Eintracht Frankfurt - Brøndby Kopenhagen |
UEFA-Cup 1990/1991 - 1. Runde, Rückspiel
4:1 (3:1)
Termin: 03.10.1990
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Butenko (UdSSR)
Tore: 1:0 Anthony Yeboah (5.), 2:0 Dieter Eckstein (22.), 2:1 Bent Christensen (28.), 3:1 Uwe Bein (35.), 4:1 Andreas Möller (86.)
Eintracht Frankfurt | Brøndby Kopenhagen |
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Das Wunder blieb aus Bis zur 28. Minute durfte die Frankfurter von einem „Wunder im Waldstadion“ träumen. Denn nach dem 0:5 im Hinspiel gegen Bröndby im UEFA-Cup legte die Eintracht einen perfekten Start hin und ging mit zwei schnellen Toren in Führung. Doch das Gegentor von Kristensen rückte die Erfüllung des Traums in weite Ferne. Zwar hieß am Ende 4:1, für ein Weiterkommen reichte dies jedoch nicht. Die Stimmung im Waldstadion war nach dem desaströsen Hinspiel gedämpft, nur 11.000 Zuschauer hatten den Weg ins Stadion gefunden. Doch die Fans, die gekommen waren, wurden früh belohnt: Mit dem wiedergenesenen Bein, mit Möller, Gründel, Yeboah und Eckstein sowie dem Libero Binz, der überwiegend vor der Abwehr zu finden war, legten die Adler los wie die Feuerwehr. Bereits in der fünften Minute erzielte die Eintracht das 1:0. Nach einem langen Pass von Möller auf Binz war es letztlich Yeboah, der den Ball über einen Verteidiger hob und dann kraftvoll unter die Latte schoss. Die Gastgeber zeigten sich entschlossen und engagiert, auch wenn im Übereifer des ständigen Angriffs Spielsituationen manchmal unpräzise abgeschlossen wurden. In der 22. Minute wurde die Hoffnung auf eine Sensation noch greifbarer: Nach einem Foul an Möller, das zu einem Freistoß führte, verlängerte Bein, der nach seiner Verletzung erstmals wieder dabei war, den Ball per Kopf, und Eckstein nickte zum 2:0 ein. Das Stadion begann zu beben. Doch die Euphorie hielt nur sechs Minuten. Dann fuhren die Dänen einen schnellen Konter und obwohl Stein zunächst klären konnte, war es Christensen, der den Ball im Nachschuss ins Netz schob und das 2:1 erzielte. Trotz dieses Rückschlags ließen die Frankfurter nicht locker. In der 36. Minute war es Yeboah, der die Vorarbeit zum dritten Treffer leistete. Sein Pass landete bei Bein, der sich drehte und präzise zum 3:1 abschloss. Mit diesem Zwischenstand ging es in die Halbzeit, begleitet von dem Applaus der Zuschauer, die trotz der fast aussichtslosen Lage die engagierte Leistung ihrer Mannschaft zu schätzen wussten. Vizepräsident Bernd Hölzenbein äußerte zur Pause leise Hoffnung: „Vielleicht gibt es noch eine Chance, wenn wir das 4:1 gleich nachlegen.“ In der 59. Minute zeigte Yeboah noch einmal seine Klasse, doch sein Schuss wurde kurz vor der Linie geklärt. Doch nun geriet die Eintracht ins Stocken. Die intensive Aufholjagd hatte ihren Tribut gefordert und hinterließ Spuren. Bröndbys Defensive, die in der ersten Halbzeit immer wieder unter Druck geraten war, konnte sich nun besser behaupten und ließ weniger gefährliche Attacken auf ihr Tor zu. Auch die späten Wechsel der Eintracht – Sippel für Bein und Weber für Bindewald – brachten nicht den erhofften neuen Schwung, um das Spiel noch einmal entscheidend zu beleben. Der Glaube an das „Wunder“ schwand zusehends. Vier Minuten vor dem Abpfiff verwandelte Möller zwar einen Foulelfmeter im Nachschuss zum 4:1, doch das Ergebnis konnte das Ausscheiden aus dem Wettbewerb nicht verhindern.
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