Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern |
Bundesliga 1988/1989 - 29. Spieltag
3:2 (1:0)
Termin: Fr 12.05.1989 20:00
Zuschauer: 26.000
Schiedsrichter: Manfred Harder (Lüneburg)
Tore: 1:0 Dieter Eckstein (45.), 1:1 Wolfram Wuttke (51.), 2:1 Dieter Eckstein (62.), 3:1 Karl-Heinz Körbel (84., Foulelfmeter), 3:2 Bruno Labbadia (86.)
Eintracht Frankfurt | 1. FC Kaiserslautern |
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Keine Schützenhilfe für Eintracht Frankfurt Hoffen und Bangen bestimmen in der Fußball-Bundesliga den Abstiegskampf, der dem 29. Spieltag seinen Stempel aufdrückt. Neben Hannover 96 sind Kickers Stuttgart, Eintracht Frankfurt, 1. FC Nürnberg und Waldhof Mannheim Kandidaten für die Zweite Liga. Hoffnungen auf den Klassenverbleib keimen bei Kickers Stuttgart, die gegen Bayern München antreten. Nach Punkten schloß der Aufsteiger bereits zum Drittletzten, Eintracht Frankfurt, auf. Die Eintracht erwartet heute abend den 1. FC Kaiserslautern, der mit einem Uefa-Cup-Platz liebäugelt. Für FCK-Trainer Sepp Stabel ist Frankfurt ein Direktkandidat für den Abstieg. Er fordert den zweiten Auswärtssieg: „Unser ehemaliger Präsident Jürgen Friedrich ist zwar jetzt Manager in Frankfurt, doch Freundschaftsdienste werden wir nicht leisten.“ (Darmstädter Echo vom 12.05.1989)
Aufatmen bei der Eintracht. Das 3:2 (1:0) vor 16.000 gegen Lautern schafft wieder etwas Luft. Bei den Gästen kann sich nur der Schatzmeister freuen - weil er die 200.000 Mark UEFA-Cup-Prämie wohl nicht zahlen muß. Erste freudige Botschaft für die Frankfurter, speziell für Trainer Berger, kam schon in der Nacht vorm Spiel: Es ist so weit, die Zwillinge kommen. Ehefrau Chris gebar zwei gesunde Mädchen. Freudig auch die Nachricht für die Mannschaft: Manager Friedrich hat mit dem Vorstand eine Nicht-Abstiegsprämie ausgehandelt. Peinlich. Zwar fehlen Schulz, Emig und Torjäger Kohr, trotzdem bestimmen die Gäste anfangs das Spiel. Schupp hat die erste Chance, doch er verzieht aus 14 Metern (15.). Strafstoß für Lautern, doch Wuttkes Schuß, links halbhoch angesetzt, boxt Uli Stein zur Ecke (25.). Binz und Klepper waren mit Labbadia aneinandergeraten, der ging zu Boden. Kurz vor Halbzeit, Schiedsrichter Harder hat schon die Pfeife im Mund, das 1:0. Lauterns Roos sieht Eckstein nicht, der mühelos aus drei Metern eindrückt (45.). Fünf Minuten nach Wiederanpfiff macht Wutti es besser. Sein Freistoß, bei dem Foda und Dooley geschickt für eine Lücke sorgen, zischt in den Winkel -1:1. Aber Frankfurt spielt mit Köpfchen. Eckstein wuchtet einen Gründel-Freistoß aus zehn Metern mit dem Kopf zum 2:1 in Ehrmanns Tor (62.). Frankfurts erster Saisontreffer mit dem Kopf. Eintracht stärker. Zwei Knaller (Schulz und Binz) an die Latte. Die Entscheidung in der 84. Minute - Strafstoß. Weil Foda Eckstein umsäbelt. Fünf wollen schießen, Körbel macht's, trifft rechts unten zum 3:1. Aber Lautern antwortet noch mal. Labbadia köpft eine Roos-Flanke zum 3:2 ein (88.). Noch zwei Minuten zittern … (Bild vom 13.05.1989)
