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Eintracht Frankfurt - FC Gütersloh |
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2. Bundesliga 1996/1997 - 31. Spieltag
2:0 (1:0)
Termin: 22.05.1997
Zuschauer: 11.000
Schiedsrichter: Kadach (Suderburg)
Tore:1:0 Maurizio Gaudino (44. Elfmeter), 2:0 Matthias Becker (52.)
Eintracht Frankfurt | FC Gütersloh |
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Zaghafte Hoffnungen Bei der Frankfurter Eintracht blickt man vorsichtig wieder in Richtung Zukunft. Trainer Horst Ehrmantraut sieht positive Anzeichen, die ihm Optimismus und Zuversicht für seine kommenden Aufgaben verleihen. Alexander Kutschera hat seinen Vertrag um drei Jahre verlängert, Ralf Weber könnte bereits am 1. Juni gegen den Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern sein lang ersehntes Comeback feiern. Und Maurizio Gaudino? Der Star der Mannschaft zögert noch. „Vielleicht brauche ich noch ein paar Nächte Bedenkzeit“, lässt er durchblicken. Am Donnerstagabend steht jedoch das Spiel gegen den FC Gütersloh im Mittelpunkt, bei dem die Eintracht ihre überraschend aufgeblühten theoretischen Aufstiegschancen am Leben erhalten will. „Es gibt nur Power von mir“, erklärt Ehrmantraut entschlossen. „Wir müssen den Anschluss nach oben halten.“ Den Frankfurtern ist klar, dass dies nur mit einem Sieg gegen die schwer einzuschätzenden, noch nicht aller Abstiegssorgen ledigen Ostwestfalen möglich ist. Selbst Güterslohs Trainer Hannes Linßen, der im Hinspiel noch einen glatten 3:1-Sieg für sein Team verbuchen konnte, bezeichnete die aktuelle Entwicklung der Eintracht als beinahe magisch: „"Das ist wohl mit dem Teufel zugegangen. Was sich in Frankfurt ereignet hat, ist ein Fußball-Wunder.“ In Frankfurt wagen einige Fans bereits vorsichtige Berechnungen: Mit neun Punkten aus den letzten vier Spielen keimt die Hoffnung auf, dass der dritte Aufstiegsplatz vielleicht doch noch erreichbar sein könnte. Dennoch fanden sich nur 10.600 Zuschauer im Waldstadion ein – Donnerstagabendspiele um 19 Uhr bleiben eben gewöhnungsbedürftig. Die Gäste aus Gütersloh setzten vor allem auf eine defensive Spielweise und machten es der Eintracht schwer, Lücken zu finden. Insbesondere die schwache Leistung von Flick auf der rechten Seite sorgte für Unmut bei den Fans. Trotzdem erspielte sich die Eintracht in der ersten Halbzeit einige gute Chancen. In der 11. Minute setzte sich Becker gegen mehrere Verteidiger durch und legte für Güntensperger auf, dessen Abschluss jedoch das Ziel verfehlte. Weitere Möglichkeiten vergaben Rossi (15.) und Schur (41.), dessen Kopfball von Torhüter Matisek entschärft wurde. Auch Flick traf kurz vor der Pause aus aussichtsreicher Position nicht aufs, sondern neben das Tor. Immer wieder war es Gaudino, der das Spiel der Eintracht bestimmte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war es schließlich der Frankfurter Spielmacher selbst, der nach einem Foul an ihm in Strafraumnähe mit einem sehenswerten Freistoß den Ball in den linken Torwinkel zirkelte. Gaudino feierte das Tor mit überschwänglichem Jubel, indem er sein Trikot über den Kopf zog und sich den Applaus der Fans abholte. Nach der Pause spielte die Eintracht weiter schwungvoll. Becker steigerte sich sichtbar und erzielte in der 52. Minute das 2:0. Komljenovic, der für Flick eingewechselt wurde, bereitete den Treffer vor, den Becker aus spitzem Winkel ins lange Eck platzierte – eine technische Meisterleistung. Mit Geduld und Einsatz hatte sich die Eintracht für ihren Aufwand belohnt. Als dann die Nachricht von Unterhachings Rückstand gegen Hertha eintraf, stieg die Stimmung im Stadion weiter an. Die harmlosen Gäste kamen erst spät noch einmal gefährlich vor das Tor, als Bonan in der 79. Minute zum Abschluss kam. Doch Torhüter Nikolov bewahrte die Eintracht mit einer Glanzparade vor dem Anschlusstreffer. Kurz darauf kassierte Rossi durch ein unglückliches Handspiel seine fünfte Gelbe Karte und wird am Sonntag in Essen fehlen. In der Schlussphase vergab Becker, von Guht bedient, sogar die Chance auf das 3:0. Drei Spieltage vor dem Saisonende scheint der Weg der Eintracht nach oben zu führen. „Vielleicht ist es Schicksal, dass wir da oben noch herankommen“, meinte Ehrmantraut nach dem Spiel voller Zuversicht.
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