Eintracht Frankfurt - Ajax
Amsterdam |
Freundschaftsspiel 1981/1982
4:0 (3:0)
Termin: 25.07.1981 in Dietzenbach
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Föckler (Weisenheim)
Tore: 1:0 Karl-Heinz Körbel (7.), 2:0 Ronald Borchers (21.), 3:0 Werner Lorant (38. Foulelfmeter), 4:0 Ralf Falkenmayer (78.)
75 Jahre Fußball in Dietzenbach
Eintracht Frankfurt | Ajax Amsterdam |
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Eintracht-Härtetest gelungen: 4:0 gegen Ajax Die Heimpremiere der Frankfurter Eintracht ist geglückt! Vor knapp 5000 Zuschauern schlug der deutsche Pokalsieger gestern nachmittag in Dietzenbach den holländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam mit 4:0 (3:0). Der Erfolg war auch in dieser Höhe verdient, die Eintracht war den Gästen in fast alten Belangen überlegen. Bernd Nickel dirigierte das Spiel. Neuling Joachim Löw überzeugte im Angriff erneut, und Norbert Nachtweih war fleißigster Mann im Mittelfeld. Kamen die Gäste einmal gefährlich vor das Tor, war Jürgen Pahl immer auf dem Posten. Sein Gegenüber, der holländische Ex-Nationaltorhüter Schrijvers, hätte einen schwachen Tag, begünstigte mit Fehlern die ersten beiden Treffer durch Karlheinz Körbel und Ronald Borchers. Das 3:0 besorgte Werner Lorant mit einem Elfmeter, das 4:0 Ralf Falkenmayer. Ajax Amsterdam verließ sich von Anfang an auf ein ausgeprägtes Defensivspiel, unterstützt von der berühmtberüchtigten holländischen Abseitsfalle. Attraktiv war das bestimmt nicht, doch zum Glück für die Zuschauer bemühte sich wenigstens die Eintracht, nach Kräften offensiv und gut zu spielen. Der Bundesligist war drückend überlegen und hatte Ajax jederzeit fest im Griff. Bis zur Pause mußte Torhüter Jürgen Pahl nur einmal zittern, als Schoenaker eine Flanke von Rijkaard verpaßte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sein Gegenüber, der schwergewichtige Ex-Nationaltorhüter Piet Schrijvers, schon dreimal das Nachsehen gehabt. Der Ajax-Torwart half, bei den Eintracht-Treffern nach Kräften mit. Beim 1:0 in der 7. Minute reagierte er viel zu langsam, als Karlheinz Körbel eine Kopfballvorlage von Cha ebenfalls mit dem Kopf über die Linie drückte. Beim 2:0 in der 21. Min. ließ er einen harten Flachschuß von Neuling Löw unter dem Körper hindurchgleiten, und Ronald Borchers drückte den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie. Beim 3:0 foulte Schrijvers den durchgebrochenen Löw, und Werner Lorant verwandelte den fälligen Elfmeter ganz sicher. Nach dem Wechsel bemühten sich die Gäste, stärker auf Angriff zu spielen. Die besten Möglichkeiten vergaben Lerby, der aus der Luft über das Tor schoß, und Olsen, der nach einem Fehler, von Karlheinz Körbel ganz knapp zu spät kam. Das 4:0 für die Eintracht war kurios. Zwölf Minuten vor dem Abpfiff hatte Bruno Pezzey den bekanntesten Amsterdamer, Wim Janssen, gefoult, der Schiedsrichter entschied überraschend für die Eintracht, Pezzey spielte schnell zu Cha, der zu Falkenmayer und der jüngste Frankfurter schob ins verlassene Tor. Die Ajax-Spieler waren wie vor den Kopf geschlagen. Die größte Möglichkeit zum 5:0 verpaßte dann zwei Minuten vor dem Ende der eingewechselte Stefan Lottermann.
