Den Frust von der Seele geschossen

Die geharnischte Kritik von Trainer Zebec nach den schwachen Leistungen beim 2:1-Sieg gegen die Amateure von Schwaben Augsburg führt zu einem Stimmungstief in der Mannschaft, so dass sich Kapitän Körbel und sein Vertreter Sziedat bemüßigt sehen, beim Übungsleiter vorzusprechen. "Der Lagerkoller stand kurz bevor, wir mussten etwas unternehmen", lässt sich Körbel vernehmen. Insbesondere bei den jüngeren Spielern sei das Selbstvertrauen stark angeknackst.

Anderen Jungkickern im Eintrachtdress ist dagegen nicht nach Kritikaufarbeitung, sondern nach feiern zumute. Denn am Samstag zeigt die A-Jugend der Eintracht in der Aufstellung Hollenbach, Klepper, Trares, Borkenhagen, Kraaz, Rieth, Binz, Wöber, Piesker, Friz, Heider, dass es um den Nachwuchs am Riederwald bestens bestellt ist. Die von Klaus Mank betreuten Spieler verteidigen vor 10.000 Zuschauern in Marburg den Titel eines Deutschen Meisters durch einen 2:0-Endspielsieg durch Tore von Trares und Friz gegen den 1. FC Köln erfolgreich.

Diesen Triumph nehmen die Lizenzspieler mit Freude auf. "Dieser Titelgewinn nutzt dem ganzen Verein", glaubt Ronald Borchers. Im Namen der Profis ruft Karl-Heinz Körbel am Abend im Frankfurter Apfelweinlokal 'Grauer Bock' an, in dem der Meistertitel gefeiert wird, und gratuliert Trainer Klaus Mank zum Sieg.

Einen Tag nach dem Sieg der A-Jugend hat die erste Mannschaft dann in einem Testspiel gegen die Bezirksliga-Amateure der TSG Bad Wurzach die Chance zu zeigen, dass sie es besser können als in Augsburg. Beim 9:0 lassen denn auch einige Spieler erkennen, dass sie den körperlichen Tiefpunkt der Vorbereitung überwunden haben und zeigen trotz Temperaturen um die 40 Grad deutlich mehr Laufbereitschaft als noch vor zwei Tagen.

Insbesondere Körbel, Kroth und Falkenmayer können Trainer Zebec überzeugen, das Mittelfeld mit Mohr, Kroth und Berthold zeigt gute Ansätze. Und auch Svensson, der zwei Treffer erzielt und die rund 1.000 Zuschauer zudem mit einem Fallrückzieher, der freilich über die Latte geht, überzeugt. Nicht gefallen können dagegen Libero Günter Eymold und Sturmspitze Ronald Borchers, die von Zebec zur Halbzeit ausgewechselt werden. Nicht bewähren kann sich zudem Torhüter Jüriens, was aber daran liegt, dass er keinen einzigen Ball zu halten bekommt. (fgo)