Rhön-Auswahl - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1983/1984
1:11 (1:7)
Termin: 29.07.1983, 19:00 Uhr in Bad Brückenau
Zuschauer: 2000
Schiedsrichter: Schell (Rupboden)
Tore: 0:1 Michael Sziedat (2); 1:1 Jürgen Pahl (5., Eigentor), 1:2 Karl-Heinz Körbel (9.), 1:3 Jürgen Mohr (13.), 1:4 Jan Svensson (20.), 1:5 Martin Trieb (28.), 1:6 Thomas Berthold (29.), 1:7 Martin Trieb (41.), 1:8 Norbert Fruck (61.), 1:9 Norbert Fruck (64.), 1:10 Karl-Heinz Körbel (85., Foulelfmeter), 1:11 Uwe Müller (89.)
Rhön-Auswahl | Eintracht Frankfurt |
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Wechsel | Wechsel
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Trainer
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Trainer |
Zwölf Eintrachttore beim 11:1 Am 29. Juli trifft die Eintracht auf eine Rhön-Auswahl. Den Weg zu diesem Freundschaftsspiel, das in Bad Brückenau stattfindet, hatte Wolfgang Knispel bereitet, denn der Eintracht-Schatzmeister war jahrelang Torwart der ersten Mannschaft des 1. FC Bad Brückenau und pflegt immer noch gute Beziehungen in den unterfränkischen Kurort. Die Schlagzeilen der Zeitung an diesem Tag werden freilich von einem Ex-Eintrachtler bestimmt: Der Wechsel von Bum-Kun Cha zu Bayer 04 Leverkusen wird als perfekt gemeldet. Die Ablösesumme dürfte bei etwa einer Million Mark netto liegen. Ebenfalls in die Überschriften der Sportteile schafft es Bodo Mattern, bei dem festgestellt wird, dass er sich einer Operation am Knie unterziehen muss. Wahrscheinlich wird er für Monate ausfallen. Pikantes Detail am Rande: Die Ursache der Verletzung soll sich der ehemalige Darmstädter in einem Zusammenprall mit dem Eintracht-Torhüter Pahl während des Bundesligaspiels am 7. November 1981 zugezogen haben - die Eintracht gewann damals bei den 98ern mit 4:1, nachdem Mattern den SV Darmstadt mit 1:0 in Führung gebracht hatte. Überhaupt sind die personellen Alternativen für Trainer Zebec begrenzt, er hat in Bad Brückenau nur 14 Spieler dabei. Neben Bodo Mattern und Peter Boy, bei dem es Probleme mit der Reamateurisierung gibt, an denen der FSV Frankfurt nicht ganz unbeteiligt ist, fehlen der noch verletzte Ralf Sievers und Ronny Borchers, der im Training ein Ziehen im Oberschenkel verspürte und von Zebec eine Pause verordnet bekam. Auch wenn es eine Rumpftruppe ist, die gegen die Rhön-Auswahl antritt - lange braucht sie nicht, um zum ersten Erfolg zu kommen: Nach zwei Minuten ist deren Torhüter Harald Mohr vom FC Bad Brückenau) zum ersten Mal geschlagen, als Sziedat nach Vorarbeit von Jürgen Mohr zum 1:0 einnetzt. Nur drei Minuten später zeichnet Torhüter Pahl für den zweiten Treffer des Spiels verantwortlich - er lässt eine Flanke von Schmid durch die Finger ins eigene Netz rutschen. Dieses 1:1 hat allerdings gerade einmal vier Minuten Bestand, denn Körbel setzt den Ball nach einem Lattentreffer von Mohr per Kopf ins Netz zum 2:1 für die Eintracht. Bis zur Halbzeit stehen dann vor allem die zwei Mohren auf dem Platz im Mittelpunkt des Interesses. Auf der einen Seite Harald Mohr im Tor der Auswahl, der von der spielfreudigen Eintracht reichlich beschäftigt wird, auf der anderen Seite Jürgen Mohr, der sich als der Spielmacher präsentiert, als der er eingekauft wurde. Die deutliche Dominanz der Eintracht im Mittelfeld spiegelt sich dann auch deutlich im Ergebnis wider. Bis zur Halbzeit können die Adlerträger durch Treffer von Jürgen Mohr (13.), Jan Svensson (20.), Martin Trieb (28.), Thomas Berthold (29.) und erneut Martin Trieb (41.) auf 7:1 erhöhen. Zur Pause wechselt Trainer Zebec Uwe Müller und Norbert Fruck ein, dafür bleiben Eymold und Mohr in den Kabinen - und mit ihm der Schwung der ersten 45 Minuten. Denn mit Mohr ist der agilste Frankfurter nicht mehr auf dem Platz, und der bisher ebenfalls starke Trieb rückt vom Mittelfeld, wo Fruck seinen Platz einnimmt, auf den Liberoposten von Eymold. Insgesamt wirkt das Eintrachtspiel nun ideenlos, längere Zeit gibt es keine echten Tormöglichkeiten mehr. Erst in der 62. Spielminute kann Fruck das 7:1 erzielen. Nochmals Fruck, Körbel per Foulelfmeter und Uwe Müller stellen schließlich den Endstand von 11:1 her. In der Nachbetrachtung des Spiels zeigt sich Branko Zebec denn auch lediglich mit den ersten 45 Minuten seiner Mannschaft zufrieden: "In der zweiten Halbzeit ging die spielerische Linie verloren. Ohne Mohr und Trieb waren wir im Mittelfeld zu kopflos. Aber ich wollte Martin Trieb schon lange einmal als Libero testen." Fast schon fatalistisch klingt allerdings die Stellungnahme von Zebec zum 1:1: "So etwas konnte man fast schon erwarten. Es war der übliche Fehler unseres Torwarts." (fgo)
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