Vasco da Gama - Eintracht Frankfurt |
2:1 (2:1)
Termin: 04.08.1983 in Lignano Sabbiadoro
Zuschauer: 3000
Schiedsrichter: Agnolin (Italien)
Tore: 1:0 Celso (19., Foulelfmeter), 1:1 Jürgen Mohr (23.), 1:2 Ernani (41.)
Vasco da Gama | Eintracht Frankfurt |
|
|
Wechsel
|
Wechsel
|
Trainer
|
Trainer |
Abwehrsorgen an der Adria Nur zwei Tage nach dem Freundschaftsspiel gegen Olympiakos Piräus steht für die Eintracht die nächste Partie gegen einen internationalen Gegner an. Im Rahmen eines Turniers im italienischen Udine, an dem auch Udinese Calcio und Real Madrid teilnehmen, treffen die Adlerträger auf die brasilianische Mannschaft von Vasco da Gama aus Rio de Janeiro. Austragungsort ist der 60 Kilometer von der Provinzhauptstadt Udine entfernte Badeort Lignano Sabbiadoro. Beim Training vor dem Spiel zeigt sich bei der Eintracht ein neues Gesicht. Der österreichische Nationalspieler Kurt Welzl, bislang im Salär von Valencia CF, hat sich von seinem spanischen Arbeitgeber freigekauft und ist auf Vereinssuche. In Anbetracht der Personalmisere in der Offensive lud die Eintracht den Mittelstürmer daraufhin zum Probetraining nach Udine ein. Abgesagt hat inzwischen Friedhelm Funkel, dem die Eintracht ein Angebot unterbreitet hatte. Wohl auch kein Thema mehr ist Roland Wohlfarth, nachdem der MSV Duisburg seine Ablöseforderung auf 450.000 Mark erhöht hat. Präsident Gramlich wird in diesem Zusammenhang wie folgt zitiert: "So viel zahlen wir nicht für 20-Jährige". Mit nur 15 Spielern ist die Eintracht nach Italien angereist - darunter mit Pahl und Jüriens zwei Torhüter sowie dem Rekonvaleszenten Ralf Sievers - so dass sich die Mannschaft gegen Vasco da Gama quasi von alleine aufstellt. Im Tor darf sich zunächst Jüriens beweisen, Berthold soll neben Svensson stürmen und Eymold erhält eine neue Chance als Libero. Just um den freien Mann offenbaren sich aber schnell die größten Probleme der Eintracht - die Abwehr wirkt oft statisch und zu langsam. So erwischt Luiz die Frankfurter nach knapp 20 Minuten mit einem schnell ausgeführten Freistoß auf Pedrinho im Tiefschlaf, Falkenmayer weiß sich nicht anders zu helfen und reißt den brasilianischen Stürmer um - Elfmeter. Diesen verwandelt Libero Celso zum 1:0 für die Elf aus Rio. Besser als die Defensivriege schlägt sich die Abteilung Attacke der Riederwälder. Keine fünf Minuten nach dem Rückstand kann Svensson flanken, Borchers verlängert den Ball mit dem Kopf zu Mohr, der ihn aus der Drehung zum 1:1 einschießt. Auffälligster Spieler im Trikot mit dem Adler ist jetzt Ronald Borchers, der der brasilianischen Defensive mit seinen präzisen Pässen und seiner Antrittsschnelligkeit diverse Probleme bereitet. Doch Borchers ist kein Torjäger, und so vergibt er mehrere klare Chancen. In der 41. Minute überläuft Ernani den zum wiederholten Mal zu langsamen Eymold, kann auch Körbel und Jüriens ausspielen und das 2:1 für Vasco da Gama erzielen. Insbesondere Eymold ist der größte Unsicherheitsfaktor in der gegen die technisch starken und schnellen Brasilianer recht unsicheren Abwehr der Riederwälder. In der zweiten Hälfte zeigt es sich, dass die Eintracht gewillt ist, die drohende Niederlage abzuwenden. Körbel und Sziedat schalten sich verstärkt in das Offensivspiel ein, was aber nicht nur der Eintracht, sondern auch den Brasilianern etliche Chancen zum Abschluss eröffnet. Mehrmals haben die Frankfurter die Chance zum Ausgleich; können aber keinen Treffer erzielen. Fünf Minuten vor Schluss dann Schrecksekunden für die Besetzung der Frankfurter Trainerbank: Jan Svensson, der letzte im Aufgebot verbliebene Stürmer, wird von Torwart Acacio so unglücklich getroffen, dass der Schwede verletzt ausscheiden muss. Für ihn kommt Ralf Sievers nach mehr als einem halben Jahr Verletzungspause zu seiner Rückkehr in die erste Elf und kann kurz danach beinahe doch noch das 2:2 bejubeln. Doch in der letzten Spielminute vergibt Borchers diese Chance, als er drei Meter vor dem Tor den Ball an die Querlatte hebt. Nach dem Spiel gibt es von Trainer Zebec die Entwarnung in Sachen Svensson: "Kaputt ist nichts, er hat lediglich eine starke Prellung". Weniger beruhigend schätzt der Frankfurter Trainer allerdings die Situation im Defensivverbund ein: "Wir haben, uns wieder einmal selbst geschlagen. Unsere Schwächen in der Abwehr wurden ganz deutlich aufgezeigt, hier muss ganz schnell etwas passieren. " Am Sonntag steht für die Eintracht nun das Spiel um den dritten Platz in diesem Miniturnier an. Gegner wird Real Madrid sein, dass sein Spiel gegen Udinese Calcio mit 1:2 verlor. (fgo)
|