Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1980/1981 - 29. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: Sa 18.04.1981, 15:30 Uhr
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Wolf-Dieter Ahlenfelder (Oberhausen)
Tore: 0:1 Bernd Nickel (18.), 1:1 Gerhard Bold (70.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Mit halber Kraft Wie im Vorspiel im Frankfurter Waldstadion, so trennten sich der Karlsruher SC und die Frankfurter Eintracht auch beim Rückspiel im Karlsruher Wildparkstadion unentschieden. 1:1 hieß es nach 90. Minuten. Im Vorspiel hatte es ein 3:3 gegeben. Die Eintracht hätte dieses Spiel leicht gewinnen können, denn sie war mit ihrer Technik und Routine dem umständlich und bieder spielenden Gegner überlegen. Sie beschränkte sich nach dem frühen Führungstor von Bernd Nickel (nach einem Freistoß) aber darauf, den Vorsprung zu verteidigen, und mußte in der 70. Minute den Ausgleich hinnehmen. Der Kopfball von Bold war aber umstritten. Es sah so aus, als hätte der Karlsruher dabei die Hand zu Hilfe genommen. Bei der Eintracht gefiel vor allem Rigobert Gruber als Vorstopper, der Karlheinz Körbel mustergültig vertrat. Körbel und Sziedat fehlten beide, weil sie bereits drei gelbe Karten hatten. Neben Gruber imponierten bei der Eintracht noch Neuberger und Nickel. Gegenüber dem bevorstehenden Pokalfinale hatte für die Frankfurter Eintracht der Oster-Auftritt im Karlsruher Wildparkstadion nur untergeordnete Bedeutung. Deswegen ließ Trainer Lothar Buchmann auch seine beiden mit jeweils drei gelben Karten vorbelasteten Abwehrrecken Michael Sziedat und Karlheinz Körbel pausieren. Er wollte ihren Einsatz am 2. Mai in Stuttgart gegen den 1. FC Kaiserslautern nicht gefährden. „Wir müssen eben heute etwas improvisieren“, sagte Buchmann und stellte Trapp für Sziedat und Gruber für Körbel in die Abwehr. Vor allen Dingen Gruber als Vorstopper machte mit seiner Kopfballstärke seine Sache sehr gut. Und außerdem mußte Stefan Lottermann dem zurückkehrenden Spielmacher Bernd Nickel weichen. Es entwickelte sich von Anfang an ein flottes, ausgeglichenes Spiel mit viel packenden Szenen vor beiden Toren. Die Karlsruher spielten aggressiver, aber in ihren Aktionen zu durchsichtig. Die Eintracht war technisch weitaus besser und kontrollierte das Spiel aus der Defensive. Bernd Nickel dirigierte mit viel Übersicht das Spiel der Eintracht und sorgte mit einem hart und flach verwandelten Freistoß in der 17. Minute auch für die 1:0-Pausenführung der Frankfurter. Wiesner hatte einen Alleingang Pezzeys nur noch mit einem Catchergriff an der Strafraumgrenze stoppen können. Die Torchancen waren in der ersten Halbzeit verteilt. Bei der Eintracht schoß Cha nach fünf Minuten am Torpfosten vorbei. In der 22. Minute hatte Borchers die Möglichkeit zum 2:0 nach einem rasanten Alleingang, wurde aber kurz vor Torwart Wimmer von Dohmen noch gebremst. In der 31. Minute hatte Nickel mit einem Freistoß die Chance zum 2:0, doch lenkte Wimmer seinen raffinierten Schuß mit den Fingerspitzen noch gegen die Querlatte und zur Ecke ins Aus. Auch die Karlsruher hatten eine Menge Chancen. So kamen Groß in der 10. und Trenkel in der 15. Minute völlig freistehend zum Schuß, zielten aber daneben. In der 18. Minute waren drei Mann drei Meter allein vor dem Tor, behinderten sich aber gegenseitig beim Kopfball, so daß Pezzey keine Mühe hatte, zu klären. In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte versuchten die Karlsruher mit stürmischem Angriff noch den Ausgleich zu erzielen, konnten die geschickt gestaffelte Eintracht-Abwehr aber nicht überwinden. Eine Fülle von Eckbällen waren die einzige Ausbeute. Die Generaloffensive der Karlsruher nach der Pause blieb aus, sie spielten viel zu umständlich, zu unsicher und auch zu ängstlich. Zwar jubelten sie in der 50. Minute über ein Tor, doch Schiedsrichter Ahlenfelder hatte hingeschaut und gab den Treffer nicht: Günther hatte Eintracht-Torwart Jürgen Pahl den Ball aus den Händen ins Tor geschlagen. Die Eintracht diktierte mit ihrer Cleverneß, ihrer Routine und ihrer Technik eindeutig das Spiel. Was fehlte, war die Entschlossenheit, das 2:0 zu schießen. Borchers hatte die Chance in der 65. Minute, vertändelte aber den Ball, anstatt volley aufs Tor zu schießen. In der 67. Minute verfehlte Nachtweih nach einem herrlichen Spielzug nur ganz knapp das Tor. Überraschend fiel dann in der 70. Min. der 1:1-Ausgleich durch einen Kopfball von Bold nach einer Flanke von Dittus. Es sah aber ganz danach aus, als hätte Bold bei seinem Tor die Hand im Spiel gehabt. Die Frankfurter Spieler und Trainer Lothar Buchmann reklamierten denn auch heftig bei dem Linienrichter. Nach dem Ausgleich wurde die Eintracht nun energischer und war dem Siegtor näher als die Karlsruher, die mit dem 1:1 zufrieden zu sein schienen. In der 76. Minute wurde Pezzey im Karlsruher Strafraum von hinten zu Boden gerissen. Da hätte Schiedsrichter Ahlenfelder ruhig Elfmeter pfeifen können. Später protestierte einmal Nickel und erhielt dafür die gelbe Karte. Die große Chance zum Frankfurter Sieg hatte Cha in der 83. Min., als er mit einem Direktschuß aber Wimmer genau in die Arme schoß. Danach hatte Nickel noch einmal eine Chance, doch auch ihm blieb der Siegtreffer verwehrt. (Abendpost-Nachtausgabe)
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