Karlsruher SC - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1987/1988 - 34. Spieltag
1:1 (0:1)
Termin: Sa 21.05.1988, 15:30 Uhr
Zuschauer: 25.000
Schiedsrichter: Hellmut Krug (Gelsenkirchen)
Tore: 0:1 Frank Schulz (17.), 1:1 Arno Glesius (88.)
Karlsruher SC | Eintracht Frankfurt |
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Frankfurt nicht in Pokalform Der Karlsruher SC ist durch ein 1:1 (0:1) gegen die Frankfurter Eintracht vor den Relegationsspielen gerettet. Arno Glesius glich das Tor von Frank Schulz (16.) zwei Minuten vor dem Abpfiff aus. Der KSC hatte sich den Punkt gegen die Eintracht redlich verdient und feierte den Treffer von Glesius minutenlang mit den Zuschauern und dem Trainer Winnie Schäfer auf dem Spielfeld. Die Eintracht bot eine enttäuschende Leistung und vergab in der Schlußphase mehrfach das 2:0. 25.000 Zuschauer im Wildpark-Stadion wollen ihre Mannschaft im Abstiegskampf unterstützen. Die Eintracht in den ersten Minuten offenbar auch. Dieter Schlindwein, nach Verletzungspause wieder dabei, schob und drückte im Strafraum, daß die Fans Schiedsrichter Krug schnell als „Schieber" ausmachten, weil er nicht auf Foulspiel entschied. Trotz der beiden langen und kräftigen Kerls (Schlindwein und Frank Schulz) gewann die Eintracht im eigenen Strafraum kaum ein Kopfballduell. Nach acht Minuten griff dann auch noch Torwart Uli Stein an einem Einwurf von Wolfgang Trapp vorbei und konnte nur noch zuschauen, wie Bogdans Kopfball knapp am Tor vorbeisprang. Doch danach spielte die Eintracht wieder wie in den letzten erfolgreichen Auswärtsspielen. Seit sechs Spielen war Kalli Feldkamps Mannschaft in fremden Stadien nicht mehr zu bezwingen. Mit Härte und Konsequenz im Abschluß hatte die Eintracht danach gegen den KSC Erfolg. Sievers spielte Frank Schulz im Strafraum frei, wie es Lajos Detari nicht geschickter hätte tun können. Frei vor Torwart Famulla ließ sich der ehemalige Bochumer die Möglichkeit nicht entgehen und traf von 15 Metern flach zur 1:0-Führung der Eintracht. Der Treffer läßt Schulz' Chancen, am nächsten Samstag beim Pokalfinale zu spielen, sicher steigen. Eine Minute vorher hätte der KSC ebenfalls zum Erfolg kommen können. Doch Schiedsrichter Krug ließ ein Foul von Dietmar Roth an Gunter Metz im Strafraum unbestraft. Acht Minuten vor der Pause hatte dann Metz noch einmal Pech. Seinen herrlichen 20-Meter-Schuß lenkte Uli Stein mitschönen Parade an den Pfosten. Nach dem Wechsel das gleiche Bild. Ralf Balzis war zwar für den verletzten Smolarek gekommen, doch trotz zweier Angreifer spielte die Eintracht weiterhin ohne Sturm. Beim KSC machte Kapitän Michael Harforth ein großes Spiel und im Mittelfeld was er wollte. In der 53. Minute spielte er Spies frei, der allerdings aus wenigen Metern an Stein scheiterte. Die größte KSC-Chance in der 59. Minute. Nach einer Ecke verlängert Bogdan mit dem Kopf, der eingewechselte Torjäger Glesius kommt an den Ball und stochert ihn fast über die Torlinie. Doch Kapitän Körbel rettet in höchster Not. 20 Minuten vor Schluß die traurigste und gräßlichste Szene des Spiels. Michael Kostner rutscht Harforth im Mittelfeld mit gestrecktem Bein entgegen und tritt den KSC-Spielmacher brutal gegen das Schienbein. Harforth krümmte sich vor Schmerzen und mußte nach der bösen Attacke sofort ausgewechselt werden. In den letzten Minuten, als Karlsruhe alles verzweifelt nach vorne warf, hätte die Eintracht das Spiel leicht entscheiden und den KSC in die Relegation schicken können. Doch der dilettierende Balzis verhinderte mehrmals die Entscheidung. Seine Kollegen standen ihm einige Male aber fast in nichts nach. Dann, zwei Minuten vor dem Schlußpfiff, explodierte das Wildparkstadion. Arno Glesius schoß aus abseitsverdächtiger Position das 1:1 und bewahrte die Karlsruher vor den Entscheidungsspielen. Die Zuschauer, Trainer Winfried Schäfer, Kamerateams und Fotografen stürmten das Feld. Die Karlsruher feierten auch noch 20 Minuten nach dem Spiel ausgelassen den nicht mehr für möglich gehaltenen Punkt und die Rettung... Trainerstimmen Winfried Schäfer (Karlsruhe): „Der Klassenerhalt ist höher zu bewerten als der Aufstieg vor der Saison. Wir wußten, daß wir es aus eigener Kraft schaffen müßten, nicht auf Frankfurt hoffen oder nach Stuttgart schauen dürfen.“ Karlheinz Feldkamp (Frankfurt): „Das Spiel war eine Generalprobe für das Pokalendspiel. Wir wollten uns nicht schonen, sondern für Berlin einstimmen. Wenn Mannheim behauptet, womit ich rechne, der Ausgleich sei zur rechten Zeit gefallen, wäre das unfair. Wir haben wirklich alles gegeben.“ (Abendpost-Nachtausgabe zum Sonntag vom 22.05.1988)
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