Mit Teamgeist zum Aufstieg |
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1997 |
Unter Kapitän Ralf Weber, nach fast zweijähriger Verletzungspause wieder an Bord, gelingt ein Traumstart in der zweiten Liga: fünf Spiele, fünf Siege. Auch im DFB-Pokal läuft es gut: Der VfL Halle 96 wird mit 4:0 und der Bundesligist Werder Bremen mit 3:0 ausgeschaltet. Zwar folgen sechs Ligapartien ohne Sieg, aber bis zum Ende der ersten Halbserie fängt sich die bunt zusammengewürfelte Truppe wieder, bildet eine homogene Einheit und überwintert mit fünf Punkten Abstand zum Spitzenreiter aus Freiburg auf dem zweiten Tabellenplatz. Einziger Wermutstropfen ist das Aus im Pokal nach einer 0:1-Niederlage in Duisburg.
Zu Beginn der Rückrunde ist die Marschrichtung klar: Gab Präsident Heller vor Saisonbeginn noch als Ziel einen Platz im ersten Tabellendrittel aus, redet man jetzt vom Aufstieg. Und verstärkt durch Ansgar Brinkmann vom BV Cloppenburg und den Österreicher Christoph Westerthaler vom zypriotischen Verein APOEL Nikosia rollt der Eintracht-Express erfolgreich weiter. Während der gesamten Rückrunde nehmen die Adlerträger einen der drei Aufstiegsplätze ein. Symptomatisch für die ‚neue‘ Eintracht in Frankfurt ist das Spiel am 20. Spieltag gegen die Kickers aus Stuttgart. Bis zur 84. Minute führen die Frankfurter durch ein Tor von Brinkmann, als die Schwaben mit zwei Toren in zwei Minuten den Spieß umdrehen. Statt sich resigniert mit einer Niederlage abzufinden, fightet die Eintracht zurück: Erneut Brinkmann sowie Westerthaler sichern den 3:2-Sieg.
In den folgenden Partien können unter anderem der Spitzenreiter Nürnberg auswärts mit 1:0 und der Tabellendritte Freiburg im Frankfurter Stadion mit 3:2 besiegt werden. Bis zum 31. Spieltag bleibt die SGE ungeschlagen, ehe es dem FC St. Pauli gelingt, ihr die einzige Niederlage in der Rückrunde (0:2) zuzufügen. Dennoch steht der Aufstieg bereits am 32. Spieltag nach einem 2:2 im Heimspiel gegen Mainz 05 fest. Die Eintracht ist wieder zurück in der Bundesliga – der Spielklasse, die sie nach dem Selbstverständnis der Fans nie hätte verlassen dürfen. Und das pünktlich zum für März 1999 anstehenden 100-jährigen Jubiläum. Zum Saisonfinale gegen Fortuna Köln finden schließlich mehr als 41.000 Zuschauer den Weg ins Waldstadion, um Trainer Ehrmantraut, seine Mannschaft und nach dem 4:2 gegen die Domstädter auch die Zweitligameisterschaft zu feiern. „Mit Kampf, Einsatz und Willen haben wir erreicht, was uns vor der Saison keiner zugetraut hat“, meint Horst Ehrmantraut und Präsident Heller erklärt nicht minder stolz: „Ich denke, dass unsere Mannschaft einen Charakter bewiesen hat, mit dem man auch in der Bundesliga bestehen kann.“
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© text by fg