1. FC Kaiserslautern - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1980/1981 - 27. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: Di 14.04.1981, 20:00 Uhr
Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Rainer Waltert (Paderborn)
Tore: 1:0 Erhard Hofeditz (78.), 2:0 Hans-Peter Briegel (85., Foulelfmeter)

 

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1. FC Kaiserslautern Eintracht Frankfurt

  • Ronnie Hellström
  • Wolfgang Wolf
  • Hans-Günter Neues
  • Michael Dusek
  • Hans-Peter Briegel
  • Friedhelm Funkel
  • Hannes Bongartz
  • Johannes Riedl
  • Benny Wendt
  • Erhard Hofeditz
  • Reiner Geye

 


 

Wechsel
  • Norbert Buschlinger für Johannes Riedl (85.)
  • Axel Brummer für Michael Dusek (88.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Missglückte Generalprobe

Der 1. FC Kaiserslautern hat die Generalprobe für das Pokalfinale am 2. Mai in Stuttgart gegen die Frankfurter Eintracht gewonnen. Das 2:0 der Pfälzer vor 35.000 Zuschauern auf dem Betzenberg war vollauf verdient und beendete die stolze Rückrundenserie der Eintracht, die ihre erste Niederlage 1981 erlitt. Das packende, tempogeladene Spiel, der schwungvolle Angriffsfußball der Lauterer war die beste Werbung für das Pokalfinale, in dem die Eintracht nun auf Revanche sinnt. Hans Peter Briegel beim 1. FC Kaiserslautern und Werner Lorant bei der Frankfurter Eintracht waren die überragenden Spieler. Die Eintracht hatte sich von Anfang an auf eine Abwehrschlacht eingerichtet, vom Sturm kam überhaupt keine Entlastung.

Der 1. FC Kaiserslautern spielte ohne Melzer (vierte gelbe Karte), die Eintracht ohne Nickel (Achillessehnenreizung). Die Pfälzer spielten mit konsequenter Manndeckung, also Briegel gegen Cha. Der 1. FC Kaiserslautern erspielte sich mit seinem aggressiven Angriffs- und Tempofußball in der ersten Halbzeit eine klare Überlegenheit und nach einer halben Stunde auch haufenweise große Chancen.

Am gefährlichsten wurde es im Eintracht-Strafraum bei Eckbällen und Freistößen, da Briegel mit seiner körperlichen Wucht fast jedes Kopfball-Duell gegen Bruno Pezzey gewann. Fünf dicke Chancen hatte Kaiserslautern allein zwischen der 27. und 39. Minute. Doch mit viel Glück, etwas Geschick und einem vorzüglichen Torwart Pahl überstand die Eintracht diese Druck- und Drangperiode und hielt das 0:0 bis zur Pause.

Die großen Chancen der Pfälzer:

  • 27. Minute: Wendt ist durch, Pahl ist raus, Wendt stolpert über den Ball, doch Geyers Volleyschuß auf das verlassene Tor wird abgewehrt.
  • 30. Minute: Briegels Kopfball wird von Hölzenbein abgefälscht, doch Sziedat steht auf der Linie und verhindert ein Eigentor.33. Minute: ein Riesenschuß von Neues aus 30 Metern wird von einer Prachtparade Pahls zunichte gemacht.
  • 36. Minute: Bongartz' Volleyschuß zischt haarscharf am Pfosten vorbei.
  • 39. Minute: Briegel trifft mit einem Kopfball nur die Unterkante der Latte und Körbel klärt die Situation.

Dagegen stand nur eine große Chance der Eintracht, aber was für eine. In der 20. Minute tauchte Lorant nach einem Solo allein vor Hellström auf, schoß den herausstürzenden Kaiserslauterer Torwart aber an, anstatt den Ball seelenruhig über ihn hinweg ins Tor zu heben. Lorant aber war einer der besten Frankfurter in der ersten Halbzeit.

Das Powerplay der Pfälzer hielt auch nach dem Wechsel an. Doch solange das Laufwunder Werner Lorant noch überall auftauchte, konnte sich die Eintracht den Angriffswellen des 1. FC Kaiserslautern entgegenstemmen, blieben zwei Durchbrüche von Funkel (Pahl rettete) und Wendt (Pezzey rettete) die einzigen zwingenden Chancen.

Da wechselte Trainer Lothar Buchmann Cha gegen Trapp aus, was eigentlich nur mit einer Verletzung des Koreaners zu begründen war. Denn dadurch konnte sich Briegel nun ungehemmt in die Offensive einschalten. War er der Aufgabe entbunden, den an diesem Tag freilich nicht sonderlich gefährlichen Cha zu beschatten. Der Druck der Pfälzer wurde prompt übermächtig, so daß es nur noch eine Frage der Zeit war, bis der Führungstreffer fallen würde. In der 76. Minute traf Briegels Kopfball wieder nur die Unterkante der Latte, und als die Frankfurter Abwehr den Ball kaum noch aus dem Strafraum herausbrachte, erzielte Beppo Hofeditz mit einem Hinterhaltschuß in der 78. Minute durch das vielbeinige Gewühl im Frankfurter Strafraum den längst fälligen Führungstreffer.

Die Eintracht bemühte sich nun um den Ausgleich, doch bei einem Konter Kaiserslauterns konnte Trapp gegen Funkel nur noch die Notbremse ziehen. Strafstoß. Hans-Peter Briegel ließ sich diese Chance nicht entgehen, hämmerte in der 85. Minute den Elfmeter ins Netz, die Entscheidung war gefallen. Die Eintracht hatte in der zweiten Halbzeit wieder nur eine glasklare Chance. Wieder nach einem Solo von Werner Lorant, der diesmal Hellström überlistete, aber, welches Pech, beim Stande von 0:0 nur die Querlatte traf. (Abendpost-Nachtausgabe)

 

 

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