TV Oeffingen - Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1983/1984
2:5 (0:3)
Termin: 13.01.1984
Zuschauer: 1.000
Schiedsrichter: Walz (Waiblingen)
Tore: 0:1 Cezary Tobollik (30), 0:2 Uwe Müller (31.), 0:3 Cezary Tobollik (43.), 0:4 Uwe Müller (55.), 0:5 Ralf Falkenmayer (77.), 1:5 Meilke (87.), 2:5 Lober (88.)
TV Oeffingen | Eintracht Frankfurt |
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Vorbereitung im Schwabenland Mit einem fast kompletten Kader reist der Eintrachttross am Mittwoch, den 11. Januar, vom Riederwald aus gen Süden. Ziel ist die rund 10 Kilometer von Stuttgart entfernte renommierte Sportschule in Ruit, einem Stadtteil von Ostfildern. Entschuldigt fehlen Bodo Mattern, der an einer Oberschenkelzerrung laboriert, und der Mitte Dezember an der Leiste und den Adduktorenmuskeln operierte Jürgen Mohr, bei dem sich der Heilungsverlauf eher zäh gestaltet und der sich von spanischer Sonne eine Unterstützung des Genesungsprozesses verspricht. Mike Kahlhofen ist inzwischen dem Amateurkader zugeordnet und bleibt zu Hause. Dagegen sind Svenssons Beschwerden weitgehend abgeklungen, so dass er am Trainingslager teilnehmen kann. Und auch Willi Neuberger versucht in Ruit, sich für eine mögliche Rückkehr in den Lizenzspielerkader fit zu machen. Auch Armin Kraaz ist an Bord des Busses - der Oberschüler des Lessing-Gymnasiums hat für dieses Trainingslager eine Extrawoche Ferien von seinem Rektor erhalten. Trainer Weise dokumentiert durch seine Aussagen das Verantwortungsbewusstsein, das er gerade für die jungen Spieler immer wieder an den Tag legt: "Trotz der schwierigen Lage, in der die Eintracht steckt, muss Armin Kraaz in erster Linie an seine Zukunft denken. Und da steht im nächsten Jahr das Abitur im Vordergrund. Aber alle Beteiligten wollen versuchen, Schule und Sport zu verbinden. Er darf das Vertrauen, das Lehrer und Direktor in ihn setzen, nicht enttäuschen und er muss anderen jungen Spielern zeigen, dass Profifußball und Ausbildung gleichzeitig möglich sind." Zumindest ein Lehrer von Armin Kraaz dürfte dessen Aufenthalt im Trainingslager voll und ganz goutieren: Der HR-Hörfunkreporter Joachim Böttcher unterrichtet nämlich nebenberuflich Sport am Lessing-Gymnasium jeden Donnerstag acht Stunden Fußball. Zu seinen Schülern gehört unter anderem der junge Eintrachtler, der sich inzwischen einen Stammplatz im Bundesligateam erspielt hat, trotzdem aber wenn irgend möglich mit viel Spaß an jeder Fußballschulstunde teilnimmt. "Es sind sein Fleiß und seine Zielstrebigkeit, die ihn soweit gebracht haben", so Böttcher. "Eigenschaften, die er sowohl als Fußballer als auch als Schüler hat." Konditionell sieht Weise seine Spieler nach den Hallenauftritten und den beiden Testspielen in Berlin auf einem guten Stand. So will der Trainer den Aufenthalt in der Sportschule vor allem nutzen, um das größte Manko der Eintracht abzustellen: "Aus allen Lagen und aus allen Distanzen soll geschossen werden, bis das in Fleisch und Blut übergegangen ist. Außerdem werden wir viel mit dem Ball arbeiten und uns verstärkt um taktische Dinge kümmern." Drei Trainingsspiele sind von Trainer Weise für die Zeit des Verweilens im Schwäbischen geplant. Das Erste davon führt die Eintracht auf den Sportplatz des SV Fellbach, wo neben den Spielern des A-Klassen-Spitzenreiters TV Oeffingen auch noch rund 1.000 Zuschauer auf den Bundesligisten warten. Gegen die engagiert aufspielenden Amateure dauert es bis zur 30. Minute, ehe Tobollik nach einem Steilpass von Sievers aus 16 Metern das 1:0 für die Frankfurter erzielen kann. Kurz danach ist mit Uwe Müller auch der zweite nominelle Stürmer erfolgreich. In der 43. Minute kann sich Tobollik erneut in die Torschützenliste eintragen: Sein Drehschuss vom Elfmeterpunkt bedeutet das 3:0 für die Eintracht und gleichzeitig den Pausenstand. In der Halbzeit bringt Trainer Weise Kroth für Sievers, Eymold für Kraaz und Schreml für Borchers. Damit einher geht ein Positionswechsel, Berthold rückt für Borchers ins Mittelfeld, Schreml in die Verteidigung. In der 55. Minute gelingt Tobollik trotz des starken Windes, der die Präzision im Zuspiel doch arg beeinträchtigt, eine Flanke auf den Kopf von Uwe Müller, der zum 4:0 einnetzt. Eine Viertelstunde später zirkelt Falkenmayer einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer zum 5:0, ehe die Gastgeber in den letzten Minuten auf 5:2 verkürzen können. Durchaus zufrieden kehren die Eintrachtler nach diesem windigen Kick in ihr zeitweiliges Domizil nach Ruit zurück. Dort ist zunächst einmal wieder Training angesagt, das nächste Testspiel steht in zwei Tagen gegen den Zweitligisten Stuttgarter Kickers an. (fgo)
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