Durch einen 3:2-(1:0)-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern schöpft Eintracht Frankfurt neue Hoffnung im Abstiegskampf. Die Gäste erlitten dagegen einen Dämpfer für ihre Uefa-Cup-Ambitionen. Den ersten Heimerfolg unter Trainer Jörg Berger sicherte Dieter Eckstein durch seine Saisontreffer vier und fünf im Frankfurter Trikot. Zunächst verwertete er Sekunden vor der Pause einen Paß von Heinz Gründel zur Führung. Und nach dem Gäste-Ausgleich durch Nationalspieler Wolfram Wuttke, der mit einem Freistoß aus 18 Metern sein sechstes Saisontor markierte (51.), war Eckstein in der 62. Minute nach Freistoß-Vorarbeit von Gründel per Flugkopfball erneut zur Stelle. Als Eckstein von Foda zu Fall gebracht wurde, verwandelte Karl-Heinz Körbel in der 85. Minute den Elfmeter zum 3:1. Nach dem 3:2 durch den Kopfball des Ex-Darmstädters Labbadia zwei Minuten vor dem Ende geriet der Eintracht-Sieg noch einmal kurz in Gefahr. Vor 16.000 Zuschauern stellte Kaiserslautern lange die homogenere und spielerisch bessere Mannschaft, bei Frankfurt wurde die Nervenbelastung erneut deutlich. Vor der Führung hatte die Eintracht Glück: Zunächst vergab Markus Schupp freistehend für die Pfälzer (14.), elf Minuten später ließ Wuttke sogar eine Elfmeter-Chance aus. Neben Eckstein überzeugte bei Frankfurt Kapitän Körbel. Torwart Ehrmann, Foda und Wuttke waren beste Spieler beim FCK. Frankfurts Sievers sah die siebte gelbe Karte. (Darmstädter Echo vom 13.05.1989)
„Es ist ein besonderer Tag für mich: Erst zwei Kinder, dann zwei Punkte.“ Eintrachts Trainer Jörg Berger feierte die Geburt seiner Zwillings-Mädchen und den ersten Heimsieg mit Frankfurt beim 3:2 (1:0) gegen Kaiserslautern. Grund zum Jubeln auch für National-Stürmer Dieter Eckstein. Seit dem 1:0 bei den Stuttgarter Kickers am 25.02. hatte er nicht mehr getroffen, wurde schon als teuerster Spaziergänger der Bundesliga beschimpft. Gegen Lautern traf er zweimal, holte einen Elfer raus. Gegenspieler Roos konnte den Frankfurter nach der Pause nicht halten, nachdem er ihn selbst in Schwung gebracht hatte. 45. Min.: Roos stoppt Gründels Flanke im Fünfmeterraum, Eckstein spritzt heran und schiebt ins Tor. Dieter: „Wenn einem so aufgelegt wird, muß man treffen.“ Auch Wuttkes Freistoß-Schlenzer zum 1:1 (50.) hielt die Frankfurter nicht mehr auf. Eckstein hechtete in Gründels Freistoß, traf zum 2:1. 16 000 Zuschauer bestaunten Frankfurts erstes Kopfballtor der Saison, Trainer Berger griff zur Brieftasche. Vor vier Wochen hatte er Eckstein dafür 100 Mark versprochen. Doch der war noch nicht zufrieden: Als er wieder frei im Strafraum auftaucht, mäht Lauterns Foda mit der „Sense“ dazwischen. Schiri Harder pfeift zum zweiten Mal Elfmeter (vor der Pause war Wuttke an Stein gescheitert). Eintracht-Kapitän Körbel behält die Nerven, verwandelt zum 3:1 (84 ). Da hatte wohl auch der letzte Lauterer die Hoffnung auf einen UEFA-Cup-Rang aufgegeben. Vize Geye: „Wir hätten mit mehr als einer Spitze stürmen sollen.“ Doch Allievi kam erst in der 80. Min. für Schupp (dem eine Schulter-Operation droht). Für Lautern langte es nur noch zum 3:2 durch Labbadia (88.). (BamS vom 14.05.1989)
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