1. FC Saarbrücken - Eintracht Frankfurt |
DFB-Pokal 1990/1991 - Achtelfinale
0:0 n.V.
Termin: 01.12.1990
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Hellmut Krug (Gelsenkirchen)
Tore: ./.
1. FC Saarbrücken | Eintracht Frankfurt |
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Torloser Pokalfight in Saarbrücken „Den Quatsch hatten wir schon, deshalb wollen wir gewinnen“, hatte Eintracht-Trainer Jörg Berger vor dem Achtelfinalspiel des DFB-Pokals gegen den 1. FC Saarbrücken gefordert. Doch die Realität im Ludwigsparkstadion machte Berger einen Strich durch die Rechnung. Wie bereits in der vorherigen Runde gegen den 1. FC Nürnberg konnte sich die Eintracht auch diesmal in 120 Minuten nicht durchsetzen, sodass ein Wiederholungsspiel nötig ist. Der Sieger dieser Partie wird am 30. März Heimrecht gegen die SG Wattenscheid genießen. Vor knapp 20.000 Zuschauern bot sich ein typisches Pokalspiel, geprägt von Kampfgeist, intensiven Zweikämpfen und vielen Unterbrechungen. Schiedsrichter Krug griff insgesamt sechsmal zur Gelben Karte – viermal gegen Frankfurt und zweimal gegen Saarbrücken. Besonders die Frankfurter müssen nun in der Neuauflage mit personellen Einschränkungen rechnen: Heinz Gründel und Ralf Falkenmayer werden wegen ihrer Verwarnungen fehlen. Dietmar Roth entging knapp einer Roten Karte, während Dieter Eckstein als „Ersttäter“ ebenfalls Gelb sah. Die Härte auf dem Platz setzte sich auf den Rängen fort. Fans auf beiden Seiten beschossen sich gegenseitig mit Leuchtraketen und bewarfen das Spielfeld mit Bierdeckeln. Schiedsrichter Krug sah sich nach einer halben Stunde gezwungen, die Partie gleich zweimal kurzzeitig zu unterbrechen, wodurch das Spiel an den Rand eines Abbruchs geriet. Spielerisch blieben beide Teams vieles schuldig, was
Jörg Berger nicht zuletzt auf den katastrophalen Zustand des Spielfeldes
zurückführte. „Nach einer Nacht Frost kann es nicht sein,
dass der Platz in solch einem katastrophalen Zustand ist. Das ist Betrug
am Zuschauer“, wetterte der Eintracht-Trainer nach dem Spiel. Saarbrückens
Coach Klaus Schlappner stimmte Berger zwar zu, relativierte jedoch: „Das
ist für die Heimmannschaft viel schlimmer.“ Dennoch profitierte
der kampfstarke Zweitligist vom „Kartoffelacker“, der ein
schnelles Kombinationsspiel nahezu unmöglich machte. Eckstein, der zuletzt in Leverkusen wegen vergebener Großchancen in der Kritik gestanden hatte, zeigte sich nach dem Spiel mit seiner Leistung zufrieden: „In Leverkusen habe ich zwei hundertprozentige Chancen versiebt, diesmal aus Nichts zwei gute Möglichkeiten erarbeitet.“ Doch trotz Ecksteins Bemühungen und der Hereinnahme von Janusz Turowski als dritten Stürmer nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Uwe Bein reichte es nicht zum Sieg. Während Dieter Eckstein zu den auffälligsten Spielern zählte, enttäuschte Anthony Yeboah an seiner alten Wirkungsstätte und blieb weitgehend blass. Auch Andreas Möller, der sich zwar verbessert zeigte und in der Defensive mitarbeitete, fand gegen die vielbeinige Saarbrücker Abwehr kein Durchkommen. Die kreative Zentrale der Eintracht, normalerweise um Möller und Bein formiert, konnte auf dem holprigen Platz keine Impulse setzen. Prunkstücke auf beiden Seiten waren die Abwehrreihen, wobei sich bei der Eintracht der überragende Roth und Kapitän Karlheinz Körbel, der zum 36. Geburtstag so gern ohne Verlängerung und ohne Wiederholung nach Hause gefahren wäre, besonders bestachen. Trotz des frustrierenden torlosen Remis blickte Dieter Eckstein dem Wiederholungsspiel mit einem Augenzwinkern entgegen: „Doppelte Einnahmen sind ja auch nicht schlecht.“ Während die Eintracht-Fans auf ein besseres Ergebnis im Waldstadion hoffen, bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft die notwendigen Anpassungen vornehmen kann, um sich in der Neuauflage durchzusetzen.
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