumerang. Zwar gelangen Körbel ein Tor und zwei weitere gefährliche Kopfbälle, doch lud die Angriffskonstellation der Eintracht den Gegner zu Kontern geradezu ein. Zweimal kamen die Karlsruher nach Frankfurter Eckbällen zu Toren. Besonders im Mittelfeld wurde in diesen Szenen nicht genug gedeckt, "Die Aufgaben müssen ganz klar verteilt werden", fordert Bruno Pezzey. Besonders Norbert Nachtweih und der im Angriff hervorragende Ronald Borchers dürften damit angesprochen sein. ZWEITENS: Die Abseitsfalle der Eintracht klappt nicht. „Für mich war das die größte Überraschung: Die Eintracht mit Abseitsfalle hätte ich nicht erwartet", kommentierte nach dem Spiel KSC-Trainer Krafft. In der zweiten Halbzeit hatte der Bundesliga-Konkurrent auch diese neue Masche durchschaut und deckte die Schwächen gnadenlos auf. Unter Mithilfe von Linienrichter Boos (Lothar Buchmann: „Bei zwei Toren hat er einfach vergessen zu winken") wurde die Eintracht mit langen Bällen immer wieder überspielt. Besonders Michael Sziedat reagierte oft zu spät und brachte sein Team damit in größte Schwierigkeiten. DRITTENS: Beide Außenverteidiger machten keine gute Figur. Michael Sziedat läuft, wie zu Beginn der letzten Saison, seiner Form hinterher, und Wolfgang Trapp bekam nach der Pause seine Grenzen aufgezeigt. Stellungsfehler konnte er wegen seiner mangelnden Grundschnelligkeit beim Spurt nicht mehr wettmachen. Willi Neuberger, diesmal geschont, dürfte seinen Stammplatz auf jeden Fall sicher haben. Ob links oder rechts, bleibt noch offen... VIERTENS: Spielmacher Bernd Nickel kam viel zu wenig ins Spiel. „Die haben den ja richtig links liegen gelassen", fiel KSC-Trainer Manni Krafft auf. Ihm war's nur recht, denn Nickels Pässe und Schüsse fehlten diesmal fast völlig. „Jeder versuchte bei uns, das Spiel zu machen", schimpfte der Eintracht-Regisseur, „ich habe dadurch viel zu wenig Bälle bekommen." FÜNFTENS: Die Eintracht hat ihren Gegner nach einer tollen Anfangsphase unterschätzt. Lässigkeit bei Bruno Pezzey und Leichtsinnsfehler bei Ersatztorwart Jochen Jüriens führten zu drei Gegentoren. Selbst das 2:2 zur Pause diente noch nicht als Warnung, weiter wurde fröhlich drauflosgestürmt. Die Quittung kam dann Mitte der zweiten Halbzeit. Bernd Nickel: „Spätestens nach unserer 4:3-Führung hätten wir umschalten müssen und mal von hinten heraus spielen müssen. Aber nein, wir mußten ja ins offene Messer rennen." FAZIT: Der KSC hat Selbstbewußtsein getankt (Trainer Krafft: „Dieser Sieg tut uns gut"), die Eintracht weiß, welche Fehler sie abstellen muß. „Gegen Kaiserslautern sieht alles anders aus" verspricht Trainer Buchmann.
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