Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach

Bundesliga 1990/1991 - 23. Spieltag

5:1 (4:1)

Termin: Mi 03.04.1991 20:00
Zuschauer: 24.000
Schiedsrichter: Michael Malbranc (Hamburg)
Tore: 1:0 Axel Kruse (4.), 2:0 Axel Kruse (11.), 3:0 Uwe Bein (19.), 3:1 Michael Spies (29.), 4:1 Heinz Gründel (40.), 5:1 Anthony Yeboah (59.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach

 


  • Uwe Brunn
  • Michael Klinkert
  • Manfred Stefes
  • Thomas Kastenmaier
  • Thomas Pfannkuch
  • Thomas Eichin
  • Peter Wynhoff
  • Michael Spies
  • Martin Schneider
  • Jörg Neun
  • Martin Max

 

Wechsel

Wechsel

Trainer

Trainer

  • Gerd vom Bruch

 

Eine eindrucksvolle Vorstellung

Am Mittwochabend bestätigte Eintracht Frankfurt ihren Aufwärtstrend aus den letzten Wochen mit einem strahlenden Fußballfest gegen Borussia Mönchengladbach. Die Mannschaft von Trainer Jörg Berger zeigte eine nahezu fehlerfreie Leistung und feierte einen klaren und verdienten 5:1-Sieg, der den rund 24.000 begeisterten Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben dürfte.

Die herausragende Figur der Partie war ohne Zweifel Andreas Möller, der das Geschehen über weite Strecken mit einer Mischung aus kreativer Spielgestaltung und exzellenter Technik maßgeblich prägte. Möller war an vier der fünf Tore beteiligt und das Publikum feierte ihn mit stehenden Ovationen, als er nach dem Schlusspfiff in die Kabine zurückkehrte. Auch die Torschützen des Abends, Axel Kruse, der doppelt traf, sowie Uwe Bein, erhielten bei ihren Auswechslungen begeisterte Applausrufe.

Die Frankfurter gingen mit einem überzeugenden und entschlossenen Auftreten in die Partie. Die erste Halbzeit war fast ein Spaziergang für die Eintracht, die ihre Gegner zu Beginn in alle Einzelteile zerlegte. Bereits in der 4. Spielminute ging Frankfurt in Führung: Uwe Bein spielte einen wunderbaren Pass auf den mitgelaufenen Studer, der den Ball flach in die Mitte flankte, wo Axel Kruse unbedrängt mit dem Kopf ins Tor traf. Schon fünf Minuten später setzte die Eintracht eine wunderschöne Kombination aus der eigenen Hälfte in Gang. Über Roth und Möller landete der Ball bei Yeboah, der den Pass zurück zu Möller spielte. Der flanke anschließend aus vollem Lauf, und erneut war es Kruse, der diesmal mit dem Fuß den Ball ins Netz beförderte.

Das dritte Tor der Partie war ein Beispiel für die Spielfreude der Frankfurter: Nach einer Flanke von Möller misslang der Abwehrversuch von Gladbachs Pfannkuch völlig, und Uwe Bein reagierte blitzschnell, um den Ball volley ins Tor zu setzen. Innerhalb von nur 20 Minuten hatte Frankfurt also eine beruhigende 3:0-Führung herausgespielt, und die Gladbacher Abwehr hatte keinen Plan, um den drückenden Angriffen standzuhalten. Es war eine fast erschreckend einseitige Angelegenheit, da die Gäste, bedingt durch mehrere Ausfälle keinerlei Widerstand leisten konnten.

Die Abwehr der Gladbacher glich in dieser Phase eher einem aufgescheuchten Hühnerhaufen als einer stabilen Verteidigungseinheit. Ohne Schlüsselspieler wie Hochstädter, Straka und Criens konnte die Mannschaft keine Ordnung finden und ließ sich immer wieder von den flotten und präzisen Angriffen der Frankfurter überrennen. Die Eintracht hingegen bewies, dass sie mit den Ausfällen von Falkenmayer und Weber gut umgehen konnte. Möller und Binz lenkten das Spiel geschickt, und die Eintracht ließ der Borussia wenig Raum zum Atmen.

Nach den furiosen ersten 20 Minuten ließ es die Eintracht etwas langsamer angehen und versäumte es, den Gegner weiter in die Schranken zu weisen. Gladbach, das bis dahin mutlos und wehrlos gewirkt hatte, schöpfte neuen Mut. Mit einem Anschlusstreffer durch Spies keimte bei den Gästen kurz Hoffnung auf. Doch der Treffer weckte die Frankfurter aus ihrer kurzen Lethargie auf, Gründel stellte mit dem 4:1 in der 40. Spielminute den alten Torabstand wieder her. Gleich zwei Mann hatte Möller aussteigen lassen, Bein angespielt und der bediente mit einem seiner berühmten „tödlichen Pässe“ Gründel, der den Ball souverän im Tor unterbrachte.

Auch in der zweiten zeigte die Eintracht Fußball auf höchstem Niveau. Besonders Andreas Möller schien noch lange nicht genug zu haben. Immer wieder kurbelte er das Spiel an und spielte seine Mitspieler in hervorragende Positionen. So setzte er sich nach knapp einer Stunde Spielzeit zunächst gegen Kastenmeier durch und ließ dann Pfannkuch wie einen Anfänger aussehen, bevor er eine präzise Flanke in die Mitte schlug. Der Kopfball von Yeboah war unhaltbar für Gladbachs Torhüter.

Die restliche Spielzeit wurde für die Eintracht zum Schaulaufen. Die Gladbacher waren nicht in der Lage, nennenswerte Chancen herauszuspielen. Frankfurt ließ den Ball in Ruhe zirkulieren und zelebrierte seinen Kombinationsfußball bis zum Abpfiff weiter. So endete ein glänzender Abend für die Eintracht, die ihren Fans mit einer überzeugenden Teamleistung und herausragenden Einzelaktionen ein wahres Fußballfest bot.

 

 

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