Werder Bremen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1990/1991 - 22. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Fr 22.03.1991 20:00
Zuschauer: 23.500
Schiedsrichter: Edgar Steinborn (Sinzig)
Tore: 0:1 Andreas Möller (67.), 1:1 Frank Neubarth (77.)

 

 

>> Spielbericht <<

Werder Bremen Eintracht Frankfurt

  • Oliver Reck
  • Mirko Votava
  • Frank Neubarth
  • Uwe Harttgen
  • Gunnar Sauer
  • Günter Hermann
  • Ulrich Borowka
  • Wynton Rufer
  • Klaus Allofs
  • Dieter Eilts
  • Rune Bratseth

 


 

Wechsel

  • Marco Bode für Ulrich Borowka (73.)

Wechsel

Trainer

  • Otto Rehagel

Trainer

 

Disziplinierte Eintracht trotzt Werder einen Punkt ab

Nach enttäuschenden Spielen gegen Düsseldorf und Bochum konnte sich Eintracht Frankfurt im Auswärtsspiel gegen den Meisterschaftsanwärter Werder Bremen deutlich steigern. In einer Partie, die vor allem von taktischen Überlegungen geprägt war, erkämpften sich die Hessen ein respektables 1:1-Unentschieden. Andreas Möller brachte die Eintracht mit einem schnellen Konter in Führung, bevor Frank Neubarth in der 76. Minute den verdienten Ausgleich für die Bremer erzielte. Vor 23.700 Zuschauern im Weserstadion zeigten die Frankfurter eine kompakte und disziplinierte Leistung, die Trainer Jörg Berger Anlass zur Hoffnung gab.

Von Beginn an war zu erkennen, dass die Frankfurter sich diesmal auf ihre Defensivarbeit fokussierten. „Über eine konsequente Defensive zu Chancen kommen“, hatte Berger seinen Spielern in der Besprechung vorgegeben – ein Ansatz, der Wirkung zeigte. Mit kluger Raumaufteilung und energischem Zweikampfverhalten hielten sie die Bremer Offensive, die zu Hause meist kaum zu stoppen ist, weitgehend in Schach. Andreas Möller erwies sich dabei nicht nur als Taktgeber im Mittelfeld, sondern auch als Schlüsselfigur in den seltenen Vorstößen der Gäste.

Die Anfangsphase verlief überraschend gut für die Eintracht. Werder versuchte, das Spiel zu kontrollieren, doch die Frankfurter Abwehr um Körbel und Bindewald zeigte sich äußerst stabil und ließ kaum zwingende Chancen zu. Trotz des Drucks der Bremer agierten die Frankfurter mutig und hatten sogar einige Chancen. Bereits in der siebten Minute zielte Studer nur knapp über das Tor. Eine weitere Möglichkeit bot sich, als Bindewald einen präzisen Ball auf Bein spielte und dessen Schuss von Werders Torhüter Reck entschärft wurde. Doch nicht alles lief nach Plan: Nach etwa 30 Minuten musste Falkenmayer einem Duell mit Allofs verletzt vom Platz. Für ihn kam Lasser ins Spiel. Der Verlust des erfahrenen Mittelfeldspielers brachte die Mannschaft zunächst etwas aus dem Tritt, doch sie blieb ihrer defensiven Marschroute treu und hielt bis zur Halbzeit das torlose Unentschieden

Nach der Pause erhöhte Bremen den Druck spürbar. Nach einer Glanzparade von Torhüter Uli Stein, der einen gefährlichen Kopfball von Rufer gerade noch um den Pfosten lenkte, schien das Heimteam endgültig das Heft in die Hand zu nehmen. Doch just in dieser Phase schlugen die Frankfurter zu: Andreas Möller eroberte den Ball, setzte zu einem energischen Solo an und spielte im richtigen Moment einen Doppelpass mit Kruse. Im Anschluss blieb er eiskalt und schob den Ball vorbei an gleich drei Gegenspielern ins Netz – ein überraschender Treffer, der die Bremer kurzzeitig schockte.

Die Eintracht hätte sogar nachlegen können: Kruse tauchte allein vor Werder-Keeper Reck auf, ließ sich jedoch in letzter Sekunde von Sauer stören. Diese verpasste Gelegenheit sollte sich rächen, denn keine Minute später nutzte Neubarth eine Unachtsamkeit in der Frankfurter Defensive und schob aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein. In den verbleibenden Minuten drängte Werder auf den Siegtreffer, doch die Eintracht verteidigte mit viel Einsatz und rettete das Remis über die Zeit.

Trainer Jörg Berger zeigte sich nach der Partie zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Heute haben wir gesehen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Jungs haben mit Herz und Verstand verteidigt und sich auf das Wesentliche konzentriert. Das war ein großer Schritt nach vorne.“ Besonders lobte er die kämpferische Einstellung seines Teams, das trotz der Ausfälle und der starken Bremer Offensive bis zum Schluss standhaft blieb. Berger betonte, dass die Partie ein Wendepunkt sein könnte: „Das Team hat gezeigt, dass wir noch nicht abgeschrieben sind. Wir haben den Kopf aus dem Loch gesteckt – und das zählt.“

 

 

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