Arminia Bielefeld - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1980/1981 - 19. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: Di 03.02.1981, 20:00 Uhr
Zuschauer: 16.000
Schiedsrichter: Günter Linn (Altendiez)
Tore: 0:1 Bernd Nickel (4.), 1:1 Gerd-Volker Schock (76.)
Arminia Bielefeld | Eintracht Frankfurt |
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Ein Punkt nach früher Führung
Die Abschiedstournee von Bernd Hölzenbein, der zu einem noch nicht exakt festgelegten Zeitpunkt im Frühsommer nach Florida zu den Fort Lauderdale Strikers wechseln wird, beginnt in Bielefeld. Dort erwartet der Tabellenletzte Arminia die Eintracht am Dienstagabend zum Bundesliga-Nachholspiel, nachdem die Bielefelder Alm am 24. Januar, dem ursprünglich festgelegten Termin für diese Partie, im Schneechaos versank und das Spiel abgesagt werden musste. Um sich optimal auf diese Partie vorbereiten zu können, wechselt die Eintracht zum Training an den Bornheimer Hang. Dort ist der Platz nämlich, ähnlich wie die Spielfläche in Bielefeld, zwar schnee- und eisfrei, aber knochenhart gefroren - ein Zustand, den die Rasenheizung des heimischen Waldstadions verhindert. Bei diesem Training fehlt Nachtweih, der mit Erkältungsfieber das Bett hüten muss, wieder an Bord ist dafür der von einer Grippe genesene Lottermann, der Nachtweihs Platz im Sturmzentrum übernehmen wird. Für die Bielefelder zählt nur ein Sieg. Gerade einmal zwei Siege und neun Punkte und damit sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz haben die Arminen in dieser Saison bislang eingefahren, erst ein Mal wurde auf der heimischen Alm gewonnen (3:0 gegen Fortuna Düsseldorf). Alle Berechnungen, die für eine Rettung angestellt werden, laufen über die verbliebenen neun Heimspiele. "Entsprechend aggressiv wird die Mannschaft und wird das Publikum sein", macht sich Eintracht-Trainer Buchmann seinen Vers. Der von den Bielefeldern so dringend benötigte Heimsieg rückt allerdings bereits kurz nach Spielbeginn in weite Ferne. Zwar testet Schnier schon in den Anfangsminuten die Fangsicherheit des Frankfurter Torhüters Pahl mit einem Weitschuss, doch dann ist die Eintracht am Zug: Lottermann setzt sich in der fünften Minute am linken Flügel durch, kann fast vor der Torauslinie flach nach innen auf Bernd Nickel passen, der aus kurzer Distanz mit einem Linksschuss zum 1:0 für die Frankfurter trifft. Nach diesem Führungstreffer wogt das Spiel hin und her. Zunächst pariert Pahl einen Freistoß von Sackewitz, dann rettet Arminen-Torwart Kneib auf der Gegenseite gegen Hölzenbein. In der 12. Minute hat Borchers die große Chance zum 2:0, habt den Ball aber unbedrängt über den Bielefelder Kasten. Danach kontrolliert die Eintracht das Spiel, das zunehmend an Dynamik verliert, weitgehend. Nach einer guten halben Stunde verlässt verletzungsbedingt ein Ex-Frankfurter den Platz: Peter Krobbach, von 1975 bis 1978 bei der Eintracht, wird von Trainer Horst Franz gegen Roland Peitsch ausgetauscht. Notiz am Rande: Ein zweiter Ex-Frankfurter in den Bielefelder Reihen kann bei diesem Spiel gar nicht erst mitwirken: Uwe Kliemann, nach dem Abstieg der Hertha zu Beginn der Saison auf die Alm gewechselt, wird in der laufenden Spielzeit aufgrund von Verletzungen kein einziges Spiel absolvieren und am Saisonende seine Karriere beenden. Acht Minuten vor dem Pausenpfiff bietet sich für die Bielefelder eine der wenigen Chancen in der ersten Halbzeit. Doch Pahl kann Schröders Freistoß im Nachfassen klären. So geht es mit einem verdienten 1:0 für die Eintracht in die Kabinen. Mit frischem Mut kommen die Ostwestfalen nach dem Pausentee auf den Platz und versuchen meist mit Distanzschüssen, die Eintracht unter Druck zu setzen. Doch im Gegensatz zum Pokalspiel in Oldenburg steht die Abwehr um Körbel und Pezzey heute gut und sicher, Pahl beweist sich als guter Torwart. Die Angriffsbemühungen der Frankfurter beschränken sich in dieser Zeit auf einige Konter über den schnellen Cha. Mehr und mehr bekommt die Eintracht nun das Heft wieder in die Hand. Lottermann scheitert an Kneib, Hölzenbein und Nickel versuchen sich erfolglos mit Weitschüssen. Pezzey schaltet sich in die Angriffe ein, um das vorentscheidende 2:0 zu erzwingen. Doch es kommt anders. In der 76. Minute kommt es zu einem Getümmel im Frankfurter Strafraum. Sziedat hat den Ball vor den Füßen, schafft es jedoch nicht, die Kugel aus der Gefahrenzone zu schaffen. Diese Chance lässt sich Gerd Volker Schock nicht entgehen und markiert mit einem Flachschuss den Ausgleich. Jetzt geben die kämpferisch starken Arminen noch einmal Gas. Sackewitz und Schock haben Chancen, Pahl muss immer häufiger eingreifen. Vor allem Nickel und Borchers versuchen, die eigene Abwehr durch Gegenangriffe zu entlasten, was auch leidlich gelingt. In der 85. Minute muss Pahl bei einem Volleyschuss von Sackewitz allerdings noch einmal eine Glanztat vollbringen, um das letztlich gerechte Endergebnis von 1:1 sicherzustellen. (fgo)
Horst Franz: "Das frühe Tor der Gäste hat mein Konzept zerstört. Unsere Mannschaft hat sich aber in der zweiten Halbzeit kämpferisch steigern können, so dass das Resultat am Ende verdient ist." Lothar Buchmann: "Wenn ich das Resultat sehe, hätten es nach der guten Leistung meiner Mannschaft auch zwei Zähler sein können. Aufgrund der kämpferisch sehr starken letzten zehn Minuten der Gastgeber ist das Unentschieden für Bielefeld aber nicht ungerecht."
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