Eintracht Frankfurt - FC Homburg |
Bundesliga 1989/1990 - 32. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: Di 01.05.1990 20:00
Zuschauer: 14.500
Schiedsrichter: Siegbert Rubel (Neukenroth)
Tore: 0:1 Oliver Westerbeek (15.), 1:1 Manfred Binz (59.)
Eintracht Frankfurt | FC Homburg |
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Tristesse am Feiertag Am Tag der Arbeit zeigten die Spieler der Eintracht zu wenig, um über ein ernüchterndes 1:1-Unentschieden gegen den bereits als Absteiger feststehenden FC Homburg hinauszukommen. Die Frankfurter enttäuschten vor 14.000 Zuschauern mit einer uninspirierten Vorstellung und wurden nur durch einen Treffer von Libero Manfred Binz vor einer Blamage bewahrt. Wer erwartet hatte, dass Frankfurt gegen das abgeschlagene Schlusslicht der Tabelle einen lockeren Sieg einfahren würde, wurde bitter enttäuscht. Die Gastgeber agierten über weite Strecken der Partie lethargisch und ohne den nötigen Einsatz. Bewegungsarm und mit wenig Ideen wirkten die Frankfurter Spieler, als hätten sie schwere Lasten zu tragen. So kam es, wie es kommen musste: Schon nach einer Viertelstunde ging Homburg mit 1:0 in Führung. Ein Zuspiel von Herrmann landete bei Westerbeck, der den Ball gekonnt mit dem Außenrist an Torhüter Uli Stein vorbeischlenzte. Die Führung der Gäste war nicht unverdient, denn Frankfurt schaffte es zu diesem Zeitpunkt kaum, einen geordneten Spielaufbau auf die Beine zu stellen. Besonders im Mittelfeld gelang es der Eintracht nicht, Ordnung ins Spiel zu bringen. Viele Aktionen scheiterten an ungenauen Pässen und fehlender Abstimmung. Spielmacher Uwe Bein, sonst eine verlässliche Schaltzentrale, wirkte fahrig und fand kein Mittel, um die Defensive der Homburger zu überwinden. Auch Falkenmayer und Binz mühten sich zwar, blieben aber meist wirkungslos. Zudem machte sich das Fehlen von Gründel, der aufgrund einer Gelbsperre aussetzen musste, deutlich bemerkbar. Sein Vertreter Lasser konnte ihn nicht annähernd ersetzen und blieb blass. Die schwache erste Hälfte der Eintracht ließ nicht nur die Fans auf den Rängen unruhig werden, sondern sorgte auch beim anwesenden künftigen Bundestrainer Berti Vogts für Ernüchterung. „Homburg ist ein guter Absteiger“, bemerkte Vogts ironisch zur Halbzeitpause, nachdem die Frankfurter Spieler von den eigenen Anhängern mit Pfiffen in die Kabine verabschiedet worden waren. Trainer Jörg Berger reagierte in der Pause auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft und brachte mit dem offensiven Sippel einen dritten Stürmer ins Spiel. Der Wechsel zeigte zumindest ansatzweise Wirkung. Die Frankfurter wurden nun in der gegnerischen Hälfte aktiver und kamen in der 57. Minute schließlich zum Ausgleich. Nach einer gelungenen Kombination über Sippel und Bein verwandelte Binz sehenswert zum 1:1. In der Folge drängte Frankfurt auf die Führung, doch die Chancenverwertung ließ weiterhin zu wünschen übrig. So scheiterte Falkenmayer an Homburgs Torhüter Gundelach, der später auch einen gefährlichen Freistoß von Uwe Bein entschärfte. Die Zuschauer auf den Rängen ließen derweil ihrem Unmut freien Lauf. Neben der schwachen Leistung ihrer Mannschaft sorgte vor allem die in der Stadionzeitung angekündigte Erhöhung der Eintrittspreise für die kommende Saison für Gesprächsstoff. Angesichts der gezeigten Leistungen empfanden viele Fans diesen Schritt als unangebracht. In der Schlussphase des Spiels kam Frankfurt noch zu einigen guten Gelegenheiten. Ein Schuss von Sippel verfehlte das Tor nur knapp, und der frühere Frankfurter Schlussmann Gundelach zeigte eine starke Parade bei einem Versuch von Falkenmayer. Torjäger Jørn Andersen, der in dieser Saison ein Schlüsselspieler für die Eintracht war, aber Gerüchten zufolge mit einem Wechsel liebäugelt, wurde hingegen von Homburgs Verteidiger Herrmann völlig abgemeldet. Am Ende reichte es für die Eintracht nur zu einem enttäuschenden Unentschieden. Während die Gäste aus Homburg ihre Bundesligasaison trotz des Ergebnisses als gescheitert abhaken müssen, hinterließ Frankfurt bei seinen Anhängern und Beobachtern viele offene Fragen. Die Mannschaft scheint in entscheidenden Momenten oft nicht in der Lage zu sein, ihr Potenzial auszuschöpfen. Trotz der nahezu sicheren UEFA-Cup-Teilnahme bleibt die Stimmung daher angespannt.
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