1. FC Köln - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1990/1991 - 24. Spieltag
2:1 (1:1)
Termin: Sa 06.04.1991 15:30
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Wolf-Günter Wiesel (Ottbergen)
Tore: 0:1 Manfred Binz (24.), 1:1 Pierre Littbarski (26.), 2:1 Ralf Sturm (50.)
1. FC Köln | Eintracht Frankfurt |
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Cleverness besiegt Arroganz Der 1. FC Köln sicherte sich mit einer überzeugenden Leistung einen verdienten 2:1-Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt. Trotz der spielerischen Überlegenheit der Kölner musste die Mannschaft am Ende zittern, da sie es versäumte, ihre Chancen konsequent zu nutzen. Während die Gastgeber mit Spielfreude, Aggressivität und taktischer Disziplin überzeugten, enttäuschten die Frankfurter durch Arroganz, Ideenlosigkeit und mangelnden Einsatzwillen. Von Beginn an dominierten die Kölner das Geschehen, angeführt von einem überragenden Pierre Littbarski. Der 30-jährige nach einem Kreuzbandriss genesene Regisseur bewies seine Klasse und stellte die Frankfurter Defensive immer wieder vor Probleme. Binz gewährte ihm viel zu viel Raum, wodurch Littbarski ungestört das Spiel lenken konnte. Selbst die überraschende Führung der Frankfurter in der 23. Minute durch einen Kopfball von Binz nach einer Maßflanke von Möller brachte die Kölner nicht aus dem Konzept. Nur drei Minuten später stellte Littbarski mit einem platzierten Schuss den Ausgleich her, nachdem Frankfurts Torhüter Stein den Ball unglücklich vor seine Füße geboxt hatte. Während die Frankfurter Spieler zunehmend in Einzelaktionen verfielen, demonstrierte Köln, wie wichtig Teamgeist und Kampfbereitschaft sind. Auch die zahlreichen Ausfälle in der Stammformation (Steiner, Fuchs, Rudy, Giske und Janßen) konnten die Gastgeber nicht bremsen. Im Gegenteil: Spieler wie Higl, Greiner und Baumann wuchsen über sich hinaus. Baumann neutralisierte Nationalspieler Andreas Möller nahezu vollständig, der zudem wenig Bereitschaft zeigte, neben Yeboah in die Spitze zu gehen. Dadurch war der Ghanaer oft auf sich allein gestellt, und viele Angriffe verpufften ohne Gefahr. Auch in der zweiten Halbzeit machten die Kölner dort weiter, wo sie nach den ersten 45 Minuten aufgehört hatten - und das schon bald mit zählbarem Erfolg. Nach Vorlage von Baumann war es Ralf Sturm, der in der 50. Minute per Kopf die Kölner Führung erzielte. Die Frankfurter Abwehr wirkte in dieser Situation desorientiert und überfordert. In der verbliebenen Spielzeit versuchte die Eintracht das Spiel noch zu drehen - in den letzten zehn Minuten sogar mit vier nominalen Stürmern auf dem Platz. Doch die Aktionen blieben planlos und harmlos. Weder Yeboah noch die eingewechselten Turowski und Sippel konnten für ernsthafte Gefahr sorgen. Zwar bestürmten die Adlerträger unaufhörlich das Kölner Tor, doch an der Strafraumgrenze war es vorbei mit der Herrlichkeit. Und weil sich Möller, entgegen der Anweisung, zu schade war mit vorne rein zu gehen („Ich bin halt kein Stürmer“), weil für Bein die Wege zu weit wurden, weil Binz nicht Falkenmayers Rolle und gleichzeitig Mittelstürmer spielen kann, und weil es mit Imponiergehabe allein nicht getan war, verloren die Frankfurter zu Recht, daran besteht kein Zweifel. Am Ende blieb eine enttäuschende Vorstellung der Eintracht, die wieder einmal bewies, dass Hochmut und Überheblichkeit im Fußball keine Siege bringen. Die Kölner hingegen durften sich über einen verdienten Sieg freuen, der ihre ansteigende Form unter Beweis stellte. Eintracht Frankfurt bleibt damit seiner Rolle als „launische Diva“ treu – ein Team, das immer wieder in entscheidenden Momenten scheitert.
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