SC Imst - Eintracht
Frankfurt |
Testspiel 1999/2000
0:12 (0:6)
Termin: 21.07.1999
Zuschauer: 500
Schiedsrichter:
Tore: Bachirou Salou (3), Ralf Weber (3), Patrick Falk (2), Christoph Westerthaler (2), Torsten Kracht, Rolf-Christel Guié-Mien
SC Imst | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Trainingsspiel in Tirol, Nummernkonten in Liechtenstein Nachdem bereits am Vormittag Flanken, Spielzüge und Schussvariationen auf dem Programm standen, gibt es am heutigen Nachmittag ein lockeres Trainingsspiel. Es geht gegen die „Kampfmannschaft“ des SC Imst, die knapp 50 km von Seefeld beheimatet ist und in der fünftklassigen Landesliga West spielt. Vor 500 Zuschauern eröffnet Patrick Falk bereits in der dritten Minute den Torreigen gegen die fair mitspielenden, aber ansonsten völlig überforderten Tiroler. Die Eintracht zeigt ein paar sehenswerte Kombinationen und kann sechsmal einnetzen, ein Härtetest sieht jedoch anders aus. Zur zweiten Halbzeit bringt Trainer Berger zunächst Agu und Bulut für Kracht und Falk, um in der 54. Spielminute Westerthaler einzuwechseln, dessen Familie nur ein paar Kilometer von Seefeld entfernt wohnt. Eine Tiroler Zeitung widmet ihrem "Gischi" sogar einen Artikel, in dem der 34jährige amüsant beschrieben wird: "Er ist einer, über den selbst ernannte Fußballästheten die Nase rümpften und bei dem gegnerische Goalies nervlichen Schüttelfrost erlitten." Dies passiert dem Imster Torhüter heute zumindest zweimal, als er nach Westerthalers Treffern fröstelnd hinter sich greifen muss. In der 62. Spielminute nimmt Trainer Berger dann Houbtchev aus der Partie, da er einen Schlag auf den Knöchel bekommen hat. Einwechseln kann er jedoch nicht mehr, da nur 14 Spieler zum Test nach Tirol gefahren sind. Angeschlagen beendet das Spiel auch Guié-Mien, der eine leichte Brustprellung davon getragen hat. Standesgemäß siegt die Eintracht mit 12:0 durch Tore von Salou, Weber (je 3), Falk, Westerthaler (je 2), Kracht und Guié-Mien. Und Jörg Berger ist zufrieden: "Über 70 bis 80 Minuten haben wir gut kombiniert. Das hat mir gefallen." Gefallen haben wird dem Trainer auch, dass Mourad Bounoua, nach sieben Einsätzen in der Vorsaison nun Mitglied der in Frankfurt verbliebenen “Laufgruppe Lippert“, zum Zweitligisten Hannover 96 wechselt. Geklärt ist damit auch das Transfersummenhickhack um Rasiejewski, 200.000 DM gehen zusammen mit Bounoua an die Niedersachsen. Weniger schön ist, dass auf die Eintracht eine weitere Belastung aus vergangenen Tagen zukommt. Präsident Rolf Heller bestätigt, dass eine Steuernachzahlung von insgesamt 1,8 Millionen DM zu entrichten ist. Hintergrund sind verdeckte Gehaltszahlungen aus den Jahren 1994 bis 1996 an die Spieler Doll und Köpke, die auf ein Nummernkonto in Liechtenstein flossen. Ohne Worte, die Eintracht hatte das offizielle Gehalt von Doll mit 5.000 Mark im Monat angegeben. Der Präsident dazu: "Ich bin nicht sauer darüber, dass unsere Vorgänger solche Wege gegangen sind. Aber ich werde sauer, wenn sie uns vorwerfen, wir hätten keine Ahnung." (tr)
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