Eintracht Frankfurt - Fortuna Düsseldorf

Bundesliga 1983/1984 - 5. Spieltag

3:0 (1:0)

Termin: Sa 03.09.1983, 15:30 Uhr
Zuschauer: 12.000
Schiedsrichter: Wolf Umbach (Rottorf)
Tore: 1:0 Karl-Heinz Körbel (6., Foulelfmeter), 2:0 Jan Svensson (68.), 3:0 Jan Svensson (90.)

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Eintracht Frankfurt Fortuna Düsseldorf

 


  • Wolfgang Kleff
  • Peter Löhr
  • Günter Kuczinski
  • Gerd Zewe
  • Manfred Bockenfeld
  • Josef Weikl
  • Petur Ormslev
  • Holger Fach
  • Rudolf Bommer
  • Atli Edvaldsson
  • Rüdiger Wenzel

 

Wechsel Wechsel
  • Ralf von Diericke für Petur Ormslev (46.)
  • Ralf Dusend für Holger Fach (55.)
Trainer Trainer
  • Willibert Kremer

 

Sturmhoch aus Schweden

Am fünften Spieltag der Bundesligasaison 83/84 empfängt die Eintracht als 16. der Tabelle den Vierten aus Düsseldorf. Die bislang im Ligageschäft noch ungeschlagenen Fortunen wollen sich mit einem Erfolg im Waldstadion in der Spitzengruppe der Tabelle festsetzen, für die Eintracht geht es darum, endlich den ersten doppelten Punktgewinn in dieser Spielzeit zu realisieren, um die abstiegsgefährdeten Plätze zu verlassen.

Nichts Neues sind die Aufstellungssorgen, die Trainer Zebec vor dieser Partie plagen. Neben den Dauerverletzten Mohr, Müller und Mattern fällt auch Amateur Krämer aus. Dafür kehrt Pahl nach einem Gespräch mit Präsident Gramlich in den Kader zurück und löst Gundelach als Ersatztorwart ab. Kahlhofen, Eymold, Fruck und Rieth nehmen die weiteren Plätze auf der Bank ein.

Erst kurz vor dem Spiel entscheidet sich, das sowohl Körbel als auch Berthold, beide noch vom Spiel in Uerdingen her lädiert, auflaufen können. Und just Körbel ist es, der in der 6. Minute das erste Ausrufezeichen in Form eines Tores setzt. Vorausgegangen war ein Foul des Düsseldorfers Günter Kuczinski an Svensson, der sich im Strafraum durchgesetzt hatte. Körbel versenkt den fälligen Strafstoß ins linke Toreck zum 1:0.

Mit dieser frühen Führung im Rücken spielt die Eintracht nun überzeugend auf, insbesondere Kroth überzeugt im Mittelfeld als Ideen- und Passgeber. Zu bemängeln bleibt allein die Chancenauswertung. So steuert Falkenmayer in der 11. Minute allein aufs Düsseldorfer Tor zu, scheitert aber mit einem Flachschuss an Torwart Kleff. In der 18. Minute hat Svensson nach einer Flanke von Borchers und einer Unsicherheit von Kleff die Gelegenheit zum 2:0, hebt den Ball aber über die Latte. Vier Minuten später die nächste gute Szene des Schweden: Nach einem langen Pass von Trieb schüttelt er seine Gegenspieler ab und schießt, aber Kleff kann mit einer Faustabwehr klären. Bewähren kann sich der Düsseldorfer Torhüter auch in der 38. Minute, als Trieb nach einem Pass von Kroth aus spitzem Winkel abzieht. In den verbleibenden Minuten bis zur Pause kommen die Gäste nun ein wenig besser ins Spiel, können aber bis auf Weitschüsse von Zewe und Weikl, die von Jüriens sicher pariert werden, nichts Nennenswertes produzieren.

In der Pause wechselt Trainer Zebec den angeschlagen ins Spiel gegangenen Borchers aus und verhilft dem 18-jährigen Dennis Rieth zu seiner Bundesligapremiere. Es mag dem Umstand geschuldet sein, dass nun ein unerfahrener Spieler statt des erfahrenen Borchers auf dem Platz steht, auf jeden Fall agiert die Eintracht zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich defensiver. Für Düsseldorf ergeben sich einige Chancen zum Ausgleich, die aber entweder wie vom freistehenden Bockenfeld, der neben das Tor zielt, vergeben oder wie ein Kopfball von Edvaldsson vom heute sicheren Jüriens zunichte gemacht werden.

In der 68. Minute hat der Großteil der heute 12.000 Zuschauer einen Grund zum Jubeln. Nach einem langen Pass von Trieb läuft Svensson mit dem Ball aufs Düsseldorfer Tor zu, aus dem ihm Torhüter Kleff entgegeneilt. Noch vor der Strafraumgrenze kommt es zu Aufeinandertreffen der beiden, der Ball geht gegen den Körper des Torhüters und dreht sich dann über ihn hinweg zum 2:0 für die Eintracht ins Netz.

Nach diesem Treffer resigniert die Fortuna, die Eintracht kontrolliert das Spiel, das in der 90. Minute dann endgültig zum Schwedenfestival wird. Falkenmayer setzt sich auf der linken Seite durch und spielt Svensson an. Und der Schwede zielt genau: Mit dem rechten Außenrist hebt er den Ball aus spitzem Winkel über Kleff hinweg an den Pfosten, von da springt die Kugel zum 3:0 in den Kasten.

Mit diesem Sieg hat die Eintracht nicht nur zwei wichtige Punkte gewonnen, sondern auch den Aufwärtstrend, den die zweite Halbzeit des Bielefeld-Spiels andeutete, fortgesetzt und das Publikum überzeugt. Mit 4:6 Punkten rangiert man nun auf dem 12. Tabellenplatz und kann sich halbwegs in Ruhe auf das nächste Punktspiel beim Vizemeister von 1959, dem derzeitig souveränen Tabellenletzten, vorbereiten.


Trainerstimmen

Willibert Kremer: "Das war nicht die Mannschaft der letzten Wochen. Durch das frühe Gegentor sind wir aus dem Konzept gekommen. Nur kurz nach der Pause haben wir andeutungsweise so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Das war aber heute gegen diese starke Eintracht zu wenig."

Branko Zebec: "Wir hatten Probleme bis kurz vor dem Anpfiff. Körbel und Borchers haben gesagt, dass sie spielen können und das hat mich sehr gefreut. Sonst hätte ich heute wirklich nicht gewusst, wen ich aufstellen soll. Neben dem Einsatz aller Spieler war die Disziplin, vor allem der jungen Spieler, sehr wichtig. Uns ist es gelungen, die drei Düsseldorfer Spitzen, Edvaldsson, Bommer und Wenzel unter Kontrolle zu halten und auch den Aufbau von Zewe zu stören. Das war entscheidend für den Sieg."


Nebengeräusche

Die seit Wochen brodelnde Gerüchteküche um die Verpflichtung eines neuen Stürmers erhält neues Material: Gehandelt wird nun Dieter Dannenberg, der es für den Zweitliga-Absteiger TuS Schloss Neuhaus in der letzten Spielzeit auf immerhin 16 Ligatore brachte.

Am Montag wird Otto Knefler 60. Knefler, der zuvor in Kaiserslautern, Braunschweig und Duisburg arbeitete, hatte in der Saison 78/79 die Position des Cheftrainers bei der Eintracht übernommen. Auf dem Rückweg vom Pokalspiel in Bremen wurde er am 23.09.1978 bei einem Autounfall so schwer verletzt, dass er im Dezember desselben Jahres aus seinem Amt ausscheiden musste. (fgo)

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