Schwaben Augsburg - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1983/1984
1:2 (0:1)
Termin: 15.07.1983
Zuschauer: 900
Schiedsrichter: Sievers {Augsburg)
Tore: 0:1 Jürgen Mohr (7.), 0:2 Thomas Berthold (72.), 1:2 Gelb (79.)
Schwaben Augsburg | Eintracht Frankfurt |
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Trainer |
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Knapp an der Blamage vorbei Während Zebec den aktuellen Kader der Eintracht im Allgäuer Trainingslager ordentlich in die Mangel nimmt und bei hochsommerlichen Temperaturen die Leistungsgrenzen der einzelnen Spieler auslotet, verbringt der immer noch auf Vereinssuche befindliche Pezzey seine Ferien im heimischen Lauterbach am Bodensee und nutzt die Freizeit sogar zu einem Besuch bei seinen ehemaligen Mannschaftskollegen. Allzu gut zu sprechen ist Pezzey, der ein Angebot von Panathinaikos Athen ablehnte und betont, nach Bremen wechseln zu wollen, allerdings nicht auf die Eintracht. Denn bislang konnten sich die beiden Vereine in der Ablösefrage nicht einig werden - die Frankfurter fordern 1,5 Millionen Mark, Werders Angebot liegt bei knapp einer Million. Als Verhandlungstaktiker erweist sich dabei Bremens Manager Willi Lemke. Um die Alternative zu Pezzey aufzuzeigen, lädt er den schwedischen Libero Glenn Hysen zum Probetraining ein. Unterstützung hat währenddessen Trainer Zebec erhalten. Er kann künftig auf den zwölfmaligen jugoslawischen Nationalspieler Krasnoda Rora als Assistenztrainer setzen, der den Ende Juni entlassenen Ulrich Meyer ablöst. Der 40-jährige Rora arbeitete bislang als Sportjournalist für eine Zagreber Zeitung und spielte in seiner aktiven Zeit als Profi bei Dynamo Zagreb, Standard Lüttich und dem FC Nancy. Als Linksaußen von Zagreb hatte es Rora auch schon zweimal mit der Eintracht zu tun: Im Halbfinale des Messepokals 66/67 verlor er mit seinem Team das Hinspiel in Frankfurt mit 0:3, konnte sich aber nach dem 4:0 im Rückspiel über den Finaleinzug und später sogar über den Titel (2:0 und 0:0 gegen Leeds United) freuen. Zusammen mit Rora ordert Zebec denn auch seine Mannen in den Reisebus, der die Mannschaft zum Rosenau-Stadion in Augsburg bringt. Dort steht ein Testspiel gegen den Bayernligisten Schwaben Augsburg an. Erstmals aufgestellt wird der Neuzugang Jan Svensson. Weiterhin wegen seiner Verletzung nicht einsatzfähig ist dagegen Bodo Mattern, der eigentlich zusammen mit Svensson stürmen soll. Borchers wird daher von Zebec in den Sturm beordert. Zunächst läuft beim Gastauftritt in der Fuggerstadt alles seinen geregelten Gang. Jürgen Mohr kann in der siebten Minute mit einem Schlenzer ins lange Eck aus 18 Metern die Führung für den Bundesligisten erzielen. Doch nach der frühen Führung läuft bei den Adlerträgern kaum mehr etwas zusammen. Jan Svensson ist in dieser schwachen Mannschaft zwar einer der Besten, offenbart aber Abschlussschwächen, als er zweimal in aussichtsreicher Position am Augsburger Schlussmann scheitert. Und der schon als Pezzey-Nachfolger besungene Eymold zeigt, dass es für ihn noch ein weiter Weg ist, bis er die Souveränität des Österreichers erreicht hat - ein ums andere Mal muss Körbel für seinen Libero klären. In der 72. Minute glückt dem für Trieb eingewechselten Thomas Berthold zumindest das 2:0, als er den Ball nach einer Ecke von Thomas Kroth per Kopf ins Netz befördert. Acht Minuten später verkürzen die Augsburger aber, nachdem Pahl den Ball nach einem Schuss vom Körper abprallen lässt und Gelb abstauben kann. In der 87. Minute verhindert Pahl mit einer Glanzparade dann sogar den Ausgleich. Nach dem Schlusspfiff, der den knappen 2:1-Erfolg manifestiert, lässt die Kritik von Zebec nicht lange auf sich warten: "Meine Jungs haben keine Ruhe am Ball. Selbst gegen eine Amateurmannschaft spielen einige mit Angst im Nacken." (fgo)
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