1. Halbzeit

• Oka Nikolov
• Petr Houbtchev
• Uwe Schneider
• Alexander Kutschera
• Thomas Zampach
• Jens Rasiejewski
• Erol Bulut
• Rolf-Christel Guié-Mien
• Marco Gebhardt
• Christoph Westerthaler
• Chen Yang

   

Wechsel

2. Halbzeit

• Sven Schmitt
• Olaf Janßen
• Torsten Kracht
• Uwe Bindewald
• Tibor Dombi
• Patrick Falk
• Alexander Rosen
• Horst Heldt
• Ralf Weber
• Bachirou Salou
• Jan-Aage Fjörtoft

Trainer

Trainer

• Jörg Berger

Schur verletzt sich vor dem zweiten Testspiel schwer

Schock im Vormittagstraining. Bei einem Zweikampf prallen Neuzugang Erol Bulut und Alexander Schur mit den Köpfen zusammen. Während sich Bulut nur eine dicke Beule zuzieht, bricht Schur mit einem Schock zusammen, der Notarzt wird gerufen und stellt die Diagnose: Bruch des Jochbeins und des Kieferbogens. "Alex wird zwar bald wieder Lauftraining absolvieren können. Aber bis alles wirklich knöchern zusammengewachsen ist, das braucht seine Zeit. Man darf kein Risiko eingehen", erklärt Mannschaftsarzt Goll, der eine Pause von zwei bis drei Monaten prognostiziert. "Die Verletzung haut ganz schön rein", stöhnt auch Trainer Berger, der dennoch hofft, dass Schur nicht ganz so lange ausfallen wird.

So fehlt Alex beim zweiten Testspiel der Saison, das die Eintracht im Höchster Stadtpark gegen eine Auswahl der Oberligisten SG Hoechst und VfB Unterliederbach vor mehr als 3000 Zuschauern bestreitet. Wie angekündigt setzt Berger seinen gesamten Kader, ergänzt um einige Amateure, ein.

Trotz Beule mit dabei ist in der ersten Halbzeit auch Bulut, der 1992 als A-Jugendlicher von der SG Hoechst zur Eintracht kam, bevor er 1995 das Angebot von Fenerbahce Istanbul angenommen hat. "Zwei Wochen lang habe ich damals überlegt und mich dann für Fenerbahce entschieden, weil ich mir bei der Eintracht kaum Chancen ausrechnete, da Charly Körbel mehr auf ältere Spieler setzte," erzählt Bulut, für den dies ein Glücksfall war: “Ich habe einen Sprung von Null auf 200 gemacht, obwohl es anfangs nicht ganz einfach war, weil ich als Ausländer angesehen wurde. Aber nachdem ich den entscheidenden Pass zum Siegtor gegen Trabzonspor am vorletzten Spieltag geliefert habe, wodurch wir in meiner ersten Fenerbahce-Saison den Meistertitel holten, wurde ich von den Fans vergöttert."

Als nach rund 200 Spielen in vier Jahren für Fenerbahce die Eintracht wieder Kontakt zu Bulut aufnimmt, zögert er nicht und ignoriert Anfragen von Girondins Bordeaux und aus Spanien: "Ich wollte lieber dorthin wechseln, wo ich die Leute kenne. Nun fühle ich mich auf Anhieb wieder wie zu Hause. Und Bindewald, Weber und Nikolov kenne ich ja noch von früher."

Erneut ist es kein ernsthafter Test, die Oberligaauswahl hält sich merklich zurück, so dass die Adler in aller Ruhe kombinieren können, allerdings ohne zu überzeugen. Aber es ist ja erst der Beginn der Vorbereitung und so freuen sich die Zuschauer, als Neuzugang Guié-Mien in der 10. Spielminute mit einem schönen Heber das 1:0 erzielt. Pech hat die Auswahlmannschaft 8 Minuten später, als Andreas Rank abzieht, aber nur den linken Pfosten trifft. So bleibt es beim mageren 1:0 zur Pause, in der Trainer Berger die gesamte Mannschaft auswechselt.

In der zweiten Halbzeit tritt das zweite Team nun wesentlich entschlossener und spielfreudiger auf. Wie schon in Langenselbold ist Tibor Dombi auf der Außenbahn kaum zu bremsen und lässt immer wieder sein Können aufblitzen. Die Chancen häufen sich und so erzielt Horst Heldt in der 59. Spielminute endlich das verdiente 2:0. In der 75. Spielminute bekommen die Amateure dann die Möglichkeit, den Anschlusstreffer zu erzielen, denn Kracht hat mit einem Foul einen Elfmeter verursacht. Und ein alter Bekannter schnappt sich das Leder, Harald Krämer, der es von 1983 bis 1987 auf 66 Einsätze für die Eintracht brachte und dabei 15 Tore erzielte. Doch er findet seinen Meister in Ersatzkeeper Schmitt, der parieren kann (75.).

Besser nutzt Fjørtoft seine Chance nur drei Minuten später und erhöht auf 3:0. Für den 4:0-Endstand sorgt schließlich der bislang teuerste Neuzugang der Eintrachtgeschichte, Bachirou Salou (85.).

Trainer Berger ist nach dem Spiel zufrieden, denn er hat "teilweise gute Kombinationen und schöne Tore" gesehen: “Die Spritzigkeit hat gefehlt, aber das ist in dieser Phase der Vorbereitung ganz normal, in der verstärkt die Ausdauer trainiert wird.“ Eine Vorentscheidung über die erste Mannschaft für den Bundesligastart gegen Neuling Unterhaching am 14. August hat er noch lange nicht getroffen: "Wir müssen uns erst aneinander gewöhnen."

Die Schulung der Ausdauer wird auch Schwerpunkt des Kurztrainingslagers der Eintracht in Rotenburg/Fulda sein, doch zunächst steht das Turnier zum 100jährigen Jubiläum des FSV Frankfurt an.

Derweil muss Präsident Heller vor der Presse viel Ausdauer beim Dementieren haben, nachdem eine Zeitung berichtet hatte, dass die Eintracht von der Deutschen Bank einen 18-Millionen-Mark-Kredit erhalten habe, um die millionenschweren Transfers zu finanzieren. "Alles Quatsch", sagt Pressesprecherin Katja Kraus, erst zur offiziellen Saisoneröffnung (siehe Spielbericht gegen Hannover 96) wird das Geheimnis gelüftet werden. Noch viel Zeit, um zu spekulieren ... (tr)

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