Eintracht Frankfurt - FC St. Pauli |
Bundesliga 1989/1990 - 10. Spieltag
4:1 (3:0)
Termin: Di 19.09.1989 20:00
Zuschauer: 18.000
Schiedsrichter: Dieter Pauly (Rheydt)
Tore: 1:0 Lothar Sippel (5.) 2:0 Ralf Weber (17.) 3:0 Ralf Falkenmayer (39.) 3:1 Andre Golke (64.) 4:1 Jörn Andersen (70.Foulelfmeter)
Eintracht Frankfurt | FC St. Pauli |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer |
Trainer
|
Eintracht in prächtiger Form Nach drei Niederlagen in Folge meldete sich die Frankfurter Eintracht eindrucksvoll zurück. Gegen den FC St. Pauli siegten die Hessen am Samstagabend vor 18.000 begeisterten Zuschauern im Waldstadion mit 4:1 (3:0). Dank einer beeindruckenden ersten Halbzeit verwandelten sie die Arena bereits vor der Pause in ein echtes Jubelhaus. Lothar Sippel (5.), Ralf Weber (18.) und Ralf Falkenmayer (38.) sorgten für eine komfortable Führung. Nach dem Seitenwechsel brachte zunächst Gohlke (64.) die Gäste heran, doch Andersen stellte nur wenige Minuten später per Elfmeter (68.) den Endstand her. Besonders das Mittelfeld-Trio Gründel, Weber und Falkenmayer glänzte und dominierte die Hamburger Gäste nach Belieben. „Nach dem enttäuschenden Auftritt in Leverkusen müssen wir eine klare Reaktion zeigen. Die Mannschaft ist motiviert, den Anschluss an die Tabellenspitze wiederherzustellen,“ erklärte Eintracht-Trainer Jörg Berger vor dem Spiel. Mit dieser klaren Ansage definierte er die Marschrichtung für das Duell gegen St. Pauli. Überraschend kehrte Dieter Eckstein nach vier Wochen Verletzungspause ins Aufgebot zurück, blieb jedoch zunächst auf der Bank. Uwe Bein stand erwartungsgemäß in der Startelf. Die Frankfurter begannen energisch und druckvoll – und wurden früh belohnt. Bereits in der fünften Minute bediente Uwe Bein mit einem klugen Pass den aufgerückten Manfred Binz, der wiederum Lothar Sippel mustergültig in Szene setzte. Sippel verwandelte direkt zum 1:0. Kurz darauf hätte Heinz Gründel beinahe per Kopfball nachgelegt, doch Schiedsrichter Dieter Pauly erkannte das Tor wegen eines Offensivfouls ab. Falkenmayer sorgte in der zehnten Minute mit einem kraftvollen Distanzschuss für die nächste gefährliche Szene, verfehlte das Tor aber knapp. Das 2:0 ließ dennoch nicht lange auf sich warten. In der 18. Minute setzte sich Stefan Studer nach einem Zuspiel von Binz stark über die linke Seite durch und flankte punktgenau auf Ralf Weber. „Webster“ ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte per Volley. Fast wäre es wenig später noch deutlicher geworden, doch Sippel scheiterte in der 23. Minute aus spitzem Winkel am stark reagierenden Torhüter Volker Ippig. Die Gäste fanden im ersten Durchgang offensiv kaum statt und blieben ohne nennenswerte Torchance. Im Gegensatz dazu präsentierte sich die Eintracht weiterhin gefährlich. Nach einem Missverständnis zwischen Ippig und Abwehrspieler Thielsen verpasste Sippel zunächst das leere Tor (37.). Doch nur eine Minute später war es dann soweit: Körbel leitete einen Angriff ein, Gründel legte quer, und Falkenmayer traf aus 14 Metern mit einem platzierten Flachschuss zum 3:0 ins Netz. Zur Halbzeit reagierte St. Paulis Trainer Helmut Schulte auf die schwache Leistung seiner Mannschaft und brachte Dirk Zander für den glücklosen Stürmer Klaus Ottens. Prompt wurden die Gäste in der 47. Minute erstmals gefährlich, als Peter Knäbel mit einem Distanzschuss knapp das Tor verfehlte. Auch die Frankfurter ließen zu Beginn der zweiten Hälfte Gelegenheiten aus, unter anderem scheiterten Andersen und Sippel nur um Haaresbreite. In der 64. Minute konnten die Hamburger überraschend verkürzen, als Gohlke nach einem Abstimmungsfehler in der Frankfurter Defensive zum 1:3 traf. Doch die Eintracht zeigte sich unbeeindruckt und schlug nur vier Minuten später zurück: Nach einem Foul von Knäbel an Uwe Bein entschied Schiedsrichter Pauly auf Strafstoß. Andersen übernahm die Verantwortung und verwandelte sicher ins linke Eck. Damit war die Partie endgültig entschieden. In der In der 72. Minute hatte schließlich auch noch Schiedsrichter Dieter Pauly seinen großen Auftritt, als er den heftig am Spielfeldrand gestikulierenden St. Pauli-Trainer Schulte von der Trainerbank auf die Tribüne verwies. Trotz eines etwas gemächlicheren Tempos in der zweiten Halbzeit blieb die Eintracht stets Herr der Lage und kontrollierte das Geschehen. Mit diesem überzeugenden Heimsieg rehabilitierte sich das Team nicht nur für die jüngsten Niederlagen, sondern hielt auch den Anschluss an die oberen Tabellenplätze. Lediglich einen Schönheitsfehler hatte die Begegnung aus Frankfurter Sicht: Die Eintracht hätte weitaus mehr Tore schießen müssen. Doch Trainer Berger wollte deshalb mit seiner Mannschaft nicht ins Gericht gehen, weil das für ihn „zu viel des Guten“ gewesen wäre, und rückte statt dessen die Tatsache in den Blickpunkt, dass soeben ein „wegweisender Erfolg“ gelungen sei.
|