Olympia-Auswahl Rumänien - Eintracht Frankfurt

Turnier in Cannes 1986/1987 - Finale

1:3 (0:1)

Termin: 08.02.1987 in Cannes
Zuschauer: 600
Schiedsrichter: Dozol
Tore:0:1 Uwe Müller (25.), 0:2 Janusz Turowski (47.), 1:2 Pana (51.), 1:3 Wlodzimierz Smolarek (84.)

 

 

>> Spielbericht <<

Olympia-Auswahl Rumänien Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

 

 

Souverän

Im Finale des Turniers an der Cote d'Azur trifft die Eintracht auf die rumänische Olympia-Nationalmannschaft. Gegenüber dem Spiel gegen den Gastgeber AS Cannes lässt Trainer Zahnleiter dabei die Aufstellung unverändert: Theiss nimmt den Liberoposten ein, Turowski ist zweite Sturmspitze neben Smolarek, das Mittelfeld spielt mit Berthold, Biernat, Binz, Müller und Münn.

Wie schon bei der gestrigen Partie ist das Zuschauerinteresse äußerst gering. Waren es gegen Cannes 400 Besucher, so sind es heute etwa 600, die das Spiel sehen wollen. Im Gegensatz zum Spiel gestern geraten die Riederwälder jedoch dieses Mal in der ersten Hälfte nicht in Schwierigkeiten. Von Anfang an greift ein Rädchen ins andere, die Abwehr um Libero Theiss steht bombensicher, und die Offensive erspielt sich etliche Torchancen. Eine davon nutzt sie in der 25. Minute zur Führung: Smolarek versetzt am rechten Flügel gleich zwei Gegner und flankt präzise nach innen. Dort nimmt Uwe Müller den Ball aus der Luft und trifft per Seitfallzieher unhaltbar ins Eck.

Nach diesem Treffer tritt die Eintracht noch selbstbewusster auf. Sie hält den Ball lange in den eigenen Reihen, lässt die Rumänen laufen und kontrolliert das Spiel. Insbesondere das neue Polen-Trio aus dem kampfstarken Biernat, dem schnellen Turowski und dem überlegt spielenden und technisch versierten Smolarek weiß zu überzeugen.

Gerade einmal zwei Minuten sind in der zweiten Hälfte gespielt, da sorgt Turowski in Zusammenarbeit mit Biernat für das 2:0. Einen Pass von Biernat kann Turowski aufnehmen, um erst den Torhüter fast an der Torauslinie zu versetzen und dann den Ball ins Netz zu schieben.

Nur vier Minuten später verkürzen die Rumänen nach einer Unsicherheit des ansonsten guten Gundelach durch Pana und versuchen im Anschluss, den Ausgleich zu erreichen. Doch Gundelach und die Abwehr, die das Kurzpassspiel des Gegners meist wirkungsvoll unterbinden kann, stehen sicher. Nach vorne setzt die Eintracht gefährliche Konter. Körbel (75.) und Turowski (78.) haben das 3:1 auf dem Fuß, aber das knappe 2:1 gegen die stets fair spielenden Rumänen hat bis sechs Minuten vor dem Abpfiff Bestand. Dann belohnt sich Smolarek - in den beiden Spielen während des Turniers der beste und gefährlichste Frankfurter - für seine guten Leistungen, als er Torwart Liliac den Ball nach einer Kopfballvorlage von Biernat mit der Spitze zum 3:1-Endstand durch die Beine spitzelt.

"Gut gespielt", freut sich Trainer Timo Zahnleiter nach dem Spiel. Wohlwissend, dass die Leistungen seines Teams bei diesem eher belanglosen Turnier kaum Rückschlüsse auf die kommenden Ligaspiele zulassen, fügt er jedoch sofort an: "Eigentlich schon zu gut." Zahnleiters Gesamtfazit zur Vorbereitung in Südfrankreich fällt dennoch positiv aus: "Wir haben mit den beiden Spielen unser Ziel erreicht, nach der langen Winterpause Spielpraxis gegen starke Gegner zu sammeln. Auch während der Trainingstage wurde gut gearbeitet, so dass wir durchaus optimistisch in die Rückrunde gehen können."


Frustrierter Bühler

Kennen die Tage in Südfrankreich viele Gewinner, so gibt es auch Verlierer. Der unglücklichste davon ist wahrscheinlich Uwe Bühler, 1985 für 700.000 Mark Ablösesumme aus Karlsruhe nach Frankfurt gekommen, der sich nach zehnmonatiger Verletzungspause in Cannes einem Belastungstest unterziehen wollte. "Doch die Schmerzen in meinem operierten Fußgelenk werden nicht besser, im Gegenteil, sie werden immer schlimmer. In den nächsten Wochen werde ich höchstwahrscheinlich einen Antrag auf Sportinvalidität abgeben", stellt Bühler, der beide Spiele des Turniers auf der Tribüne verfolgte, resigniert fest. (fgo)

 

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg