Bayer Leverkusen - Eintracht
Frankfurt |
Bundesliga 1981/1982 - 29. Spieltag
1:2 (1:0)
Termin: Sa 24.04.1982, 15:30 Uhr
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Peter Gabor (Berlin)
Tore: 1:0 Peter Szech (5.), 1:1 Karl-Heinz Körbel (47.), 1:2 Stefan Lottermann (49.)
Bayer Leverkusen | Eintracht Frankfurt |
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Trainer
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Mit einem Doppelschlag zum Auswärtssieg Die Eintracht hat die UEFA-Cup-Chance gewahrt. Mit 2:1 (0:1) gewann sie in Leverkusen, schaffte damit zum erstenmal in diesem Jahr einen Auswärtssieg und hielt Anschluß an die vor ihr liegenden Klubs. Das war die eine Seite des Spiels, die positive. Die andere, die negative, waren die schwachen Leistungen der 26 eingesetzten Spieler. Nach dem Wechsel wandelte die Eintracht den 0:1-Rückstand durch Szech innerhalb von drei Minuten durch Körbel und Lottermann in ein 2:1 um. Mit einer etwas konzentrierteren Leistung wäre in dieser Phase ein 4:1- oder 5:1-Sieg möglich gewesen. Doch wieder einmal konnte die Eintracht nicht über ihren Schatten springen, vergab unkonzentriert zu viele Chancen. Die Gastgeber aber spielten wie ein Absteiger und konnten Pahls Tor selbst in der Schlußphase, als Trainer Kentschke mit Sackewitz einen weiteren Stürmer eingewechselt hatte, nicht in Gefahr bringen. Bei der Eintracht zeigten Karlheinz Körbel als Ökland-Bewacher und Ralf Falkenmayer die solidesten Leistungen, während bei Bayer Leverkusen alle Spieler unter dem Bundesliganiveau blieben. Nur mäßiges Niveau hatte das Spiel in der ersten Halbzeit. Zur schnellen Führung kamen die Leverkusener weniger durch eigene Stärke als durch die Schwächen der Eintracht. Willi Neuberger hatte in der fünften Minute Szech geradezu zum Torschuß eingeladen. Zweimal hintereinander trat der Frankfurter über den Ball. Szech konnte Pahl fast ohne Gegenwehr mit einem Flachschuß ins lange Eck überwinden. Danach glichen sich die Bilder immer wieder. Leverkusen stellte sich mit neun Mann hinten rein, verlegte sich aufs Kontern, die Eintracht griff an oder versuchte es zumindest. Die Spitzen waren einmal mehr auswärts stumpf. Michael Künast bemühte sich vergeblich, Bum Kun Cha schien Komplexe zu haben (in Leverkusen war er vor mehr als einem Jahr schwer verletzt worden), und Norbert Nachtweih fügte seinen vielen schwachen Leistungen auf fremden Plätzen eine weitere hinzu. So kam die Eintracht lediglich zu zwei guten Möglichkeiten in den ersten 45 Minuten. In der 29. Minute die erste: Norbert Nachtweih schlug einen Paß auf Cha, der steuerte allein auf Greiner zu, scheiterte aber mit einem harten Schuß. Der Ball prallte ab und kam von Leverkusens Posner zurück aufs eigene Tor. Auf der Linie konnte Elmer mit einem Fallrückzieher gerade noch retten. Die zweite Möglichkeit in der 35. Minute: Bernd Nickel schoß nach einer Flanke von Werner Lorant volley, der Ball wäre auch sicher ins Tor gegangen, Greiner nicht mehr herangekommen, wenn nicht Hörster mit einem Spagatschritt in letzter Sekunde gerettet hätte. Nach dem Wechsel schien die Eintracht vieles besser machen zu wollen. Bereits der erste Angriff brachte nach einem Eckball von Bernd Nickel und einem Kopfball von Karl-Heinz Körbel, den Greiner erst hinter der Linie erwischte, den verdienten Ausgleich. Nach diesem schnellen Ausgleich setzte die Eintracht energisch nach und hatte prompt Erfolg. Schon in der 49. Minute stand es 2:1. Stefan Lottermann schoß aus 14 Metern schräg halbhoch unhaltbar für Uwe Greiner ins Netz. Frankfurt bestimmte das Spiel, Leverkusen hatte nun endgültig den Faden verloren. Norbert Nachtweih hätte bereits in der 60. Minute alles entscheiden können. Nach einem herrlichen Sprint versetzte er seinen Bewacher Elmer, zog dann aber ganz knapp am Tor vorbei. In der 66. Minute war es der fleißige aber glücklose Künast, der vor Greiner an den Ball kam, den Ball aber auf das Netz hob. Die größte Chance bot sich in der 68. Minute. Mit einem Paß von Bernd Nickel zog Norbert Nachtweih von der Mittellinie los, stand ganz allein vor Greiner, schoß dem Leverkusener Torwart aber genau auf die Fäuste. Größere Möglichkeiten kann es auswärts wohl kaum noch geben. In der 73. Minute die gelbe Karte für Michael Künast, nachdem er den Ball weggeschossen hatte. Trainer Lothar Buchmann reagierte prompt und wechselte den jungen Mann aus. Für ihn kam Joachim Löw, der aber bis zum Schluß eine einzige Enttäuschung blieb. Daß die Eintracht dennoch beide Punkte mitnahm, verdankt sie einer indiskutablen Leistung ihrers Gegners. Bayer Leverkusen hatte keine Torchance in der zweiten Halbzeit, spielte lustlos, gar nicht so wie eine Mannschaft, die um ihre letzte Chance kämpfte. Trainerstimme Lothar Buchmann (Eintracht Frankfurt): „Aufgrund unserer Möglichkeiten hätten wir noch wesentlich klarer gewinnen können. Leverkusen spielte unter so starkem psychischen Druck, daß eine durchdachte Spielweise offensichtlich gar nicht möglich war.“ (Abendpost-Nachtausgabe)
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