Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

Bundesliga 1987/1988 - 18. Spieltag

0:2 (0:0)

Termin: Sa 28.11.1987, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Wolf-Dieter Ahlenfelder (Oberhausen)
Tore: 0:1 Frank Hartmann (52.), 0:2 Jürgen Lutz (72.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1. FC Kaiserslautern

 


  • Michael Serr
  • Wolfgang Wolf
  • Jürgen Groh
  • Michael Schulz
  • Franco Foda
  • Axel Roos
  • Frank Hartmann
  • Markus Schupp
  • Frank Lelle
  • Sergio Allievi
  • Harald Kohr

 

Wechsel Wechsel
  • Jürgen Lutz für Axel Roos (71.)
  • Larus Gudmundsson für Harald Kohr (80.)
Trainer Trainer
  • Josef Stabel

 

 

Rückschlag im Jubiläumsspiel

Der 28. November bringt für die Eintracht nicht nur das letzte Heimspiel 1987, sondern auch den frühen Start in die Rückrunde der Bundesliga, die sich aufgrund der Europameisterschaften im nächsten Jahr mit einem gestrafften Terminkalender präsentiert. Gleichzeitig steht ein Jubiläum an, denn mit dieser Begegnung gegen den 1. FC Kaiserslautern stehen sich die beiden Vereine zum 50. Mal in der Bundesliga gegenüber. In der Bilanz aus diesen Partien hat die Eintracht die Nase leicht vorne, denn bei jeweils 15 Siegen und 19 Unentschieden weist sie das bessere Torverhältnis auf.

Will die Eintracht den Anschluss an das obere Tabellendrittel wahren, muss gegen den Tabellenvorletzten aus der Pfalz ein Sieg her. Trainer Feldkamp vertraut hierfür der Erfolgsmannschaft der letzten Wochen, die er nur auf einer Position verändert: Klepper startet für Kraaz. Und wie zu erwarten, übernehmen die Adlerträger nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Ahlenfelder das Kommando auf dem Platz. So dominiert die Eintracht sowohl den Gegner als auch das Spielgeschehen, doch gelingt es ihr nur selten, die gut organisierte Abwehr der Kaiserslauterer zu durchbrechen. Für Begeisterung auf den Rängen sorgt allenfalls Detari, der sich immer wieder der engen Bewachung durch Roos entzieht und für die kreativen Momente auf dem Platz sorgt.

Immer dann, wenn der Ballkünstler aus Budapest seinen Verteidiger überlistet, entstehen durch seine präzisen Zuspiele gefährliche Situationen vor dem Tor. So bereits in der 2. Minute, als er Schulz mit einem klugen Pass in den Lauf schickt, dieser jedoch am Strafraum gestoppt wird. Der Ball landet bei Möller, dessen Schuss allerdings zur Ecke abgefälscht wird. Nur vier Minuten später dringt Detari selbst bis vor das Tor vor und legt den Ball uneigennützig auf den besser positionierten Sievers ab, der überhastet vergibt. In der 24. Minute und einem weiteren genauen Pass des Ungarn wird Schulz am Strafraum gefoult. Den Freistoß übernimmt Detari selbst, setzt den Ball aber knapp am Tor vorbei. Schließlich hebelt er in der 27. Minute die gesamte Abwehr der Lauterer mit einem genialen Zuspiel auf Schulz aus, doch der scheitert an Torwart Serr. Allerdings hatte der Linienrichter ohnehin auf Abseits entschieden. In dieser Situation hätte Detari wohl selbst den Abschluss suchen sollen.

Insgesamt gibt es in der ersten Hälfte nur wenige nennenswerte Torchancen. Die Eintracht bleibt im gegnerischen Strafraum zu harmlos. Möller nutzt die ihm gewährten Freiheiten zu selten, Smolarek bleibt gegen Wolf ohne Durchkommen, und Balzis macht sich durch sein zögerliches Spiel selbst das Leben schwer.

In der zweiten Halbzeit fallen dann endlich Tore, allerdings auf der falschen Seite. Nur sieben Minuten nach Wiederanpfiff gibt es einen Eckball für die Lauterer, der auf eine konfuse Eintracht-Abwehr trifft. Hartmann nutzt ein Missverständnis zwischen Stein und Klepper, der den Kopf einzieht, und bugsiert den Ball zum 0:1 ins Netz. Damit muss Uli Stein in seinem dritten Heimspiel für die Eintracht erstmals einen Treffer hinnehmen.

Kurz darauf hat die Eintracht durch Schulz eine große Möglichkeit zum Ausgleich, doch dieser scheitert am starken Keeper Serr. In der 60. Minute reagiert Trainer Feldkamp und ersetzt den schwachen Balzis durch Turowski. Das Spiel entwickelt sich daraufhin zu einem offenen Schlagabtausch. Die Eintracht wirft alles nach vorn, vernachlässigt aber gleichzeitig ihre Defensive, so dass die Lauterer bei Kontern immer wieder gefährlich vor das Tor kommen. So kann sich Hartmann in der 72. Minute auf der rechten Seite gegen Roth durchsetzen und quer in den Strafraum passen. Dort steht der gerade eingewechselte Lutz, der völlig unbedrängt zum 0:2 abschließen kann.

In der verbleibenden Spielzeit gelingt es der Eintracht nicht mehr, Druck aufzubauen. Es fehlt offenbar die Kraft. Die Lauterer dagegen können immer wieder Nadelstiche setzen und sind ihrem dritten Tor näher, als die Eintracht zumindest dem Anschlusstreffer. Einzig Uli Stein verhindert mit seinem Glanzparaden eine höhere Niederlage.

Stimmen zum Spiel

Sepp Stabel (1. FC Kaiserslautern): „Wir haben heute dort weitergemacht, wo wir in Gladbach aufgehört haben. Die Mannschaft zeigte unbändigen Kampfgeist und wollte mindestens einen Punkt mitnehmen. Nun sind es zwei und ich glaube, der Sieg ist verdient. Wir hatten heute das Quäntchen Glück in der 1. Halbzeit, danach hat die Mannschaft gemerkt, dass die Eintracht zu packen war. Wenn man die anderen Resultate sieht, war dieser Sieg heute für uns unglaublich wichtig, vor allem für die Moral.“

Kalli Feldkamp (Eintracht Frankfurt): „Es ist uns nicht gelungen, uns so in die Winterpause zu verabschieden, wie wir das wollten. Ich muss meinen Kollegen bestätigen, wir haben zu keiner Zeit den FCK in den Griff bekommen und hätten am Ende sogar höher verlieren können. Das beste Beispiel war Jürgen Groh, der hier gespielt hat wie am Betzenberg. Er war schneller, wendiger als meine Spieler, obwohl er älter ist. Jetzt müssen wir uns wieder andere Ziele setzen. Ohne Biss und ohne Kampf, nur mit Schönspielen, das reicht nicht zum Siegen. Das 1:0 haben wir selbst vorbereitet, Klepper hat dabei sich und die Mannschaft überrascht. Wir waren im Sieg stark, ich hoffe, dass wir auch nun gemeinsam die Niederlage tragen.“


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