Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach |
Bundesliga 1988/1989 - 31. Spieltag
1:1 (0:0)
Termin: Do 25.05.1989 18:00
Zuschauer: 23.000
Schiedsrichter: Aron Schmidhuber (Ottobrunn)
Tore: 0:1 Hans-Günter Bruns (58.), 1:1 Dieter Eckstein (65.)
Eintracht Frankfurt | Borussia Mönchengladbach |
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Weiter zittern In Frankfurt geht das Zittern um den Klassenerhalt weiter. Auch im Heimspiel gegen Mönchengladbach wurde die Vorentscheidung verpaßt. Das 0:1 durch Bruns (58.) im Waldstadion konnte Eckstein in der 65. Minute ausgleichen. Gladbach bestimmte mit überlegten Pässen das Spiel, die viele unnötige Ballverluste lähmten die Frankfurter. Gefahr lag in der Luft. Torwart Stein und Körbel immer im Brennpunkt. Erst als Trainer Berger in der 55. Minute Ralf Sievers und Maxi Heidenreich für Schulz und Bakalorz einwechselte, kam mehr Schwung ins Spiel. Nun berannte Eintracht das Borussen-Tor, bekam aber erst mal eins auf die Nase. Nach dem 0:1 hielt es selbst Körbel nicht mehr in seiner Abwehr, Der Ausputzer war in vorderster Linie zu finden, als Eckstein mit einem Flachschuß aus dem Hinterhalt ausglich. Plötzlich hatte Eintracht die Gladbacher im Sack und die Riesenchance durch einen Foulelfmeter (Dreßen an Gründel, 74.). Doch wie schon Eckstein gegen Nürnberg und Bochum versagten diesmal Körbel die Nerven. Kamps hielt. 1. Halbzeit Viele Zuschauer stehen beim Anpfiff noch im Stau. Sie verpassen nichts. Eintracht bietet bei 35 Grad nur Fehlpässe. Die erste Chance bei diesem Gekicke hat Gladbach. Bruns knallt aus 17 m drauf. Stein fliegt und hält (7.). Dann läuft neben Schweiß bei Eintracht auch der Ball. Turowski aus der eigenen Hälfte zu Binz, der hebt in den Strafraum. Schulz knallt links vorbei (12.). Freistoß Gladbach: Effenberg legt vor, Krauss zieht ab und trifft den heranstürzenden Eckstein. Der abgefälschte Ball fliegt über Torwart Stein - fällt nur aufs Tordach (19.). Härte kommt ins Spiel. Schiri Schmidhuber (Ottobrunn) zeigt Gründel Gelb (die Siebte). Er soll Eichin gefoult haben (20.). Es war umgekehrt. Gelb für Winkhold, der Studer in den Kugelstoßring säbelt (25.), und Straka (Foul an Turowski/29.). 44. Minute: Bruns langer Diagonalpaß zu Effenberg. Stein schlägt das Leder 25 m vor seinem Tor ins Seitenaus. 2. Halbzeit Die 2. Hälfte beginnt, wie die erste aufgehört hat: Bruns sorgt für Nervenflattern bei den Eintracht-Fans, flankt in den Strafraum zu Criens, der köpft zurück zu Frontzeck - dessen Schuß fliegt rechts vorbei (56.). Eckstein ist durch, sieht Turowski. Doch Eichin angelt sich die Flanke, gibt zu Bruns. Langer Paß auf Criens. Der vernascht Klepper, Sievers und Binz, legt zurück - und Bruns schmettert aus 18 m das 0:1 für Gladbach (58.). Verteidiger Studer leitet mit einer Flanke in den Fünfmeterraum den Ausgleich ein. Großes Durcheinander, der eingewechselte Maximilian Heidenreich legt aus dem Pulk zurück zum Elfer. Eckstein hält voll drauf - 1:1 (64.). Der Sieg war nah: Turowski verfehlt Ecksteins Flanke (70.). Nach einem Dreßen-Foul an Gründel gibt's Strafstoß. Körbel schießt in die linke Ecke. Kamps ahnt's, lenkt vorbei (74.). 