VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt |
Bundesliga 1981/1982 - 25. Spieltag
5:2 (2:1)
Termin:Sa 13.03.1982, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Manfred Uhlig
Tore: 1:0 Walter Kelsch (28.), 1:1 Norbert Nachtweih (31.), 2:1 Dieter Müller (34.), 3:1 Walter Kelsch (54.), 4:1 Karl Allgöwer (59.), 5:1 Peter Reichert (67.), 5:2 Bernd Nickel (74.)
VfB Stuttgart | Eintracht Frankfurt |
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Eine deutliche Auswärtsschlappe Die Niederlagen der Frankfurter Eintracht nehmen neuerdings deftige Ausmaße an: 2:5 (1:2) kamen die Frankfurter diesmal im Stuttgarter Neckar-Stadion vor 18000 Zuschauern gegen den VfB unter die Räder. Katastrophale Abwehrfehler einer desolaten Abwehr führten zu dem neuen Debakel. Verteidiger Kelsch (2), Dieter Müller, Allgöwer und Reichert schossen die fünf Treffer des ganz auf Offensive eingestellten VfB. Norbert Nachtweih, noch der beste Frankfurter, und Bernd Nickel erzielten die Gegentreffer. Die Eintracht spielte ohne Ronald Borchers. Ein Ziehen nach dem Nürnberger Spiel im gerade wieder genesenen linken Oberschenkel ließ es im Hinblick auf das Europapokalspiel am Mittwoch gegen Tottenham ratsam erscheinen, den Nationalspieler zu schonen. Mannschaftsarzt Dr. Joos Runzheimer: „Das Risiko wäre zu groß gewesen. Wenn etwas passiert, kriegen wir das bis Mittwoch nicht mehr hin.“ Für Borchers spielte Joachim Löw, für den gesperrten Michael Sziedat kam Stefan Lottermann in die Mannschaft. Der VfB Stuttgart trat mit einer Überzahl von offensiven Spielern an, so daß für Kelsch nur noch Platz als rechter Verteidiger übrig blieb. Der einzige defensive Mann war Karlheinz Förster gegen Bum Kun Cha. Die vielen Stuttgarter Stürmer entfachten dennoch keinen Sturmwirbel. Zu durchsichtig waren alle Angriffe angelegt. Da fiel selbst Hansi Müller kein Überraschungseffekt ein. Die Eintracht, deren Spiel vor allem über die linke Seite von Nachtweih und Falkenmayer getragen wurde, hatte die weitaus besseren Torszenen durch Weitschüsse von Pezzey und Nachtweih, durch Löw, der mit einem Direktschuß nach herrlicher Vorarbeit von Lottermann am Stuttgarter Torwart scheiterte, und mit einem weiteren Direktschuß von Nachtweih, nachdem Cha seinen Bewacher Karlheinz Förster hatte aussteigen lassen. Aber auch diesen Schuß wehrte Roleder ab. Dann, in der 28. Minute, doch das 1:0 für den VfB. Kelsch startete nach einem Paß von Allgöwer in den freien Raum. Die Eintracht wähnte ihn im Abseits und reklamierte auch, nachdem Kelsch dem herausstürzenden Jürgen Pahl keine Chance gelassen hatte. Nachtweih revanchierte sich dann drei Minuten später gegen seinen Widersacher Kelsch, trickste ihn aus und knallte aus 20 Metern den Ball mit dem linken Fuß in den linken Torwinkel. Ein herrlicher Torschuß! Das 2:1 für den VfB, abermals nur drei Minuten später, war ein Geschenk der Eintracht, ihres Kapitäns Bruno Pezzey genaugenommen. In dessen verunglückte Rückgabe spurtete Dieter Müller, schob den Ball an Pahl vorbei. Lorants Rettungsversuch auf der Linie war vergebens. Eine riesige Chance von Hansi Müller und die gelbe Karte, für Norbert Nachtweih blieben die weiteren erwähnenswerten Szenen bis zur Halbzeit. Früh in der zweiten Halbzeit wurde das Spiel entschieden. Gerade hatte Roleder mit einer prächtigen Parade bei einem Schuß von Lottermann den Ausgleich verhindert, da führten die Stuttgarter einen Doppelschlag. Der erste Teil: eine astreine Abwehraktion von Bruno Pezzey in Höhe der Eckfahne ahndete Schiedsrichter Uhlig mit einem Freistoß. Pahl verfehlte den Ball, Reichert stieß den Ball mit dem Kopf aufs Tor, und dort drückte ihn Kelsch trotz der Behinderung von Körbel mit dem Kopf ins Netz. 3:1 in der 53. Minute. Nun entfachten die Stuttgarter den eingangs erwarteten Sturmwirbel, und neue schwere Abwehrfehler der Frankfurter kamen ihnen weitgehend entgegen. Erst Falkenmayer, dann Nickel vertändelten den Ball im eigenen Strafraum, planlos wurde dann der Ball aus dem Gefahrenbereich gespielt, direkt vor die Füße von Allgöwer, gegen dessen knallharten Hinterhaltschuß Pahl keine Chance hatte. Der Sturmlauf der Stuttgarter war vorerst nicht mehr aufzuhalten. Das 5:1 folgte in der 67. Minute. Ein herrlicher Querpaß von Six zu Reichert, der Neuberger überspurtete und aus vollem Lauf einschoß. Damit begnügten sich die Stuttgarter. Das Tor von Nickel zum 5:2 war nur noch eine nichtssagende Schönheitskorrektur der Eintracht. Trainerstimme Lothar Buchmann (Frankfurt): „Wir haben uns in der ersten Halbzeit selbst geschlagen. Die zweite Spielhälfte hat dann der VfB mit seinen Mitteln gewonnen. Stuttgart war resoluter und in der Abwehr kompromißloser. Jede Serie geht einmal zu Ende, nachdem die Eintracht unter meiner Regie noch nie gegen den VfB mit Trainer Sundermann verloren hat.“ (Abendpost-Nachtausgabe)
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