Ethnikos Piräus - Eintracht
Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1982/1983
1:2 (0:2)
Termin: 05.01.1983
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Ronald Borchers (23.), 0:2 Papadopoulos (40., Eigentor), 1:2 Lalunga (90.)
Ethnikos Piräus | Eintracht Frankfurt |
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Kargers gelungenes Comeback Eintracht Frankfurt gewann bei Ethnikos Piräus 2:1 - Torschütze Ronald Borchers Genau um 15.03 Uhr deutscher Zeit war gestern nachmittag die Leidenszeit für Harald Karger beendet. Eintracht Frankfurts Trainer Branko Zebec brachte den ehemaligen Torjäger nach fast zweijähriger Verletzungspause beim Freundschaftsspiel gegen Ethnikos Piräus für Ronald Borchers ins Spiel. Der 26jährige wurde damit für seinen unbeugsamen Willen belohnt und feierte ein erstaunliches Comeback. „Gesundheitlich habe ich keine Probleme, aber spielerisch", stellte Karger nach der Begegnung selbstkritisch fest. Karger war nicht der einzige Frankfurter, der auf dem holprigen Rasen des Stadions von Piräus Probleme hatte, die ganze Mannschaft tat sich schwer, nach der Winterpause den Rhythmus zu finden — und gewann gegen einen schwachen Gegner schließlich nur knapp mit 2:1 (2:0). Trainer Branko Zebec startete in der Hafenstadt Piräus gleich drei interessante Experimente. Neben dem Comeback von Harald Karger ermöglichte Zebec dem 18jährigen Jugendspieler Thomas Berthold das Debüt in der Bundesliga-Mannschaft und formierte seine Abwehr um. „In der ersten Halbzeit war ich mit der Leistung der Mannschaft zufrieden, nachher nicht mehr", urteilte Zebec nach dem Abpfiff. Thomas Berthold vermied bei seinem ersten Einsatz verständlicherweise jedes Risiko. In der Defensive unterliefen dem Talent einige Stellungsfehler, in der Offensive gelangen ihm zwei gute Flankenläufe; insgesamt ein ordentlicher Einstand. Die Abwehr der Eintracht soll in der Rückrunde nach englischem Muster spielen. Karl-Heinz Körbel und Michael Sziedat bilden die Innendeckung, die fast immer auf einer Linie spielt, Uwe Schreml und Ralf Falkenmayer sind die Außenverteidiger. Der etatmäßige Libero Bruno Pezzey steht nicht hinter der Abwehr, sondern vor ihr. „So hat Pezzey mehr Freiheiten nach vorne", begründete Branko Zebec diese Variante, die er ebenso wie die Einsätze von Karger und Berthold in den nächsten Freundschaftsspielen weiter ausprobieren will. Bester Frankfurter war in Piräus Thomas Kroth. Der ehemalige Kölner spielte gewohnt sicher und ruhig und hatte mit dem unebenen Platz die wenigsten Schwierigkeiten. Die beiden Tore leitete der Koreaner Bum Kun Cha ein. In der 23. Minute legte er nach einem Doppelpaß mit Bernd Nickel Ronald Borchers den Ball einschußbereit vor, 17 Minuten später flankte er so scharf nach innen, daß Papadopoulos den Ball ins eigene Netz abfälschte. Nach der Pause, ohne Nickel und Borchers, lief bei der Eintracht nur noch wenig, lediglich zwei gute Vorlagen von Harald Karger, einmal auf Bruno Pezzey, einmal auf Bum Kun Cha, brachten noch Gefahr, aber keinen Erfolg. Sekunden vor dem Schluß mußten die Frankfurter sogar noch ein Gegentor hinnehmen. Der Afrikaner Lalunga stand nach einem Organisations-Fehler in der Abwehr frei vor Pahl und hatte keine Mühe, einzuschießen. Torwart Jürgen Pahl ist vorher kaum geprüft worden, vor allem die Abseitsfalle stoppte die harmlosen Angriffe der Griechen ein ums andere Mal. ('Abendpost-Nachtausgabe' vom 06.01.1983)
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