Sparta Prag - Eintracht
Frankfurt |
Testspiel 1999/2000
1:1 (1:1)
Termin: 19.07.1999 in Oberammergau
Zuschauer: 300
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Horst Sigl (25.) 1:1 Ralf Weber (40., Elfmeter)
Sparta Prag | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Erster Härtetest in Oberammergau "Der Platz ist gut, die Umgebung sensationell und das Klima genau richtig, weil es hier nicht so schwül wird“, schwärmt Jörg Berger vom Trainingslager in Seefeld, wo sich der 22köpfige Kader der Eintracht seit Freitag eine Woche lang auf die kommende Saison vorbereitet. Ohne den erkrankten Co-Trainer Engel und ohne Bernhard Lippert, der in Frankfurt Spieler wie Glöckner, Bounoua und Dashi betreuen muss, die sich nicht genügend darum bemüht haben, einen anderen Verein zu finden. Diese „Laufgruppe Lippert“, die ihren Höhepunkt in der Saison 01/02 erfahren wird, ärgert Berger: "Es kann nicht sein, das ein Fußballer lieber seinen Vertrag absitzt, anstatt bei einem anderen Club auch mal finanzielle Abstriche in Kauf zu nehmen." Bereits am Sonntag aus Seefeld wieder abgeflogen ist der Neuzugang von 1860 München, Horst Heldt, der zum Kader der Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Mexiko gehört. "Klar, der Termin ist nicht so günstig, aber ich freue mich riesig und hoffe auf einen weiteren Einsatz. Die Europameisterschaft im nächsten Jahr ist ein riesiger Anreiz“, sagt Heldt vor der Abreise. (Anmerkung: Immerhin wird er in Mexiko zu seinem 2. und letzten Länderspieleinsatz kommen. Bei der 2:0-Niederlage gegen die USA spielt er 60 Minuten lang mit.) Am heutigen Montag trifft die Eintracht in Oberammergau zwar auf den tschechischen Champions-League-Teilnehmer Sparta Prag und damit auf den bisher stärksten Gegner, doch Berger sieht darin hauptsächlich eine weitere Trainingseinheit: "Klar, dass sich jeder anstrengen soll. Aber das Ergebnis ist mir relativ egal. Unser wichtigstes Testspiel ist das DFB-Pokal-Spiel direkt vor Rundenbeginn." Daher setzt er auch heute fast den gesamten Kader ein, nur Ersatztorwart Schmitt und Stürmer Yang, der nach seiner Schulterverletzung noch geschont werden soll, kommen nicht zum Einsatz. Anstrengen müssen sich auch die Zuschauer, denn es gab einen Temperatursturz von 13 Grad, Regen, Hagel und immer wieder Gewitter. Dementsprechend tief ist der Boden, es entwickelt sich ein kampfbetontes Spiel mit zunächst wenigen Torszenen. Auffällig agiert nach zuletzt nicht all zu starken Leistungen der 19jährige Patrick Falk im Mittelfeld, er fordert die Bälle lautstark, verteilt sie geschickt und zeigt eine sehr gute Übersicht. Fraglich ist dennoch, ob er sich gegen die Konkurrenz von Guié-Mien und Heldt in die Stammelf spielen kann. Trainer Berger ist eher vorsichtig: “Der Junge bringt fußballerisch viel mit. Aber man muss mit jungen Leuten vorsichtig umgehen. Ich will ihn nicht verheizen. Er muss sich umstellen, er muss sich behaupten und sich durchsetzen. Es ist ein großer Unterschied zwischen A-Jugend-Fußball und Männerfußball. Guié-Mien ist hingegen bereits durch die harte Schule der Zweiten Liga gegangen. Mit 20 Jahren war der dort schon Stammspieler." Auch Torhüter Nikolov steht nun immer wieder im Blickpunkt, denn Prag wird stärker, aber Oka hat seine gute Form vom Ende der Vorjahressaison bewahrt. Immer wieder kann er parieren, auch einen platzierten Schuss von Obajdin. Der spielte übrigens von Januar bis Juni 1995 bei den Adlern, kam allerdings nur zu drei Bundesligaeinsätzen unter Trainer Heynckes. In der 25. Spielminute ist Nikolov jedoch nach einem präzisen Freistoß von Sigl - nach Foul von Rasiejewski - geschlagen. Aber auch die Eintracht kommt zu Chancen, zunächst verfehlt Salou bei einem schnellen Konter das Tor nur knapp (36.) und eine Minute später scheitert er mit einem Kopfball an Torhüter Postulka. Dann die 40. Spielminute, Falk spielt Janßen, der sich in den Strafraum geschlichen hat, schön in den Lauf. Ein Foul, ein Pfiff, es gibt Elfmeter für die Eintracht. Kapitän Weber läuft an und trifft zum 1:1-Ausgleich. Nach der Pause hat der eingewechselte Bulut die beste Chance, scheitert aber mit seinem Kopfball ebenfalls am guten Prager Torhüter. Auch Sparta erspielt sich noch ein paar Möglichkeiten in der insgesamt relativ ereignisarmen zweiten Halbzeit, doch es bleibt beim 1:1. Dennoch ist Jörg Berger zufrieden: "Das war ein echter Test, zumal der tschechische Meister in der Vorbereitung schon viel weiter ist als wir, da deren Saison bereits am 1. August beginnt. Man kann sehen, wer sich bereits anbietet, doch ich werde nicht vorschnell meine Schlüsse ziehen. Schließlich reagiert nicht jeder gleich auf die harte Vorbereitung. Es gibt noch drei bis vier Positionen, auf denen die Konkurrenz entweder sehr groß ist oder aber taktische Überlegungen zu berücksichtigen sind." (tr)
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