Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1990/1991 - 18. Spieltag
2:2 (2:1)
Termin: Di 26.02.1991 20:00
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Jürgen Aust (Köln)
Tore: 1:0 Michael Harforth (24.), 1:1 Stefan Studer (42.), 2:1 Peter Reichert (44.), 2:2 Axel Kruse (67.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Neuzugang Kruse rettet einen Punkt Es fehlte nicht viel, und die Frankfurter Eintracht hätte einen Fehlstart in die Rückrunde hingelegt. Doch am Ende war es der Neuzugang Kruse, der mit seinem Ausgleichstreffer das Schlimmste verhinderte. Die Partie im Wildparkstadion bot zwar Tempo und viele Zweikämpfe, blieb jedoch spielerisch hinter den Erwartungen zurück. Die Eintracht, die um die UEFA-Cup-Plätze kämpft, zeigte Schwächen in allen Mannschaftsteilen, besonders aber im Mittelfeld. Die Nationalspieler Uwe Bein und Andreas Möller fanden kaum zueinander, was dem Spielaufbau erheblich schadete und sich auch auf die Angriffsreihe auswirkte. Trainer Jörg Berger, dessen Mannschaft eine verkorkste Wintervorbereitung hinter sich hatte – sechs Testspiele waren wegen schlechter Wetterbedingungen ausgefallen –, zeigte sich nach der Partie entsprechend enttäuscht. „Wir haben vieles vermissen lassen“, sagte er, „so kann man keine großen Ziele erreichen.“ Seine Elf wirkte über weite Strecken fahrig, und in der Schlussphase war sie vor allem darauf bedacht, das 2:2 über die Zeit zu retten, statt selbst auf den Sieg zu drängen. Schon vor dem Spiel hatte Berger für Schlagzeilen gesorgt, indem er Anthony Yeboah aus disziplinarischen Gründen zu Hause ließ. Der Stürmer hatte am Vortag ein wichtiges Trainingsspiel verpasst, weil er den Sportplatz nicht gefunden hatte. Auch Janusz Turowski musste zunächst auf der Bank Platz nehmen, während Neuzugang Kruse von Beginn an sein Debüt feierte. In den ersten Minuten deutete sich an, dass die Eintracht um einen guten Start bemüht war. Nach einer Flanke von Studer hatte Kruse die erste große Chance, doch sein Kopfball verfehlte knapp das Ziel. Wenig später scheiterte Gründel mit einem Flachschuss aus abseitsverdächtiger Position am glänzend reagierenden KSC-Torhüter Kahn. Danach übernahm allerdings der KSC die Kontrolle über das Spiel. Kritisch wurde es, als der durchbrechende Glesius nur durch ein Foul von Körbel knapp vor dem Strafraum gestoppt werden konnte – der Schiedsrichter zeigte Gelb, doch Rot wäre genauso gut möglich gewesen. In der 24. Minute gingen die Gastgeber schließlich verdient in Führung: Harforth zog aus etwa 22 Metern ab, und der wuchtige Schuss schlug vom Innenpfosten unhaltbar für Uli Stein im Tor ein. Der KSC setzte in dieser Phase nach und hatte weitere gute Chancen, die jedoch entweder von Stein vereitelt oder von den Stürmern ungenutzt blieben. Doch die Eintracht rappelte sich auf und kam in der 40. Minute zum Ausgleich. Nach einem Angriff über die rechte Seite bediente Bein den aufgerückten Studer, der mit einem präzisen Schuss das 1:1 erzielte. Die Frankfurter bekamen danach etwas mehr Kontrolle über das Spiel und hätten kurz vor der Pause sogar in Führung gehen können: Nach einer Flanke von Bein verfehlte Klein das Tor des KSC nur knapp. Stattdessen schlug der KSC erneut zu: Einen von Harforth getretenen Freistoß köpfte Reichert den Ball kurz vor der Halbzeitpause zum 2:1 ins Netz. Nach der Pause brachte Berger Turowski für Klein ins Spiel und setzte damit auf eine offensivere Ausrichtung. Die Umstellung schien zunächst keine großen Veränderungen zu bringen, denn die Partie war geprägt von vielen Zweikämpfen und Fehlpässen. In der 67. Minute gelang der Eintracht jedoch der erneute Ausgleich: Möller wurde vor dem Strafraum gefoult, und der anschließende Freistoß landete über Binz, an der Latte. Den Abpraller nutzte Kruse, der aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drückte. In der verbleibenden Zeit hatten beide Teams noch Chancen auf den Sieg. Vor allem Kruse hätte mit einem weiteren Treffer zum Matchwinner avancieren können, doch er vergab zwei aussichtsreiche Gelegenheiten. Auffällig war, dass Andreas Möller trotz seiner zentralen Rolle erneut blass blieb. Der Nationalspieler wirkte uninspiriert und ließ sowohl den Willen als auch die Durchschlagskraft vermissen, die von ihm erwartet wurden. So endete die Partie mit einem 2:2 und einem Statement von Trainer Berger, das die aktuelle Situation der Eintracht treffend beschreibt: „Wir haben heute keine Mannschaft gesehen, die um einen Platz im UEFA-Cup mitspielt.“
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