... und einen Schritt weiter |
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2000 |
Durch den Einstieg von Octagon scheint die Eintracht
aller finanzieller Sorgen ledig: Das US-amerikanischen Sportmarketingunternehmen
erwirbt für knapp 20 Millionen Mark 19,1 Prozent an der zum 1. Juli
2000 gegründeten Eintracht Frankfurt Fußball AG und gewährt
zudem ein zinsloses Darlehen von rund 30 Millionen Mark. Steven Jedlicki
(vom Octagon-Ableger Birkholz + Jedlicki) wird Vorstandsvorsitzender der
AG. Beim e. V., Haupteigner der AG, tritt Peter Fischer den seit dem Heller-Rücktritt
vakanten Posten des Präsidenten an.
Was folgt, ist eine Niederlagenserie von fünf Spielen. Die Eintracht überwintert auf dem 15. Tabellenplatz, nur zwei Punkte vor dem Tabellenletzten aus Bochum. Im Dezember und Januar rüstet man mit den Spielern Karel Rada, Paweł Kryszałowicz, Andreas Menger und Tommy Berntsen nach, Salou wird an die ebenfalls in Abstiegsnöten befindlichen Rostocker abgegeben. Als Ende Januar das Heimspiel gegen den 1. FC Köln mit 1:5 verloren geht, muss Trainer Magath gehen (und wird pikanterweise im Februar vom Abstiegskonkurrenten VfB Stuttgart verpflichtet). Als Nachfolger tritt vorübergehend Sportdirektor Rolf Dohmen an, der die Gemüter mit sieben Punkten aus den nächsten drei Spielen zunächst beruhigen kann. Aber dieses Strohfeuer erlischt schnell. Nach gerade einmal zwei Punkten aus den nächsten vier Partien endet Dohmens Trainerkarriere bei der Eintracht im März nach dem Heimspiel gegen den HSV (1:1), bei dem Publikumsliebling Jan Åge Fjørtoft letztmals das Eintracht-Trikot trägt. Abgelöst wird er von Friedel Rausch, der die Adler 1980 zum Gewinn des UEFA-Cups geführt hatte. Doch auch der dritte Trainer in der laufenden Saison kann die Eintracht nicht mehr retten. Die nächsten fünf Spiele werden verloren und bereits am vorletzten Spieltag steht der Abstieg nach einer 0:3-Niederlage in Wolfsburg fest und der glücklose Sportdirektor Dohmen wird entlassen. In bedeutungslosen finalen Partie gegen den VfB Stuttgart gelingt zwar ein 2:1-Sieg, doch die Fans quittieren die Saisonleistung deutlich, indem sie dem Spieler Rolf-Christel Guié-Mien das Spielertrikot wieder zurückwerfen, das er nach Abpfiff in die Kurve geworfen hatte. Letzte Saison stand die Eintracht am Rande des Abgrunds, nun ist sie einen Schritt weiter.
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© text by fg