FC Germania 1907 Leeheim -
Eintracht Frankfurt |
Freundschaftsspiel 1981/1982
2:3 (0:2)
Termin: 06.06.1982
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichter: Alfred Zentgraf
Tore: 0:1 Bernd Nickel (20.), 0:2 Bernd Nickel (21.), 1:2 Heeb (52.), 1:3 Werner Lorant (58.), 2:3 Hamann (64.)
FC Germania 1907 Leeheim | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Kein leichtes Spiel für Eintracht Frankfurt FC Germania Leeheim unterliegt nur 2:3 im Freundschaftsspiel am gestrigen Abend Die von einer Finanz- und Führungskrise geplagte Frankfurter Eintracht, deren Verbindlichkeiten auf 4,8 Millionen Mark geschätzt werden, bringt auch sportlich derzeit nur Stückwerk: Der bis auf Pezzey und Cha in Bestbesetzung angetretene Fußball-Bundesligist kam vor 1 200 Zuschauern am Sonntagabend in Leeheim lediglich zu einem mühsamen 3:2-Sieg. Vor allem in der zweiten Halbzeit, als der sein fünfundsiebzigjähriges Bestehen feiernde FC Germania Leeheim sich mit Spielern von Nachbarvereinen verstärkte, ließ die Elite-Truppe in gleichem Maße nach wie der B-Klassen-Vertreter stärker wurde. In der ersten Spielhälfte hatten sich beim Ex-UEFA-Cupsieger wenigstens Nickel, der mit einem Doppelschlag (20. und 21.) die beiden Frankfurter Treffer vor der Pause markierte, Talent Falkenmayer und Vorstopper Körbel bemüht. Doch Schminken macht ein Mädchen nicht hübscher, nur gefälliger: Bei dem, was die Frankfurter Lizenzspieler boten, sahen ihnen die Zuschauer an, das es nur - wie anders nicht zu erwarten - eine Pflichtübung für die in Privatautos angereisten Fußballprofis war. Auch Norbert Nachtweih, der für 1,7 Millionen Mark Ablöse vom Main an die Isar zum FC Bayern München wechselt und vor dem Spiel von einem Zeilsheimer Fan-Club geehrt wurde, blieb seinen Marktwert schuldig. Eifrig bei der Sache dagegen die Amateure aus der B-Klasse, die nach einem Konter durch Edmund Losert (11.) auch zuerst die klarste Torchance besaßen, der aber freistehend an Pahl scheiterte. Größtenteils blieb es dann beim alten Rollenspiel: Die Eintracht feldüberlegen, ohne sich zu verausgaben und ein Verletzungsrisiko einzugehen - die von Walter Dörr trainierten Leeheimer mußten Abwehrarbeit leisten. Vielbeinig verhinderte der Jubiläumsverein in den ersten zwanzig Minuten einen Gegentreffer, ehe Nickel binnen zwei Minuten mit einem Fernschuß- und einem Freistoßtor für den scheinbar planmäßigen Spiellauf sorgte. Weitere Torerfolge blieben den Frankfurter bis zur Halbzeit indes versagt. Als die Leeheimer zur zweiten Halbzeit fast ihre komplette Mannschaft auswechselten, bekam das Spiel mehr Farbe: Schneller lief jetzt das Leder, wurde nicht wie in den ersten 45 Minuten mit dem Ball auch die Verantwortung an den Nebenmann weitergegeben. Mit dem Mut zum Spiel, ergaben sich auch Torchancen: Erst verschoß Rolf Dörr überhastet, doch der Geinsheimer Klaus Heeb machte es besser. Nach 52 Minuten setzte er einen Freistoß, den der Frankfurter Schlußmann zu spät sah, in die Maschen. Sechs Minuten später stellte allerdings Lorant, der die Leeheimer Abwehrspieler in dieser Szene wie Slalomstangen stehen ließ, den alten Toreabstand wieder her. Hoffnung auf ein überraschendes Unentschieden kam bei den Zuschauern nochmals auf, als Joachim Hamann (TSV Wolfskehlen) unangegriffen Torhüter Pahl versetzte und überlegt ins lange Eck einschob. Leeheim besaß in der Folgezeit die größeren
Spielanteile und unterstützt von den Fans auch einige Torchancen.
Der Bundesligist eher darauf bedacht, das Ergebnis zu halten, als den
standesgemäßen Sieg herauszuarbeiten, behielt aber schließlich
knapp die Oberhand. ('Heimat-Zeitung Groß-Gerau' vom 07.06.1982)
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