OGC Nizza - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1980/1981

6:5 n.E. (2:2, 0:2)

Termin: 04.01.1981 in Cannes
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Benali (Frankreich)
Tore: 0:1 Werner Lorant (10.), 0:2 Bernd Nickel (45.), 1:2 Bravo (67.), 2:2 Gentili (76.); (Elfmeter: Bruno Pezzey, Wolfgang Trapp, Karl-Heinz Körbel)

 

 

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OGC Nizza Eintracht Frankfurt

 


 

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Lorant und Nickel treffen - Lorant und Nickel verschießen

Rund ums liebe Geld eröffnen sich in der Woche an der Côte d’Azur etliche Themen. So murren etliche Spieler, dass ihr Dezember-Scheck noch nicht auf dem Konto gutgeschrieben sei. Der Hintergrund: Die Eintracht hatte die Schecks erst zum letztmöglichen Termin im Dezember verschickt, um eine Buchung noch im selben Monat zu verhindern und so die Dezember-Gehaltszahlungen aus der Bilanz für das Kalenderjahr 1980 heraushalten zu können.

Manager Udo Klug sieht aber dennoch keinen Grund zur Sorge für und um den Club: "Vor der Lizenzvergabe im Sommer müssen wir uns nicht fürchten. Wir sind zwar im Moment nicht flüssig, aber wir haben mit der Anlage im Oeder Weg allein einen Wert von drei Millionen Mark. Diese Reserven wollen und werden wir allerdings nicht angreifen."

Um Geld geht es unter anderem auch bei Bernd Hölzenbein, über dessen Verbleib bei der Eintracht weiter Unklarheit herrscht. Der Nationalspieler lehnt Angebote der Eintracht, die nach eigenen Aussagen "weitaus schlechter sind als alle meinen bisherigen Verträge", ab. Gut ins Kalkül passt dem 34-Jährigen da ein Angebot von Hennes Weisweiler, der zurzeit Cosmos New York trainiert und Holz gerne in die USA zu diesem Club locken möchte. "Ich gucke jetzt jeden Tag in der Börsenzeitung nach, wie der Dollar steht", zitiert ein großes deutsches Boulevardblatt den Eintrachtkapitän.

Aber es wird nicht nur um Geld debattiert, die Eintracht spielt auch Fußball. Gegner im Endspiel des kleinen Mittelmeerturniers ist der französische Erstligist OGC Nizza (Olympique Gymnaste Club de Nice Côte d'Azur).

Die Eintracht kommt dabei so gut wie lange nicht mehr ins Spiel und kann bereits in der 10. Minute durch Lorant nach einem Zuspiel von Hölzenbein in Führung gehen. Auch in der Folgezeit dominieren die Frankfurter und können sogar den Szenenapplaus des Publikums genießen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff ist es dann Bernd Nickel, der die optische Überlegenheit nach einer Vorlage von wiederum Bernd Hölzenbein auch zahlenmäßig dokumentiert und zum 2:0 einnetzt.

War Bernd Hölzenbein bis zum Seitenwechsel der überragende Spieler auf dem Platz, muss die Eintracht ab dem Wiederanpfiff ohne ihn auskommen. Der Eintrachtkapitän hatte sich bei seiner Vorlage zum zweiten Treffer am Fuß verletzt und wird von Trainer Buchmann ausgewechselt. Seinen Platz nimmt Wolfgang Trapp ein. Nun läuft bei der Eintracht so gut wie gar nichts mehr zusammen, die Abwehr wackelt. Als logische Konsequenz sorgt Bravo in der 67. Minute für den Anschlusstreffer, dem Gentili knapp zehn Minuten später den Ausgleich folgen lässt. Bei diesem 2:2 bleibt es bis zum Abpfiff der regulären Spielzeit durch Schiedsrichter Benali.

Im nun folgenden Elfmeterschießen zeigen mit Lorant und Nickel gerade die beiden Spieler Nerven, die während der regulären Spielzeit für die 2:0-Führung gesorgt hatten. Während Pezzey, Körbel und Trapp ihre Elfmeter verwandeln können, scheitern die beiden am gegnerischen Torwart. (fgo)

 

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