Eintracht Frankfurt - Fortuna Düsseldorf

Bundesliga 1989/1990 - 20. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: Sa 09.12.1989 15:30
Zuschauer: 20.000
Schiedsrichter: Hans-Joachim Osmers (Bremen)
Tore: 1:0 Uwe Bein (48.), 2:0 Ralf Falkenmayer (82.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Fortuna Düsseldorf

 


  • Jörg Schmadtke
  • Ralf Loose
  • Sven Backhaus
  • Karl Werner
  • Michael Büskens
  • Petr Rada
  • Andreas Kaiser
  • Anthony Baffoe
  • Michael Schütz
  • Dirk Krümpelmann
  • Uwe Fuchs

 

Wechsel

Wechsel

  • Michael Preetz für Ralf Loose (59.)
  • Michael Kimmel für Anthony Baffoe (65.)

Trainer

Trainer

  • Aleksandar Ristic

 

Bein trifft, Falkenmayer brilliert: Eintracht bezwingt Fortuna

Es lag etwas in der Luft. Menschen mit feinem Gespür konnten es wahrnehmen – je nach Zugehörigkeitsgefühl als Vorfreude oder als Befürchtung. Auch Eintracht-Trainer Jörg Berger gestand freimütig ein, dass er vor dem Spiel zwar keine Angst gehabt habe, aber doch gewisse Bedenken. Am Ende verflüchtigte sich jedoch jede Anspannung: Die auf der Erfolgswelle schwimmende Eintracht blieb auch im achten Spiel in Folge ungeschlagen und setzte sich gemeinsam mit dem FC Bayern an die Tabellenspitze. Der 2:0-Sieg gegen mutige Gäste aus Düsseldorf war zwar nicht unverdient, aber dennoch etwas glücklich. Das Glück lag vor allem daran, dass die Riederwälder mit Ralf Falkenmayer und Uwe Bein nicht nur die besten, sondern auch die entscheidenden Spieler im richtigen Moment am richtigen Ort hatten.

Der Aufsteiger überraschte mit einem mutigen, flexiblen und frischen Offensivfußball, zeigte sich spielfreudig und stellte die favorisierten Gastgeber vor Herausforderungen. Für die Eintracht lief es zunächst nicht wie erhofft. Bis auf eine Aktion in der zweiten Minute, als Eckstein sich auf der linken Seite durchgesetzt und Andersen bedient hatte, der jedoch aus kurzer Distanz scheiterte, blieben Frankfurter Torchancen in der ersten Halbzeit Mangelware. Stattdessen dominierte die Fortuna das Geschehen und ließ den Gastgebern wenig Raum zur Entfaltung. Trainer Jörg Berger musste seine Spieler in der Pause ermahnen, mehr Mut und zugleich mehr Vorsicht walten zu lassen. „Sonst wird das eine harte Kiste“, lautete seine Warnung.

Die Wende kam kurz nach Wiederanpfiff aus dem sprichwörtlichen Nichts. In der 48. Minute bediente Ralf Falkenmayer, der als umsichtiger Spielmacher erneut brillierte, Uwe Bein, der in seiner unverwechselbaren Art den freien Raum suchte und scheinbar mühelos die gesamte Düsseldorfer Defensive hinter sich ließ. Als Fortuna-Torhüter Schmadtke auf halber Strecke herauskam, stoppte Bein kurz ab und setzte zu einem Heber an. Der Ball senkte sich präzise ins Netz, und die Eintracht führte mit 1:0. Es war eine dieser Szenen, die in der Brillanz ihrer Ausführung glänzen.

Die Düsseldorfer blieben trotz des Rückstands gefährlich und drängten weiter nach vorn. Uli Stein musste mit zwei Glanzparaden sein Können unter Beweis stellen, während die Abwehr um Karl-Heinz Körbel und Dietmar Roth die Gäste ansonsten mit kühlem Kopf in Schach hielt. In den letzten zwanzig Minuten wurden die Unterschiede zwischen den beiden Teams dann deutlicher. Falkenmayer trieb das Spiel weiter an, verteilte klug die Bälle und markierte damit den Unterschied zwischen Sieger und Verlierer. Bein, der trotz sichtbarer konditioneller Defizite mit seiner spielerischen Klasse glänzte, war erneut an fast allen gefährlichen Aktionen beteiligt.

In der 88. Minute sorgte Falkenmayer schließlich für die Entscheidung. Nach einer unübersichtlichen Situation im Strafraum der Düsseldorfer, bei der der eingewechselte Turowski sich durch die Abwehr kämpfte, nutzte Falkenmayer die Chance und erzielte das 2:0. Ob das Tor aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde, war am Ende irrelevant – es zählte, und das Spiel war entschieden.

Mit dem Sieg setzte die Eintracht ihren Höhenflug nach dem Beinahe-Abstieg der letzten Saison fort. Doch das Spiel zeigte auch, wie sehr die Mannschaft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit stößt. Insbesondere Eckstein wirkte zunehmend erschöpft und musste ausgewechselt werden. Auch bei Uwe Bein waren konditionelle Mängel sichtbar, doch seine spielerische Klasse machte dies mehr als wett. Die Winterpause dürfte für die Riederwälder zur rechten Zeit kommen, um neue Kräfte zu sammeln.

 

 

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