Fortuna Düsseldorf -
Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1985/1986 - 3. Spieltag
0:1 (0:0)
Termin: Di 20.08.1985, 20:00 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Schiedsrichter: Wilfried Heitmann (Drentwede)
Tore: 0:1 Harald Krämer (65.)
Fortuna Düsseldorf | Eintracht Frankfurt |
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Krämer beweist Köpfchen Die Frankfurter Eintracht spielt in dieser Saison nicht unbedingt gut, aber erfolgreich. Nach den wenig berauschenden 1:1-Spielen in Köln und gegen Nürnberg kamen die Weise-Schützlinge im Düsseldorfer Rhein-Stadion gegen die Fortuna zum ersten Saisonsieg. Mit 4:2 Punkten ist der Start nun endgültig gelungen. Harald Krämer, der an diesem Abend nicht in bester körperlicher Verfassung war, bewies in der 65. Minute wieder einmal „Köpfchen". Auf Flanke von Berthold war der Frankfurter Torjäger mit dem Kopf zur Stelle. Die Eintracht war in Düsseldorf in einem mäßigen Spiel die bessere Mannschaft, ohne sich zu einer insgesamt guten Leistung aufzuschwingen. Bester Mannschaftsteil war wieder einmal die Abwehr. Vor allem das Zentrum vor einem überragenden Torwart Gundelach mit Körbel, Kraaz und Theiss stand sicher. In der zweiten Halbzeit setzte Berthold im Mittelfeld Akzente. Schwächen im Spielaufbau waren trotzdem unverkennbar. Viele erfolgversprechende Konter fanden ein unnötig rasches Ende. Dennoch, der Eintrachtsieg war insgesamt verdient, auch wenn die Frankfurter zu Beginn der zweiten Halbzeit Glück brauchten. Innerhalb von zehn Minuten traf Düsseldorf dreimal die Latte. Uwe Bühler, der Stürmer, der zu Saisonbeginn vom Karlsruher SC gekommen war, sorgte in der ersten Halbzeit für den meisten Wirbel. Schon in der 1. Spielminute fiel Bühler die erste Torchance regelrecht vor die Füße. Eine weite Flanke von Sarroca strich Mittelstürmer Krämer über die Haare und flog genau zu dem Linksaußen. Bühler konnte den Ball noch in aller Ruhe auf den rechten Fuß legen, schoß aber aus sechs Metern Düsseldorfs Torwart Greiner an. Die erste Minute war untypisch für die erste Halbzeit. Was so spannend und aufregend begann, entwickelte sich zu einem Langweiler. Der Unterhaltungswert der ersten 45 Minuten entsprach dem eines Pausenzeichens im Fernsehen. Der Düsseldorfer Fortuna fehlten die spielerischen Mittel, um die Eintracht-Abwehr auszuhebeln. Die hohen Flanken auf ihren kopfballstarken Torjäger Thiele waren zunächst sichere Beute von Theiß, Kraaz und Körbel. Ein Schuß von Thiele, den Gundelach sicher hielt, war die einzige Ausbeute der umständlichen Düsseldorfer Bemühungen. Die Eintracht, die auch keine Bäume ausriß, hätte in den letzten 120 Sekunden der ersten Hälfte doch noch in Führung gehen können. Sarroca und Krämer hatten nach schönen Kontern über Svensson und Bühler Riesentormöglichkeiten. Beide zielten aber vorbei. Trainer Dieter Brei schien seinen Düsseldorfern in der Pause den Rat gegeben zu haben, aus größerer Entfernung aufs Tor zu schießen. Als erster versuchte sich verzweifelt Fach, der traf aber aus gut 25 Metern nur die Latte. In der 57. Minute verhedderte sich ein Schuß in Frankfurts dichter Deckung. Andreas Kaiser reagierte als Erster, schob den Ball allerdings wieder nur an den Pfosten. Und zwei Minuten später hatte die Eintracht erneut Riesenglück. Günther Thiele köpfte den Ball nach einer Ecke an die Unterkante des Tores. Doch die Eintracht suchte weiterhin über Konter ihre Chancen. Ihr bester Angriff des Spiels führte in der 65. Minute zum 1:0. Sarroca spielte Doppelpaß mit Berthold, der Nationalspieler flankte in den Strafraum, und Krämer köpfte den Ball unbedrängt und unhaltbar ins Eck. Die Düsseldorfer setzten nun alles daran, den Ausgleich
zu erzielen, scheiterten allerdings immer wieder am dichten Abwehrverbund
der Eintracht und deren Torhüter. Noch in der 87, Minute tauchte
Dusend nach einem Musterpaß von Zewe frei vor dem Frankfurter Gehäuse
auf, scheiterte aber an dem vorzüglichen Torwart Gundelach. Diese
letzte von vielen guten Möglichkeiten war symptomatisch für
den gesamten Spielfilm. Die Fortuna versuchte vor allem nach der Pause
alles, hatte mehrfach 'den Torschrei auf den Lippen und stand am Ende
doch mit leeren Händen da. (Abendpost-Nachtausgabe vom 21.08.1985)
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