Kaiserslautern kann kommen! „Kaiserslautern kann kommen." Schon zwei Wochen vor dem Bundesligastart sieht Eintracht Frankfurts Trainer. Lothar Buchmann seine Mannschaft in optimaler Verfassung. Das 4:0 (3:0) gegen den holländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam am Samstag vor 5000 Zuschauern in Dietzenbach unterstrich einmal mehr die ausgezeichnete Frühform des deutschen Pokalsiegers. Lothar Buchmann: „Die Mannschaft hat meine Bedenken zerstreut, sie könnte nach der harten Trainingsbelastung im Vorbereitungsquartier zu müde sein, um gut zu spielen. Wir waren konzentriert bei der Sache und haben auch in dieser Höhe verdient gewonnen." Gegner Ajax Amsterdam war allerdings nur noch ein Schatten früherer Tage, die Person von Ex-Nationaltorwart Piet Schrijvers dokumentierte dies nachdrücklich. Der schwergewichtige Schrijvers begünstigte die ersten beiden Eintracht-Tore und wirkte auch sonst sehr unsicher. „Trotzdem war es für uns ein echter Härtetest, denn die Holländer haben uns nichts geschenkt", befand Lothar Buchmann, "man darf nicht übersehen, wie schwer es ist, gegen eine so defensive Mannschaft mit einer solch ausgeprägten Abseitsfalle zu spielen." Einen guten Einstand vor heimischem Publikum feierte Neuling Joachim Löw, der auch für den zweiten Treffer verantwortlich zeichnete, als Schrijvers seinen Schuß nicht festhalten konnte und Borchers aus wenigen Zentimetern über die Linie drückte. Aufwärtstendenz war bei Bum-Kun Cha festzustellen; und die Einwechslungen von Falkenmayer, Lottermann und Trapp zeigten erneut, daß sich die Eintracht zumindest auf der Bank erheblich verbessert hat. Die Rolle seiner Mannschaft für die nächste Bundesligasaison hat Lothar Buchmann bereits festgeschrieben. „Wir sind ein ganz gefährlicher Außenseiter." Der Eintracht-Trainer hat keine Angst, daß seine Truppe durch die guten Ergebnisse und die ausgezeichneten Kritiken zu hoch eingestuft wird und dann der Belastung nicht gewachsen sein könnte. „Unsere Konkurrenten haben alles getan, um mit Worten und Neueinkäufen auf sich aufmerksam zu machen. Von uns spricht doch kaum jemand, und das ist auch gut so. Angst brauchen wir jedenfalls vor keiner Mannschaft zu haben."
Eintracht in guter Form Eine tolle Heimpremiere, ohne daß sie zu Übermut führen sollte. Dafür war Ajax, das sich in einem völligen Neuaufbau befindet, ein zu schwacher Gegner und sein Geld nicht wert. Die Eintracht aber ist in sich gewachsen. Am Samstag gab es keinen Star, aber auch keinen Ausfall in der Mannschaft, Harmonie zeichnete die in fast allen Belangen überlegenen Frankfurter aus. Mit schweren Fehlern unterstützte Ajax den Pokalsieger bei der Torjagd, die noch weitaus erfolgreicher hätte verlaufen können. Bei Körbels Kopfball nach einer Nickel-Ecke kippte „Altmeister" Schrijvers wie eine Bahnschran- ke, auch Löw's Schuß zum 2:0 (Borchers schob den Ball noch über die Linie), dem ein krasser Fehlpaß vorausgegangen war, schien haltbar. Beim 3:0 ersprintete Löw einen Rückpaß von Opof und Schrijvers wußte sich nur noch mit einem elfmeterreifen Foul zu helfen. Lorant verwandelte sicher. Ganz kurios war schließlich der vierte Treffer: Pezzey beging ein Foulspiel, führt zur allgemeinen Überraschung den Freistoß selbst aus und über Cha lief der Ball an den verdutzten Holländern vorbei zu Falkenmayer, der mühelos einschoß. Zumindest drei merkwürdige Tore, doch das schmälert den Erfolg der Frankfurter nicht! In weit aussichtsreicheren und bei teilweise herrlich herausgespielten Möglichkeiten vergaben sie eine höhere Ausbeute, wie noch in der letzten Minute durch den allein dem Tor zustrebenden Lottermann. Löw wies erneut seine Gefährlichkeit, Falkenmayer war auch als Auswechselspieler sofort im Geschehen und von den älteren Spielern taten der umsichtige Nickel und der eifrige Nachtweih im Mittelfeld am meisten für das Spiel. |