Hiobsbotschaften und ein magerer Sieg

Schlechte Nachrichten im Doppelpack: Zum einen bestätigt sich die Befürchtung, dass Trainer Zebec längere Zeit nicht mit Bodo Mattern planen kann. Der Ex-Darmstädter fällt mit einer Knochenabsplitterung im Knie nach der notwendigen Operation für voraussichtlich mindestens drei Monate aus. Und auch einen zweiten Stürmer erwischt es: der 19-jährige Uwe Müller bricht sich vor dem Testspiel der Eintracht beim Südwest-Oberligisten FSV Mainz 05 den linken Mittelfußknochen, als er beim Eckballtraining mit Torhüter Pahl zusammenstößt. Die Ärzte prognostizieren eine Spielpause von rund drei Monaten.

Viele Alternativen hat Trainer Branko Zebec für die Besetzung des Angriffs also nicht. Und so darf sich beim Gastspiel in Mainz erneut Thomas Berthold in der Offensive beweisen. Günter Eymold wird erneut als Libero aufgestellt, im Tor steht Jüriens.

Berthold führt sich im Sturm gut ein und erzielt in der 11. Minute mit einem 16-Meter-Schuss nach einem schönen Pass von Mohr das 1:0 für den Gast aus Frankfurt. Kurz danach zieht sich Borchers den Zorn seines Trainers zu, als er Torwart Petz bereits ausgespielt hat, den Ball aber nicht über die Linie bringt und so das 2:0 vergibt. Das holt in der 28. Minute Libero Eymold nach, der ein Solo mit einem Schuss abschließt, der, abgefälscht vom Mainzer Verteidiger Menger, ins Tor geht. In der 38. Minute können die Mainzer verkürzen, als sich Schäfer auf der rechten Seite durchsetzt und Scherhag einen Abwehrfehler zum 2:1 nutzt.

Insgesamt wirkt das Spiel der Eintracht in den ersten 45 Minuten recht statisch. Allenfalls Mohr und Berthold sowie mit Abstrichen Kroth überzeugen, Svensson kann sich kaum einmal durchsetzen, Körbel und Schreml bringen nur selten die Energie auf, sich in Angriffe einzuschalten und beschränken sich weitestgehend auf ihre Defensivaufgaben.

In der Pause wechselt Zebec folglich den heute enttäuschenden Borchers gegen Fruck und den wenig sattelfesten Eymold gegen Sziedat aus. Sziedat rückt ins Mittelfeld, Trieb übernimmt den Liberoposten. Doch besser wird das Spiel der Eintracht nicht.

Zwar gelingt Thomas Berthold in der 53. Minute mit einem Kopfball unter die Latte nach einer Ecke von Kroth sein zweiter Treffer am heutigen Tag und damit das 3:1, doch die von Lothar Emmerich trainierten Mainzer halten das Spiel durchaus offen und suchen den Abschluss, zumal Jüriens und seine Abwehr die eine oder andere Unsicherheit zeigen. Quasi als logische Konsequenz gelingt es Bopp, eine erneute Abwehrschwäche auszunutzen, und per Abstauber den Anschlusstreffer zum Endstand von 3:2 zu erzielen.

Nach dem Spiel lässt Trainer Zebec weder die fast tropische schwüle Hitze in Mainz noch die harte Vorbereitung als Entschuldigung für das uninspirierte Spiel seiner Mannschaft gelten: "Meine Jungs spielen mit zu wenig Herz. Ich glaube, wir müssen mehr trainieren."

Auch Eintracht-Schatzmeister Knispel ist von dem Ergebnis des Spiels wenig angetan. Ursprünglich war geplant, mit den Einnahmen die Ablösesumme von 16.000 Mark für Herbert Dörenberg zu finanzieren, der zu Anfang der Saison von seinem Posten als Cheftrainer bei Mainz 05 auf den Stuhl des Übungsleiters der Eintracht-Amateure wechselte. Doch der schwache Besuch mit gerade einmal 1500 Zuschauern lässt diese Rechnung nicht aufgehen. (fgo)