81. Minute: Gründel an den Pfosten. Auweia! (Bild vom 26.05.1989) Stimmen zum Spiel Eintracht-Trainer Jörg Berger wußte nach dem 1:1 nicht, was er von seiner Mannschaft halten sollte: „Ich habe die Nervosität verstanden, aber fürchterlich unter den katastrophalen Fehlpässen im Mittelfeld gelitten. Imponiert hat mir, wie wir uns nach dem 0:1 gewehrt haben. Die Entscheidung über den Klassenerhalt fällt am letzten Spieltag." Gladbachs Trainer Werner: „Wir haben es eine Stunde lang versäumt, einen klaren Sieg herauszuschießen und einen Punkt verschenkt, hatten dann allerdings Glück, daß Charly Körbel den Elfmeter nicht verwandelt hat." Kapitän Körbel: „Ich habe mich beim Strafstoß vorher auf die linke Ecke fixiert. Das war wohl mein Fehler." Vize Hölzenbein: „Mit dem 1:1 läßt sich's leben, weil auch Nürnberg zuhause gegen Dortmund nur 1:1 spielte." Manager Friedrich: „Wieder ein Wechselbad zwischen Bangen und Hoffen." Eintracht kommt nicht weg „Wir treten auf der Stelle", befand Eintracht-Trainer Jörg Berger unmittelbar nach dem 1:1 gegen-Borussia Mönchengladbach. Die große Chance, sich vom 17. Tabellenplatz etwas abzusetzen und die Stuttgarter Kickers (0:1 in St. Pauli) praktisch in die Zweite Liga zu schießen, wurde wieder verpaßt. Fazit von Kapitän Körbel: „Der Abstiegskampf geht weiter bis zu den Schlußsekunden im letzten Spiel in Hannover. Vielleicht haben wir bis dahin wenigstens den Relegationsplatz sicher", hofft Körbel, der nach dem insgesamt schwachen 1:1 gegen die Borussen als tragischer Held dastand. Über 90 Minuten hinweg imponierte Charly Körbel als Libero mit einer sehr guten Leistung und stopfte viele Löcher. Doch den Eintracht-Kapitän war es auch, der in der 73. Minute einen an Heinz Gründel verursachten Foulelfmeter nicht im Netz unterbrachte. Borussen-Torhüter Uwe Kamps ahnte die Ecke und wehrte ab. „Ich habe mich sicher gefühlt. Sogar die andere Ecke habe ich gewählt als im Spiel gegen Kaiserslautern, wo ich getroffen habe. Aber Hauptsache, die Stuttgarter Kickers bleiben auf Distanz, nicht daß wir direkt absteigen und überhaupt nichts mehr reparieren können", hofft Körbel auf den 16. Rang, der zu den Relegationsspielen mit dem Dritten der Zweiten Liga berechtigt. Jörg Berger hatte beim Strafstoß - wie schon beim 3:2 gegen Kaiserslautern - nicht hingesehen, aber diesmal half es nichts. Wir haben jetzt schon den dritten Elfmeter in entscheidenden Phasen vergeben", trauert er dem vergebenen Sieg nach. In den vergangenen Wochen hatte schon Dieter Eckstein zwei Strafstöße vergeben. Vor allem in der ersten Halbzeit habe er stark gelitten, analysierte Berger das Spiel. Die Nervosität der Mannschaft sei verständlich gewesen, aber: „Was ich nicht kapiere, sind die überflüssigen Ballverluste im Mittelfeld. Dadurch mußten wir doppelte Wege gehen. Für die zweite Halbzeit muß ich der Mannschaft ein Kompliment machen, daß sie sich nach dem 0:1 aufgebäumt hat und bei der Hitze nicht aufgegeben hat. Aber ich bleibe dabei, der Abstieg wird in Hannover entschieden."
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